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Maxwell: Die Geheimwaffe hinter der Intelligenz von Googles möglichem Android-Nachfolger Fuchsia

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In den letzten Wochen und Monaten haben wir uns schon viele Details rund um den möglichen Android-Nachfolger Fuchsia angesehen und haben die vielen neuen Konzepte unter die Lupe genommen. Ein sehr zentraler Teil von Fuchsia wird auch die Intelligenz des Betriebssystems sein, die dem Nutzer die passenden Aktionen und Aufgaben vorschlägt. Alle Fäden der KI laufen unter dem Codenamen Maxwell zusammen.


Mit Fuchsia führt Google nicht nur viele neue Konzepte, sondern auch genauso viele neue Begriffe ein. Heute kommt mit Maxwell und den Agents wieder einiges an neuen Informationen dazu. Wer möchte, kann sich hier noch einmal eine kurze Auffrischung aller bereits von uns vorgestellten „Vokabeln“ holen.

Eines der Geheimnisse von Fuchsia liegt nicht nur in den vielen neuen Konzepten und modularen App, sondern vor allem auch in der Künstlichen Intelligenz und den dazugehörigen Assistenten, die all das erst möglich machen. Bei Fuchsia ist es grundlegend wichtig, dass das Betriebssystem sehr gut darüber Bescheid weiß, welcher Aufgabe der Nutzer aktuell nachgeht, was er vorhat und welche Werkzeuge er benötigt, um die Aufgaben zu erledigen.

Natürlich ist auch der Google Assistant mit an Bord, der in Fuchsia aktuell unter dem Codenamen Kronk geführt wird und eine der wenigen Komponenten ist, deren Quellcode nicht Open Source ist. Aber der Assistant alleine ist schon vom Konzept nicht dazu in der Lage, dem Nutzer eine passende Betriebssystem-Oberfläche zusammenzubasteln, sondern wird auch unter Fuchsia eher als Lieferant von Informationen fungieren bzw. für den Nutzer Aufgaben erledigen.

Statt einem einzigen Assistenten, verfügt Fuchsia rein theoretisch über unendlich viele kleine Helferlein, die allesamt nicht nur dem Nutzer selbst, sondern vor allem auch dem Betriebssystem dienen und Informationen zur Verfügung stellen. Und natürlich kommt auch hier eine starke Modularität zum Einsatz.



Bei Fuchsia übernimmt die Komponente Maxwell die Aufgaben der Künstlichen Intelligenz bzw. der Verwaltung der vielen kleinen Helferlein. Und natürlich ist auch Maxwell wieder modular aufgebaut und besteht wiederum aus vielen kleinen Agents. Die Agents haben jeweils einen sehr klar abgesteckten Aufgabenbereich und übernehmen zumindest in der aktuellen Phase nur extrem simple Aufgaben.

Agents analysieren alle Aktionen und Inhalte des Nutzers und können dazu passende Informationen sammeln und auch erstellen. Wurde ein Agent ausgelöst, kann dieser ein Entity (Informationshappen) erstellen, der dann in den Kontext gesetzt wird und eine mögliche Aufgabe darstellt. Dieser Kontext wird dann an Maxwell zurückgemeldet, der alle Informationen und Agenten verwaltet und dem Betriebssystem Vorschläge zur Anzeige von Modulen und Stories macht. Jeder Agent läuft nur in seinem eigenen Topic, also fest abgesteckten Bereich.

Die Agents im Einsatz

Ein paar kleine Beispiele

  • maxwell_btl Der erste Agent ist ein „Basic Text Listener“ und hat aktuell die Aufgabe, alle für den Nutzer angezeigten Texte nach E-Mail-Adressen zu durchsuchen. Hat er eine E-Mail-Adresse gefunden, wird diese Information in ein Entity gepackt und an Maxwell gesendet. Maxwell wiederum meldet dies dann an das Betriebssystem weiter, das dann Module rund um die E-Mail-Adresse vorladen und in eine Story packen kann. Das können dann Teile von GMail, der Kontaktverwaltung und andere Dinge sein
  • maxwell_entity_selector Der nächste Agent hat eine ganz ähnliche Aufgabe wie der erste, lauscht aber lediglich auf vom Nutzer markierten Text. Dadurch kommt er zwar deutlich seltener zum Einsatz, hat aber eine sehr viel zielgerichtetere Aufgabe, da es relativ wahrscheinlich ist, dass der Nutzer mit dem markierten Text auch interagieren möchte. Der Agent liest dann heraus, ob es sich um eine E-Mail-Adresse, eine Telefonnummer, Adresse oder was auch immer handelt, erstellt ein entsprechende Entity und meldet es an Maxwell
  • maxwell_proposal_maker Der dritte baut wiederum auf den zweiten auf und macht Vorschläge, wie mit diesem Inhalt umgegangen werden soll. Um bei dem E-Mail-Beispiel zu bleiben, wird dieser Agent dann Maxwell den Vorschlag unterbreiten, ein GMail-Formular zum Verfassen einer neuen E-Mail anzuzeigen



Wie sehr gut zu sehen ist, übernehmen die Agents nur recht kleine Aufgaben und können dadurch sehr zielgerichtet arbeiten. In der fertigen Oberfläche dürften dann Hunderte oder Tausende kleine Agents zum Einsatz kommen, die ständig in ihren Bereichen lauschen. Maxwell funktioniert aber nicht nur in die eine Richtung, sondern kann die Agents auch erst zum Leben erwecken. Wird bspw. nur ein Video angezeigt, werden die Text-Agents in die Mittagspause geschickt und umgekehrt. Dafür ist die bereits angesprochene Einteilung in Topics mit dem jeweiligen Kontext sehr wichtig.

Durch diese Modularität ist es (vermutlich) möglich, dass es für ein- und dieselbe Aufgabe auch mehrere Agents gibt, die dann miteinander konkurrieren oder sich auch ablösen können. Maxwell wird dann zwar über allem thronen, kann aber aus vielen Lieferanten bestehen und so auch im Laufe der Zeit immer genauere Vorschläge machen. All diese Agents müssen dann auch nicht aus dem Hause Google stammen, so dass sich jeder durch die Verwendung von Apps wohl auch viele Agents in das Betriebssystem holen kann.

Für mich klingt diese extreme Modularität und Aufteilung zuerst zwar nach einem Performance-Alptraum, aber schlussendlich tun all diese Agents nichts anders, als viele Betriebssysteme schon heute bieten. Jetzt ist eben alles ausgelagert, was dann möglicherweise sogar zu einer besseren Performance führen könnte. Aber auch das dürften sich die Google-Entwickler wohl sehr gut überlegt haben.

Wir werden von Fuchsia in den kommenden Wochen und Monaten noch sehr viel hören und können es natürlich gar nicht mehr abwarten, bis das Betriebssystem offiziell vorgestellt wird und dann seinen Platz im Google-Universum einnehme wird. Unklar ist, wie es mit den beiden weiteren Betriebssystemen Android und Chrome OS weitergehen wird, denn diese werden dann nicht nur teilweise obsolet, sondern haben eben auch eine große Nutzerbasis. Der Umstieg wird als nicht leicht, aber das dürfte sich Google wohl sehr gut überlegt haben.

[9to5Google]


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