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Google-Design: Verwirrung um das Hamburger-Menü – die Designer können sich offenbar nicht entscheiden

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Google ist bekannt für sehr gutes und in allen Punkten effizientes Design, denn vor allem mit dem Material-Framework hat man vor einigen Jahren einen sehr großen Sprung gemacht. Aber Design ist bekanntlich lebendig und so kommt es auch innerhalb der Google-Produkte immer wieder zu Unterschieden. Der Kurs in puncto UI scheint allerdings nicht ganz so klar zu sein, wie sich in den letzten Tagen wieder am Beispiel des Hamburger-Menü zeigt.


Im ersten Jahrzehnt des Bestehens war Googles Design bunt und zweckmäßig. Sah gut aus, hätte aber sicherlich keine Preise gewonnen. Dennoch gab es schon damals so etwas eine Design-Identität, sodass Google-Produkte auf den ersten Blick zu erkennen waren. Das lag unter anderem an den verwendeten Farbtönen (Babyblau und ein helles gelb) aber auch an den großteils aufgeräumten Oberfläche. Aber erst mit dem Start des Material Designs, das mit Material You mittlerweile in der dritten Generation steht, gab es den großen Sprung.

Das Material Design bildet bis heute die Grundlage für unzählige Apps und Webseiten, auch außerhalb des Google-Universums. Doch das Design regelt nur die Darstellung und enthält nur wenige UI- und UX-Vorgaben. Schon seit langer Zeit kann man sich Google-intern nicht auf eine einheitliche Navigation innerhalb der Apps einigen. Einige Jahre lang war das Hamburger-Menü unantastbar, doch schon vor gut zwei Jahren wurde es zunehmend durch eine neue Variante ersetzt.

Diese „neue“ Variante besteht aus dem stets präsenten Account-Menü, das mit einem Tap auf das Profilbild aufgerufen wird, sowie der Navigation Rail (Navigationsleiste) am unteren oder linken Displayrand. Auf dem Smartphone ist sie unten, im Desktopbrowser in einigen Fällen als Kombination aus Hamburger-Menü und Navigationsleiste am linken Rand (etwa Google Fotos).




Hamburger-Menü vor Abschied und Comeback
Der Abschied vom Hamburger-Menü scheint Googles Designern aber wohl nicht leicht zu fallen. Denn nicht in jedem Fall lässt sich die Navigation mit einer Tableiste am unteren Rand realisieren. Zwar wurde gerade erst Google Kontakte um das Hamburger-Menü beraubt und durch eine nicht ganz sinnvolle Navigationsleiste ersetzt, aber bei anderen Apps taucht es plötzlich wieder auf. Eine der jüngsten Version von Google Messages hat es plötzlich wieder an Bord und auch bei Google Fotos wird es wohl schon bald ein Comeback feiern (siehe Screenshot oben).

Natürlich kann es für eine solche Vielzahl von Apps nicht DIE Hauptnavigation geben, aber die Umkehr zu diesem Menü ist dennoch erwähnenswert. Eventuell werden Googles Designer Wege finden, dieses Element zu modernisieren und dann wieder in viele Apps zurückzubringen. Sinnvoll ist es natürlich, die lange Seite des Displays statt der kurzen (unterer Rand) zu verwenden. Vor allem dann, wenn diese auch auf dem Desktop genutzt werden kann und somit ein einheitliches Design über alle Plattform hinweg ermöglicht.

Von der Idee des einheitlichen Designs scheint sich Google aber in einigen Punkten schon wieder verabschiedet zu haben. Desktop und Smartphone (+ Tablet) sind sich noch ähnlich, aber ein Blick auf die Smartwatch, den Smart TV, ins Auto oder gar auf das Smart Display mit Google-Plattformen zeigt, dass es einfach nicht überall funktioniert.


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