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Firefox: Nutzer sollen Abo für werbefreies Web zahlen & Mozilla will Google-Abhängigkeit reduzieren

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Mozilla ist schon seit längerer Zeit auf der Suche nach alternativen Finanzierungsmethoden und möchte auf diesem Wege die Abhängigkeit von großen Unternehmen wie Google reduzieren. Einige Möglichkeiten wurden bereits während der ersten Ankündigung genannt und nun legt der Firefox-Entwickler noch einmal nach: In Zukunft sollen Nutzer direkt im Browser ein Abo abschließen und viele Webseiten dadurch werbefrei lesen können. Lediglich die Rahmenbedingungen müssen noch abgeklärt werden.


Google führt den Browsermarkt mit Chrome bereits seit einigen Jahren an und hat sich sowohl auf dem Desktop als auch Mobil eine sehr komfortable Position aufgebaut. Schaut man sich den globalen Browsermarkt an, hat Google bei sehr vielen Browsern die Finger im Spiel – aber dennoch stehen bei Chrome einige großen Veränderungen an – allen voran One Chrome und der kommende Werbeblocker-Blocker. Der Firefox ist für viele Nutzer eine attraktive Alternative, allerdings weht auch dort bald ein anderer Wind, der vielen nicht gefallen wird.

Mozilla verfolgt das große Ziel, dem Marktführer Google Chrome endlich wieder einige Marktanteile abzunehmen und setzt dafür auf verschiedene Schwerpunkte. Eine Zeit lang hat man es mit Datenschutz und Privatsphäre versucht, fährt in diesem Bereich aber mittlerweile wieder etwas zurück. Nun möchte man das Nutzererlebnis im Web verbessern und dabei gleichzeitig die eigene Abhängigkeit vom großen Rivalen stark reduzieren – denn nach wie vor ist Google die größte Einnahmequelle von Mozilla.

Jetzt hat Mozilla eine neue Produktseite gestartet, auf der von einem neuen Abo-Modell für den Browser die Rede ist, das dem Nutzer einige Vorteile bringen soll: Viele Webseiten sind nach Abschluss des Abos werbefrei zu lesen, es gibt eine Synchronisierung über alle Plattformen und Firefox-Browser hinweg und selbst Audio-Versionen für die Autofahrt sollen angeboten werden. Der Nutzer soll sich den Spaß 4,99 Dollar pro Monat kosten lassen.

Wer das Abo begeistert abschließen möchte, wird aber erst einmal enttäuscht: Das Angebot existiert noch nicht, sondern es ist lediglich ein gut gemachter Teaser zu einer Umfrage.



In dieser Umfrage sollen die Nutzer zu ihrer Meinung befragt werden, ob sie ein solches Angebot nutzen würden, ob die Vorteile ausreichend sind und ob die Preisgestaltung akzeptabel ist. All das möchte Mozilla aber nicht nur zu Forschungszwecken wissen, sondern steht tatsächlich vermutlich wenige Monate davor, ein solches Produkt mit Abo-Modell einzuführen. Das bestätigt man direkt zu Beginn der Umfrage:

Thank you for your interest in Firefox Ad-free Internet!

This product isn’t available yet, but we’re working on it. Would you please click the Next button to take a short survey to tell us what you think? At the end of the survey we’ll get your (optional!) e-mail address so that we can let you know when the Firefox Ad-free Internet beta launches.

Von dem Produkt selbst kann man nun halten was man möchte, aber es wird wohl kaum zur Finanzierung von Firefox bzw. Mozilla beitragen können. Der angesprochene Betrag von 4,99 Dollar pro Monat ist dafür viel zu gering, denn Mozilla selbst wird davon nur sehr sehr wenig sehen. Man arbeitet mit Scroll.com als Partner zusammen und der Großteil des Geldes wird an die vielen Partner-Webseiten gehen. Und dann geht es an die natürliche Grenze: Je mehr Webseiten mitmachen, auf desto mehr Parteien muss das Geld verteilt werden. Je weniger mitmachen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Nutzer das Abo lange behalten.

Allerdings könnte das „Ad-Free“ auch nur ein Teil eines umfangreichen Abo-Modells werden, das noch viele andere Zusatzleistungen bietet, die dann wohl entsprechend zusätzlich kosten.

» Mozilla Ad-Free

Siehe auch
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