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Android: Google sperrt Huawei, Amazon & Co aus – in Kürze lassen sich die ersten Apps nicht mehr nutzen

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Zwischen Google und Huawei herrscht seit bald zwei Jahren Eiszeit, denn aufgrund der damals verhängten US-Restriktionen darf Google keine Geschäftsbeziehung zu Huawei unterhalten – was vor allem die Android-Smartphones betrifft. Nun zeichnet sich ab, dass Google auch die per Sideloading installierten Apps in Kürze abdrehen bzw. deren Nutzung auf den nicht lizenzierten Smartphones unterbinden wird. Die ersten beiden Apps sind bereits bekannt.


Android steht im Rahmen des Android Open Source Project (AOSP) sowohl in einer kostenlosen Variante als auch als Google-lizenzierte Version zur Verfügung, die sich sehr wesentlich voneinander unterscheiden. Nur die von Google lizenzierte Version bietet Zugang zum Play Store, zu den wichtigen Play Services und damit zur großen weiten App-Welt im Google-Ökosystem und dem Play Store. Das lässt sich zwar relativ leicht nachrüsten, aber nun scheint man dem Ganzen bei den ersten Apps einen Riegel vorschieben zu wollen.

Google hat das Sideloading der eigenen Apps auf nicht-lizenzierte Smartphones immer geduldet und nur in Ausnahmefällen deren Nutzung unterbunden, sowie etwa bei Google Pay. Doch in Kürze wird das auch für die Messenger-Apps Google Messages und Google Duo gelten, die ab Anfang April nicht mehr auf diesen Smartphones verwendet werden können. Entsprechende Warnmeldungen sind schon jetzt in den Apps zu finden, wurden aber wohl noch nicht ausgespielt.

Abgesehen von sehr wenigen Regionen, darunter auch der Riesenmarkt China, spielen Android-Smartphones ohne Google-Lizenz praktisch keine Rolle. Lediglich Huawei steigt gezwungenermaßen seit längerer Zeit ohne Google-Dienste in den Ring. Die ehemalige Tochter Honor wird aller Voraussicht nach in Kürze wieder auf die Google-Dienste setzen. Die Restriktionen treffen damit vor allem Huawei und dessen Nutzer.


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Huawei kehrt das Thema gern unter den Tisch und hat seit den ersten neuen Generationen ohne Google-Dienste mit starken Verkaufsrückgängen und sicherlich auch einer extrem hohen Retourenquote zu kämpfen. Nach außen gibt man sich sehr gelassen, doch die Probleme werden langsam dramatisch und so machten erst vor wenigen Tage Gerüchte die Runde, dass man die beiden erfolgreichsten Smartphone-Linien verkaufen oder einstellen könnte. Das wurde dementiert, aber so ganz aus der Luft gegriffen scheint auch das nicht.

Es ist unklar, ob Google sich mit diesem Schritt nun endgültig von diesen Geräten verabschieden möchte oder ob es sicherheitsrelevante Gründe für diese bald greifende Sperre gibt. Neben Huawei würde man damit auch Amazon treffen, dessen Fire-Tablets seit jeher ohne Google-Dienste ausgeliefert werden – die sich aber mit diversen Tools recht leicht nachträglich installieren lassen. Allerdings spielen die Messenger auf den Tablets wohl eher eine untergeordnete Rolle.

Spannender wird es sein, ob diese Sperre auch für weitere Apps gelten wird oder die beiden Messenger erst einmal nur als Testballon angesehen werden. Beide Produkte sind zwar mehr oder weniger erfolgreich, dürften aber keine kritische Auswirkung haben. Eine Sperre von YouTube, Google Maps oder der Google Websuche hat da schon eine ganz andere Tragweite. Interessant wird es auch sein, wie sich das in Zukunft mit den populären Custom ROMs verhält, bei denen die Google-Dienste ebenfalls erst nachträglich installiert werden – häufig aber auf den Geräten, die vorab lizenziert worden sind.

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