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Keine echten Apps mehr: Googles potenzieller Android-Nachfolger Fuchsia setzt auf gestreamte Module

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Es gibt wieder neue Informationen zu Googles potenziellem Android-Nachfolger Fuchsia. In den letzten Woche haben wir schon sehr viel über das grundlegende Konzept des Betriebssystems erfahren, das mit sehr vielen Gewohnheiten bricht, alte Zöpfe abschneidet und einen völlig neuen Ansatz für viele Dinge zeigt. Neue Informationen zeigen nun, dass auch die Instant Apps eine große Rolle spielen und sich sehr nahtlos in das Betriebssystem integrieren werden.

Übersicht: Ein erster Blick auf Fuchsia

Wie wir bereits gelernt haben, wird Fuchsia nicht mehr auf das klassische App-Konzept setzen, sondern setzt auf ein System von Modulen und Stories, in denen sich die Aktivitäten des Nutzers abspielen. Doch da Fuchsia vor allem Plattformübergreifend arbeiten soll, fällt natürlich auch der umständliche Download und Installation von einzelnen Anwendungen flach. Stattdessen sollen Apps komplett gestreamt werden, so dass sie auf jedem Gerät stets in der neuesten Version zur Verfügung stehen und keinen unnötigen Speicherplatz verschwenden.

Um das ohne lange Wartezeit zu bewerkstelligen, sollen jeweils nur die Funktionen einer App gestreamt werden, die auch tatsächlich benötigt werden. Damit das funktioniert, muss das Betriebssystem natürlich sehr genau wissen, was der Nutzer eigentlich gerade tun möchte. Mitgeteilt wird dem Betriebssystem das über den allgegenwärtigen Google Assistant sowie den Feed, der offenbar stets die Ausgangsposition für alle Aktionen ist.

Hat der Nutzer nun beispielsweise ein Video, dann bietet Fuchsia neben dem Abspielen oder Bearbeiten auch den Upload an. In diesen Vorschlägen könnte sich dann der Upload zu YouTube oder auch Facebook befinden. Diese ganz konkrete Funktion, also rein der Upload zu einem der Portale, wird dann direkt gestreamt und kann unmittelbar verwendet werden. Ist der Upload dann abgeschlossen, wird dieses Modul der App automatisch wieder vom Smartphone entfernt.



Dieses Konzept sorgt dafür, dass der Nutzer stets über die neueste Version verfügt, so dass auch das ständige Aktualisieren von Apps komplett wegfällt. Außerdem ist das dann auch das Ende von Monster-Apps wie die Google-App oder Facebook, die sehr viel Speicherplatz auf dem Smartphone einnehmen und einen riesigen Funktionsumfang mitbringen, den viele Nutzer wohl nur im Ansatz verwenden. Eine Aufteilung in Upload, Ansehen und vielleicht auch der Community macht da durchaus Sinn.

Mit den Instant Apps hat Google schon vor längerer Zeit die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen, die heute aber noch eher selten anzutreffen sind. Kombiniert man das ganze dann auch noch mit den Progressive Web Apps, dann dürfte der Umfang eines solchen Streams sehr gering sein und dürfte sich tatsächlich „Instant“ in einem Wimpernschlag öffnen lassen. Im besten Falle merkt der Nutzer gar nicht, dass diese Funktion bzw. App gerade gestreamt wird – und dann macht es keinen großen Unterschied mehr.

Dieses System sorgt auch dafür, dass sich Apps über die Ledger-Synchronisierung auf allen Geräten an der exakt gleichen Stelle nutzen und weiter verwenden lassen. Dateien bzw. Informationen werden in Form von Entities vorgehalten und sind damit ebenfalls überall verfügbar. Das kann man sich dann so vorstellen, dass man etwa ein Video auf dem Laptop abspielt, diesen zuklappt, das Smartphone in die Hand nimmt und dann direkt dort weitersehen kann.

Soweit das bisher aus den Quellen hervorgeht, wird auch weiterhin der Play Store zur Verfügung stehen und damit einen wichtigen Pfeiler von Fuchsia bilden – noch sehr viel wichtiger als heute schon unter Android. Damit bekommt dann auch wieder die Frage Brisanz, wie es nach Fuchsia mit Android und Chrome OS weitergeht.



Bei so viel Cloud-Anbindung und gestreamten Apps muss man sich natürlich auch fragen, wie schnell eigentlich die Datenverbindung sein muss, um all das zu bewerkstelligen. Das Lösungswort heißt P2P.

Components are delivered just in time and are removed when no longer of proximate use.*
 
The system dynamically constructs new software compositions assembled from components cached locally in blobstore or published in online package repositories. Cached packages can be discarded and fetch again later when needed.
 
Packages are signed to verify their authenticity and integrity, making it safe to retrieve them from any available source, including from peers.

Die Komponenten der Apps sollen nicht nur direkt über das Internet aus dem Play Store heruntergeladen werden, sondern können auch aus anderen Quellen bezogen werden. So sollen die Komponenten auch von anderen Geräten im eigenen Netzwerk bezogen werden können. Wer also gerade einen YouTube-Uploader auf dem Smartphone hat, kann ihn anschließend auch auf dem Smartphone direkt von dort beziehen und verwenden. All das geschieht aber im Hintergrund, so dass der Nutzer gar nicht mitbekommt, woher die Daten gerade gestreamt werden.

Aber auch Geräte von anderen Menschen, die sich nicht unbedingt im eigenen Netzwerk befinden, sollen angezapft werden können und dann eine private Verbindung aufbauen um die Daten zu streamen. Alle Menschen zusammen bilden dann praktisch eine große eigene Cloud und befinden sich in einem ständigen Datenaustausch. Auch dafür sind übrigens schon Vorbereitungen getroffen worden, wie wir euch erst in dieser Woche berichtet haben: P2P-Download von Apps über den Play Store.

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[9to5Google]


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