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Xiaomi Mi Watch: Die Smartwatch, die es eigentlich gar nicht geben dürfte – MIUI-Design & Apple Watch-Klon

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Gestern Nachmittag wurde die neue Xiaomi Mi Watch vorgestellt und die Messlatte für Smartwatches aus dem Android-Lager von Xiaomi deutlich nach oben gelegt. Das liegt aber nicht nur am Design, das mehr als eindeutig von der Apple Watch inspiriert wurde, sondern auch an der neuen Oberfläche MIUI for Watches, die Xiaomi auf Googles Wear OS aufsetzt. Allerdings setzt sich der Hersteller damit vollkommen über Googles aktuelle Vorgaben hinweg.


Google ist mit Wear OS, früher Android Wear, schon seit vielen Jahren im Smartwatch-Markt tätig und liefert das Betriebssystem für viele Hersteller und Modelle. Wohlwollend kann man Wear OS als solides Betriebssystem beschreiben, das keinem Weh tut, aber auch keine Freudensprünge bei den Nutzern auslöst. Das ist bei vielen anderen Herstellern mit ihren eigenen Plattformen nicht anders und lediglich Apple hat bisher eine Oberfläche geliefert, die intuitiv und sinnvoll nutzbar ist. Das liegt vor allem an der Displayform und in puncto Komfort an der Krone.

Xiaomi hat gestern ohne großes Aufsehen die Mi Watch vorgestellt, die vor allem in puncto Preisleistung begeistern kann – wenn sie denn auch außerhalb Chinas überhaupt auf den Markt kommt. Die Spezifikationen und der Preis (siehe verlinkter Artikel) sind starke Argumente, die vermutlich in einigen Märkten dafür sorgen, dass Xiaomi auf Hochtouren produzieren muss. Aber warum kommt erst jetzt ein Hersteller auf die Idee, eine starke Smartwatch mit Wear OS auf den Markt zu werfen? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Apple dürfte wohl reagieren
Xiaomi geht mit der Mi Watch möglicherweise einige Risiken ein, die man für den ersten Erfolg in Kauf nimmt. Da wäre zuerst das Design, das (bis auf die Stärke der Uhr) der Apple Watch zum Verwechseln ähnlich sieht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Apples Rechtsabteilung bereits ein Modell geordert hat und wohl sehr genau prüfen wird, ob nicht hier und da ein Designpatent oder Geschmacksmuster verletzt wird. Das kann aber ein sehr langer Prozess sein, an deren Ende die Uhr schon längst wieder vom Markt ist. Man erinnere sich daran, als Samsung das Galaxy S vorgestellt hat, das als iPhone-Klon verschrien war, aber den Grundstein für Samsungs Dominanz im Smartphone-Markt legte. Auch daran wird sich Apple wohl noch erinnern.

Interessant ist aber auch, wie es Xiaomi gelungen ist, die Oberfläche von Wear OS derart anzupassen und das eigene MIUI for Watches einfach drüberzustülpen. Sicher, technisch dürfte das kein großes Problem für die Ingenieure und Entwickler gewesen sein – aber rechtlich? Google verbietet jede größere Anpassung an Wear OS.



Google untersagt Anpassungen
Google wollte bisher die Kontrolle über die Oberfläche von Wear OS behalten und hat aus dem Grund jegliche Anpassungen untersagt und erlaubt den Herstellern höchstens Optimierungen im Detail. Zwar spricht Xiaomi stets von „MIUI for Watches“, aber auch auf der großen Bühne wurde während der Präsentation groß das „Wear OS by Google“-Logo gezeigt. Man verschweigt den Kern also nicht und wirbt auch ein Stückweit damit.

Dazu muss man wissen, dass die Xiaomi Mi Watch vorab in der Wear OS-App erwähnt wurde und dort als Partner-Uhr geführt wird. Google hat also schon seit längerer Zeit mit Xiaomi zusammengearbeitet und dann tatsächlich dieses Design zugelassen. Werden die Regeln also gelockert und Xiaomi ist der erste Hersteller, dem man das testweise erlaubt? Oder gilt diese Ausnahme nur für China, wo Android ohne Google-Dienste der Standard ist? Beides ist gut möglich.

Bisher hat sich Google nicht offiziell geäußert und auch Informationen von Xiaomi rund um eine globale Markteinführung sind bisher rar. Wir werden das Thema weiter beobachten, denn Google nimmt im Wearable-Markt gerade richtig Anlauf und hat nach der Fitbit-Übernahme sehr große Pläne. Ob man Wear OS dabei aber „verstecken“ möchte, ist dann doch eher fraglich.

» Xiaomi Mi Watch: Das ist die neue Xiaomi-Smartwatch mit Googles Wear OS mit Apple Watch-Design (Galerie)

Siehe auch
» Pixel: Google legt zwei Monate drauf – die Smartphones bekommen im Dezember ein letztes Android-Update

» Smart Home: Google Home Smart Speaker lassen sich mit einem Laserpointer ‚hacken‘ und steuern (Videos)

Pixel 4: Zerkratzt, verbrannt & verbogen – Googles neues Smartphone versagt im Biegetest vollkommen (Video)


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