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Google Chrome: Google zieht Chrome-Apps den Stecker – werden für Desktopnutzer endgültig eingestellt

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Schon kurz nach dem Start des Chrome-Browsers hatte Google große Anstrengungen unternommen, neue Web-Technologien weiterzuentwickeln und die heutigen Web-Apps überhaupt erst möglich zu machen. Ein möglicherweise sehr wichtiger Schritt auf diesem Weg waren die Chrome Apps, die seit 2013 Bestandteil des Browsers sind. Google hat schon vor einigen Jahren angekündigt, bald den Stecker ziehen zu wollen – und mit Chrome 112 ist es jetzt (fast) endgültig soweit.


Web-Technologien entwickeln sich vergleichsweise schnell und ermöglichen heute Dinge, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Google ist einer der großen Antreiber dieser Entwicklung und hat es sich schon vor langer Zeit zum Ziel gesetzt, möglichst viele Apps in den Browser zu bringen. Heute gibt es kaum noch Apps, die man sich nicht im Browser vorstellen könnte bzw. bei denen die notwendigen Technologien noch nicht vorhanden sind.

Schon im August 2016 (!) hatte Google das Aus der Chrome-Apps verkündet und bereits Ende 2017 den Chrome App Launcher eingestellt – seitdem ist kaum etwas passiert, auch nicht in destruktiver Hinsicht. Jetzt, ganze sechseinhalb Jahre später, zieht man es für viele Nutzer endgültig durch und wird mit der in den nächsten Tagen ausgerollten Version 112 die Installation solcher Apps blockieren.

Google stellt die Chrome Apps ein, weil die Entwicklung der Technologie dieses Produkt längst überholt hat. Während es vor einigen Jahren noch für einige Dinge nahezu unumgänglich war, Chrome Apps zu verwenden, gibt es heute deutlich bessere Technologien. Schon seit längerer Zeit konzentriert sich Google auf die Progressive Web Apps, auch wenn man bei diesen längst das Gaspedal losgelassen hat.




Der ursprüngliche Zeitplan sah eigentlich vor, den Chrome-Apps bis Dezember 2020 den Stecker zu ziehen, doch aus Kompatibilitätsgründen hat man diesen Zeitpunkt immer weiter nach hinten verschoben. Im April 2023 ist es jetzt nahezu endgültig soweit, denn die Installation von Chrome Apps wird am Desktop nicht mehr möglich sein. Benötigen Organisationen noch sehr dringend eine solche App, haben sie ab sofort nur noch zwei Versionen lang Zeit, also effektiv bis Juni 2023, um diese Funktion per Flag aktiv zu halten. Danach ist endgültig Schluss.

Anders sieht es für ChromeOS-Nutzer aus, denn diese haben tatsächlich noch bis „mindestens Januar 2025“ Zeit, sich von den Chrome-Apps zu verabschieden. Das ist keine große Überraschung, denn im Betriebssystem haben diese Apps eine deutlich größere Rolle gespielt als in allen anderen Browserversionen. Vermutlich wird man auch diesen Zeitpunkt immer wieder verschieben und dann vergehen von der ersten Ankündigung bis zur endgültigen Einstellung tatsächlich zehn Jahre. Das ist deutlich länger, als diese Technologie überhaupt verfügbar war.

Auf dieser Seite könnt ihr sehen, welche Technologien die Chrome Apps beinhalteten und durch welche sie nun über die Standardfunktionen ersetzt werden können.

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[AndroidPolice]


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