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Google Maps: Warum zeigt die Navigation noch immer keine Tempolimits? Und so lässt es sich nachrüsten

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Vor wenigen Tagen hat Google Maps die Daten zu den Tempolimits aktualisiert und damit die Informationen über die jeweils erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf den Straßen dieser Welt auf den neuesten Stand gebracht. Aber nur, weil Google über diese Daten verfügt heißt es leider nicht, dass sie auch an der Oberfläche von Google Maps verwendet werden. Tatsächlich sind die Tempolimits nur in sehr wenigen Ländern während der Navigation zu sehen – aber warum?


Die Routenplanung sowie die Navigation gehören zu den ältesten und wichtigsten Bestandteilen von Google Maps, die täglichen Millionenfach von den Nutzen verwendet werden – nicht selten als Ersatz für das Navigationsgerät im Auto. Doch während z.B. die Routenplanung immer weiter ausgebaut wird und den Nutzer mit Informationen regelrecht erschlägt, sieht das bei der Navigation ein bisschen anders aus, denn eines der praktischsten Dinge findet sich dort leider nicht.

Die Google Maps Navigation wurde in den vergangenen Monaten und Jahren nur sehr langsam ausgebaut und mit einigen Funktionen versehen, die die Nutzer vielleicht nicht unbedingt benötigt haben: So findet sich der ohnehin sehr leicht nutzbare Google Assistant in der Oberfläche und sogar einen Medienplayer kann die Navigation nun einblenden – der in den allermeisten Fällen ohnehin in den Android-Benachrichtigungen als fester Eintrag zu finden ist, solange ein Song abgespielt wird.

Offenbar ist in der Oberfläche also genügend Platz, um weitere Dinge neben der eigentlich Karte und den Navigationsanweisungen darzustellen. Vor einigen Monaten hat man nach Jahren des Abwartens sogar einen Tacho integriert und kann den Nutzer auf Wunsch darüber informieren, wie schnell er sich gerade bewegt. Diese Darstellung basiert auf der Standortveränderung des Nutzers und kann somit theoretisch in allen Modi vom Auto über das Fahrrad bis zur Fußgänger-Navigation verwendet werden.

Wenn wir dann schon Mal bei der Geschwindigkeit sind, wäre der Weg zur Darstellung der maximal erlaubten Geschwindigkeit bzw. des Tempolimits eigentlich gar nicht mehr so weit – aber dazu konnte sich das Google Maps-Team bis heute nicht überwinden.




Nun könnte man denken, dass Google über keine zuverlässigen Daten für die maximal erlaubte Geschwindigkeit verfügt und den Nutzern besser gar keine Informationen anzeigt, bevor man etwas Falsches angibt. Das ist aber nicht der Fall, denn Google verfügt für sehr viele Länder über hochqualitative Daten – laut eigenen aktuellen Angaben. Für Deutschland, Österreich, Schweiz und viele andere europäische Länder ist die Datenqualität mit sehr gut bewertet und könnte also problemlos verwendet werden.

Google Maps verwendet die Daten im Hintergrund
Aber warum kauft Google diese Daten ein, wenn sie nicht genutzt werden? Vermutlich werden sie genutzt, als Nutzer bemerkt man das aber nicht. Die Routenplanung und auch die Navigation können dem Nutzer bekanntlich nicht nur den Weg weisen, sondern auch eine recht exakte Ankunftszeit prognostizieren. Das ist nur möglich, wenn Google Maps sehr genau weiß, wie schnell der Nutzer wahrscheinlich auf dem jeweiligen Streckenabschnitt unterwegs ist. In Kombination mit Stau-Daten und einigen Toleranzpolstern für rote Ampeln & Co. kommt man auf recht genaue Werte.

Mögliche Gründe für die Nicht-Verwendung
Wenn die Daten aber schon vorhanden sind und intern auch genutzt werden, könnte man sie doch auch gleich in der Oberfläche anzeigen. Leider kenne ich mich mit der rechtlichen Situation nicht aus, aber möglicherweise hat Google nur das Recht zur Verwendung, nicht aber zur Verbreitung dieser Daten eingekauft – sofern das möglich ist. Sollte das der Fall sein, bleibt die Frage, warum es in anderen Ländern funktioniert und warum viele Navigationsgeräte diese Information anzeigen können.

Die nächste Ausrede könnte sein, dass die Oberfläche damit zu überfüllt wäre und der Nutzer von den wichtigsten Informationen abgelenkt wird. Nun ja, dafür gibt es jede Menge Gegenargumente: Der Musikplayer und der Assistant. Und auch die Darstellung der aktuellen Geschwindigkeit per Tachometer. Wie schnell der Nutzer fährt, kann er im Auto hoffentlich selbst sehen und benötigt dafür keine zweite Angabe. Alternativ lässt sich natürlich die Höchstgeschwindigkeit einfach als kleine Zahl im Tacho darstellen oder man setzt rein als Warnung um. Sobald der Fahrer das Gaspedal zu fest tritt, könnte der Tacho sich einfach rot verfärben und die Geschwindigkeitsüberschreitung anzeigen. Möglichkeiten gäbe es da sicher viele, daran kann es nicht liegen.




Rechtliche Probleme?
Eine weitere Vermutung kann die rechtliche Komponente sein. Was ist, wenn Google Maps behauptet, dass man auf der Straße 50 fahren darf, tatsächlich aber nur 30 erlaubt sind? Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, den entsprechenden Bußgeldbescheid zu Google nach Mountain View zu schicken, aber gerade als global agierendes Unternehmen muss man sich in sehr vielen Richtungen absichern. Es könnte also eine kleine Rolle spielen, warum es diese Anzeige nach wie vor nicht gibt.

Dem kann man wieder entgegnen, dass auch die Navigation den Fahrer immer wieder Mal falsch herum in eine Einbahnstraße schicken möchte – wer kennt es nicht? Wer dann trotzdem reinfährt, sollte eher den Führerschein abgeben statt den Schwarzen Peter zu Google zu schieben. Jedes Hilfsmittel zur Navigation ist genau das – ein Hilfsmittel. Darauf verlassen darf man sich nie, sondern es stets nur als Hinweis oder vielleicht zweite Kontrolle nehmen. Habe ich gerade ein 70er Schild gesehen? Wer sich kurzzeitig unsicher ist und dann von Google Maps die Bestätigung bekommt, kann sich dann noch ein klein wenig sicherer sein – wenn natürlich auch nicht mit letzter Gewissheit!

Und weil diese Diskussion über die Darstellung der Tempolimits in Google Maps schon seit vielen Jahren geführt wird und sich bisher kaum etwas getan hat, müssen wir wohl auch weiterhin damit leben, dass es diese Information aus unbekannten Gründen nicht auf Googles Kartenplattform gibt. Anlässlich dessen zeigen wir euch aber noch einmal, wie ihr einige Dinge auf dem Smartphone nachrüsten und Google Maps gewissermaßen optimieren könnt.

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