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Google Play Music: So lassen sich alle hochgeladenen Songs herunterladen – bevor es irgendwann zu spät ist

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In den nächsten Wochen und Monaten wird Google alle Musikfreunde von Play Music zu YouTube Music umziehen und sich in absehbarer Zeit von der alten Plattform verabschieden. Das gefällt allerdings nicht allen Nutzern und so mancher dürfte vor dem Absprung stehen, der sich gar nicht so leicht gestaltet. Wer zur Konkurrenz wechseln und alle Songs mitnehmen möchte, muss dafür leider den einzig möglichen Umweg in Kauf nehmen.


Google Play Music könnte bei dem aktuellen Tempo des Umzugs im nächsten Jahr den zehnten Geburtstag feiern, aber das wird dann auch der letzte sein. Seit zwei Jahren warten alle Nutzer auf die angekündigte Umstellung auf YouTube Music, die zwar schon vor langer Zeit angestoßen wurde, aber bis heute nicht abgeschlossen ist. Der gesamte Umstieg ist eine Geschichte voller Pleiten, Pech und Pannen, sodass der Abschied mancher Nutzer kaum vermeidbar ist.

Vor einigen Wochen hat Google mit dem Transfer Tool eine einfache Möglichkeit zum Umzug aller Songs, Playlisten und Metadaten auf YouTube Music angekündigt, das allerdings nur für sehr wenige Nutzer zur Verfügung steht und noch dazu mit Problemen kämpft, die nicht unbedingt das Vertrauen der Nutzer steigern dürfte. Aber auch wenn der Umzug eines Tages abgeschlossen sein wird, gibt es große Unterschiede zwischen den beiden Plattformen, die man vorab beachten sollte.

Es ist aus vielerlei Gründen verständlich, wenn man als Nutzer nach dem Aus von Google Play Music nicht im Google-Ökosystem bleiben und zur Konkurrenz wechseln möchte. Aufgrund des Konzepts von Play Music dürften viele Nutzer aber nicht nur ein Streaming-Abo haben, sondern auch eigene Songs hochladen wollen. Das Problem daran ist, dass viele Nutzer nach Jahren des Cloud-Hörens keine aktuelle lokale Kopie der Songs mehr besitzen.

Wer mit allen Songs umziehen möchte, muss sie also von Google Play Music herunterladen und sollte das auch so lange tun, wie das Produkt noch existiert. Denn YouTube Music bietet keine Downloadmöglichkeit. Aber wie lassen sich die Songs herunterladen? Das ist tatsächlich heutzutage gar nicht mehr so einfach.

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Relativ unbemerkt wurde der Funktionsumfang von Google Play Music in den letzten Jahren zurückgefahren, sodass es keine einfache Downloadmöglichkeit mehr gibt. Die früher angebotene Möglichkeit zum Download ganzer Playlisten ist verschwunden und der Einzel-Download von Songs ist nur bei sehr kleinen Musiksammlungen denkbar. Also wenden wir uns einem alten Tool zu, das von Google offiziell nicht mehr beworben, aber nach wie vor zum Download angeboten wird: Der Google Play Music Manager.

Der Google Play Music Manager war ursprünglich dafür vorgesehen, Songs vom Desktop zur Cloudplattform hochzuladen und war lange Zeit auch die einzige Möglichkeit, dies zu tun. Mittlerweile funktioniert das mehr schlecht als recht, aber die App funktioniert auch in die andere Richtung. Es ist möglich, entweder die gesamte Musik-Bibliothek oder nur die gekauften Songs herunterzuladen – aber auch das mit einigen Stolpersteinen.

Die Installation
Ihr könnt den Google Play Music Manager hier herunterladen. Schon beim Download und der Installation bemerkt ihr am alten Google-Logo, das hier etwas Antikes ausgepackt wird. Das führt, zumindest bei mir, dazu, dass der Login zum Problem wird. Ihr müsst ein Captcha eingeben, das leider nicht geladen werden kann. Bei mir hat folgender Trick geholfen: Rechtsklick auf das Captcha, dann die URL kopieren und in den Browser einfügen. Dann ist es sichtbar und kann entsprechend eingegeben werden. Sollte das nicht funktionieren, könnt ihr leider aufhören zu lesen.

Der Download
Habt ihr euch erfolgreich eingeloggt, könnt ihr in der Oberfläche der App in den Reiter „Herunterladen“ wechseln und dort direkt auswählen, was ihr herunterladen möchtet. Ihr habt die Wahl zwischen „Meine Musik“ und „kostenlose und gekaufte Titel“. Erstes sind alle Songs, die ihr selbst hochgeladen habt. Zweites sind alle gekauften oder kostenlos gesicherten Titel. Zweites ist in Erstem nicht enthalten. Anschließend wählt ihr den Speicherort aus und schon wird der Music Manager im Hintergrund seine Arbeit verrichten.

Alle Dateien werden nach dem klassischen Ordnersystem INTERPRET -> ALBUM -> TITEL abgelegt. Das lässt sich nicht ändern, dürfte für die meisten Nutzer aber auch passend sein.

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Kleiner Hinweis: Der Download ist langsam. Sehr langsam. Laut mehrerer Aussagen im Web und meiner Beobachtung schafft ihr etwa 1.000 Songs pro Tag, ganz unabhängig davon, wie schnell eure Internetverbindung eigentlich wäre. Solltet ihr das Google Play Music-Limit voll ausnutzen, kann es also mehrere Monate dauern (!). Dementsprechend solltet ihr auch sehr früh mit diesem Download beginnen. Denn wenn Google den Stecker schneller als erwartet zieht, sollte dieser Download nicht mehr möglich sein.

Weil dieser Download nicht in Googles Interesse ist, wird man die Server mit Sicherheit nicht hochfahren und die absichtliche Drosselung aufheben. Ein anderer Weg ist mir leider nicht bekannt. Direkt in der Oberfläche ist es nicht möglich, über Google Takeout erhaltet ihr nur die Metadaten und nach dem Umzug zu YouTube Music ist ein Download wie bereits betont gar nicht mehr möglich. Beeilt euch also, bevor es möglicherweise zu spät ist.

Die heruntergeladenen Dateien enthalten alle Metadaten, sodass ihr diese beim Upload bei der Konkurrenz wieder vorfinden solltet. Nach dem etwas holprigen und aufwendigen Umzug könnt ihr dann also die neue Musik-Heimat genießen. Ich würde jedem Nutzer empfehlen, diesen Download jetzt anzustoßen, auch wenn ihr bei YouTube Music bleiben möchtet. Denn der Umzug von YouTube Music wird dann wohl nicht mehr ohne Weiteres möglich sein.

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