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Stadia: Googles erstes eigenes Spiel ist verbuggt – kann kaum gefixt werden, weil alle Entwickler gefeuert wurden

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Google hat kürzlich die Schliessung der Stadia Games Studios bekannt gegeben, unter deren Dach man eigene innovative Titel für die Spieleplattform entwickeln wollte. Tatsächlich kam Anfang Februar der erste und wohl einzige Titel auf den Markt, der von Google verantwortet und auch auf Stadia veröffentlicht wurde. Allerdings ist das Spiel stark verbuggt und die Entwickler, die diese Bugs beheben könnten, hat man auf die Straße gesetzt.


Karma is a bitch, dürfte sich Google nun wohl denken. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, wie man die eigenen Mitarbeiter belogen und gefeuert hat und dass das Unternehmen die Spieleentwicklung für zu teuer hält und nun steht man vor einem Problem: Der Anfang Februar auf Stadia veröffentlichte Titel Journey to the Savage Planet wurde von den Typhoon Studios veröffentlicht, die Google im vergangenen Jahr übernommen hat. Damit war es der erste und einzige Titel aus dem Hause der Stadia Games Studios.

Nun zeigt sich allerdings, dass das Spiel stark verbuggt ist: Es gibt Fehler in der Handlung, viele Probleme bei der Darstellung und manch ein Spieler kommt nicht einmal über das Hauptmenü hinweg. Gut, da müssen die Entwickler nochmal ran – aber welche? Google hat gerade erst alle Entwickler gefeuert, die an diesem Spiel beteiligt waren. Und so hat man nun ein Spiel im Portfolio, noch dazu das einzige aus eigenem Hause, das bei vielen Nutzern unspielbar ist.

Google ist das Problem bereits seit Anfang Februar bekannt, doch bislang konnte man die Spieler nur hinhalte und vermelden, diese Information an den Publisher weiterzuleiten. Allerdings ist Google selbst der Publisher für Stadia. Gut, dann leiten wir es an das Entwickler-Studio weiter. Oops, das existiert ja eine Woche nach der Veröffentlichung gar nicht mehr.


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Das Spiel wurde unter dem Dach von Google zu Ende entwickelt und somit ist Google der Entwickler. Der Publisher 505 Games ist für den Vertrieb des Titels zuständig, allerdings nur für Konsolen und PC. Den Vertrieb für Stadia hat Google logischerweise selbst übernommen. Und so stellt sich nun die große Frage, an wen Google die Probleme eigentlich weiterleiten möchte und wer nun dafür verantwortlich zeichnet, dass die Bugs behoben werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass man den Titel einfach zurückzieht und somit nicht mehr zum Zocken anbietet. Pro-Abonnenten konnten sich das Spiel von Beginn an kostenlos sichern und den drei Stadia Base-Nutzern, die das Spiel gekauft haben, kann man das Geld wohl zurückerstatten. Das ist allerdings nur meine Vermutung und es bleibt abzuwarten, wie Google weiter mit dieser Situation umgeht. Schon die Schliessung der Games Studios kann aus meiner Sicht als erster Sargnagel für Stadia betrachtet werden.

UPDATE
Die Probleme sollen mittlerweile behoben sein. Offenbar wurden diese noch vor der Schliessung der Studios entdeckt und an Bugfixes gearbeitet, die nun ausgerollt wurden. Die Kommunikation rund um diese Probleme war allerdings mehr als unglücklich.

[The Verge]


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