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Stadia: Zocken ohne Grenzen – Bastler nutzt Googles Spieleplattform auf E-Reader mit E-Ink-Display (Video)

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Google hat noch vor dem Start der Spieleplattform Stadia das Versprechen abgegeben, das Spielen langfristig immer und überall zu ermöglichen – überall dort, wo es technisch möglich ist. Auf einer sehr wichtigen Plattform wird das wohl noch etwas länger dauern, aber das liegt nicht in Googles Machtbereich. Ein Bastler hat kürzlich gezeigt, dass das Spielen theoretisch sogar auf den Geräten möglich ist, von denen man es nicht erwartet hätte: Stadia zocken auf dem E-Reader.


Stadia ist für Google eine Wette auf die Zukunft, nur mit dem kleinen Unterschied, dass diese Zukunft längst begonnen hat und spätestens durch den Einstieg weiterer großer Anbieter schnell zum Standard werden kann. Google äußert sich zwar nicht zu den Nutzerzahlen der Spieleplattform, doch die Einblicke aus anderen Quellen lassen derzeit noch nicht vermuten, dass Stadia bald die selbst gesteckte Hürde von einer Milliarde Spielern nehmen wird. Das allerdings teilweise zu Unrecht.

Stadia lässt sich heute auf fast jedem Android-Smartphone, mit dem Chrome-Browser auf fast jedem Computer und schon sehr bald unter Android TV spielen. Man könnte sagen, dass alle Geräte, die dazu in der Lage sind einen Videostream in guter Qualität abzuspielen, auch für Stadia geeignet sind – denn viel mehr muss das Endgerät des Nutzers gar nicht tun. Diese Voraussetzung erfüllen sehr viele Geräte und die notwendige schnelle Internetverbindung ist auch kein Hexenwerk mehr.

Einem Bastler ist es tatsächlich gelungen, Stadia auf einem E-Reader mit E-Ink Display zu installieren. Genauer gesagt handelt es sich um einen Onyx Book Max 3, der zwar 850 Dollar kostet (!), aber dennoch eine schwache Ausstattung und erst recht kein kompatibles Display besitzt. Vor allem das Display ist für eine Spieleplattform ein No-Go, denn wer sich mit E-Ink Displays beschäftigt, der weiß, dass man hier von hohen Hertz-Werten bzw. Bildwiederholfrequenzen gar nicht erst sprechen muss.

Dennoch konnte Stadia auf der Architektur des E-Readers installiert, gestartet und mehr oder weniger problemlos genutzt werden. Gezeigt wird das in folgendem Video anhand von Destiny 2, das für diese Display-Verhältnisse überraschend gut aussieht und mit sehr viel Fantasie ein flüssiges Gameplay liefert, das man von einem solchen Gerät nicht erwartet hätte.

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Tatsächlich ist das Display der Flaschenhals, um den man nicht drumherum kommen kann. Das Bild kann nicht nur sehr langsam aktualisiert werden, sondern auch die Zeitspanne vom Eingang des Bildes bis es auf dem Display erscheint, ist absolut inakzeptabel. Der Bastler schätzt den Display-Lag auf etwa eine halbe bis eine Sekunde. Für ein Schachspiel vielleicht noch akzeptabel, aber ein schnelles modernes Computerspiel muss man gar nicht erst beginnen. Dennoch: Es ist beeindruckend, was der Bastler da geschaffen hat und wofür Stadia rein theoretisch in der Lage wäre.

Die Nutzung von Stadia war in dem Fall dieses teuren E-Reader gar keine große Herausforderung, denn alle benötigten Voraussetzungen waren bereits geschaffen: Für seine Geräteklasse ist es ein High-End-Gerät, das auf Android als Betriebssystem setzt und einen sogenannten „X-Mode“ hat, bei dem das Display für einen temporären Zeitraum an seine Grenzen geht. Eigentlich ist das für kurze Videosequenzen gedacht – aber Stadia ist ja schlussendlich auch nichts anderes.

Meiner Meinung nach ein sehr gutes Beispiel dafür, warum Stadia großes Potenzial hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste Stadia auf seiner Armbanduhr oder einem Smart Display startet. Den Möglichkeiten sind durch die niedrigen Anforderungen kaum Grenzen gesetzt.

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