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Stadia bringt die Leitungen zum Glühen: Googles neue Spieleplattform wird gewaltigen Traffic erzeugen

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Google hat gestern Abend alle wichtigen Informationen rund um Stadia bekannt gegeben und dabei auch einen sehr genauen Blick auf die benötigte Bandbreite der Nutzer gegeben. Tatsächlich will Google mit der Spieleplattform Spiele in 4K mit 60 Frames pro Sekunde übertragen, was die Leitungen auf Dauer zum glühen bringen kann. Rechnet man das auf den Stundenverbrauch hoch, erreicht das ganz neue Dimensionen.


Bis zum Start von Stadia wird es zwar noch einige Monate dauern, aber schon jetzt können Nutzer mit der Vorbestellung der Stadia Founders Edition den ersten Fuß in die Tür bekommen und ab November von Anfang an dabei sein. Außerdem kann sich nun schon jeder im Hinterkopf behalten, ob es das Pro-Abo oder doch das ab dem kommenden Jahr zur Verfügung stehende Base-Abo sein soll. Außerdem wurde bereits das erste Exklusiv-Spiel ‚Get Packed‘ vorgestellt.

Stadia Speedtest: Ist Googles neue Spieleplattform für mich geeignet & welche Qualität kann ich erwarten?

Stadia benötigt mindestens 10 MBit/s, um die Spiele in einer angenehmen Qualität übertragen zu können, besser wären aber 35 MBit/s oder mehr, um die versprochene 4K-Qualität zu erreichen. Zwar kann man mit Erstem auch das kostenlose Stadia Basis-Abo verwenden, aber das dürfte nicht im Sinne der Hardcore-Gamer sein. Rechnet man die 35 Mbit/s auf eine Stunde hoch, dann ergibt sich ein Datenverbrauch von 15,75 Gigabyte pro Stunde!. Und das natürlich nicht nur für eine, sondern gleich für mehrere Stunden.

Hardcore-Spieler wissen, dass es nicht bei einer Stunde bleibt, sondern dass man auch gerne mal den ganzen Abend oder die ganze Nacht in den virtuellen Welten verbringt. Theoretisch können da also sehr schnell 100 GB und mehr pro Tag zusammenkommen. Zwar dürfte heute jeder eine unlimitierte Flatrate zu Hause haben, aber dennoch sind die Leitungen und Netze in den wenigsten Fällen darauf ausgelegt, diese enormen Datenmengen auch tatsächlich dauerhaft voll auszunutzen.

Das stellt vor allem die Netzbetreiber vor große Probleme, denn in Zukunft müssen sie groß ausbauen und ihre Infrastruktur aufrüsten, um dem ohnehin immer weiter steigenden Traffic-Bedarf der Nutzer gerecht zu werden.



Google hat zwar durch mehr als 7.500 Standorte der Stadia-Server vorgesorgt und für möglichst kurze Wege gesorgt, aber dennoch müssen die Daten natürlich irgendwie zum Spieler transportiert werden. Im Einzelnen kann es dann schon mal vorkommen, dass die Netze vollkommen überlastet werden. Schon das in den vergangenen Jahren starke Wachstum der Streamingdienste hat für Probleme gesorgt und Diskussionen über die Netzneutralität und eine Kostenbeteiligung der Onlinedienste ausgelöst.

Das Streaming eines Films in bester Qualität benötigt etwa 7 GB pro Stunde, Stadia verdoppelt diesen Wert aber. Dazu muss man einrechnen, dass sich die meisten Nutzer wohl nur 1-2 Filme ansehen und der Fernseher nach zwei Stunden wieder ausgeht (Binge-Watching schließe ich dafür einfach einmal aus). Aber die Spieler zocken stundenlang bei der doppelt so hohen Datenrate – während die Nachbarn weiterhin ihre Filme in bester Qualität sehen wollen. Und schon braucht man für ein einzelnes Wohnhaus eine Terabit-Leitung.

Das wäre nicht der einzige Fall, in dem Google die Leitungen zum Glühen bringt, denn erst kürzlich wurde bekannt, dass YouTube für 40 Prozent des mobilen Traffics verantwortlich (!) ist. Selbst wenn sich Stadia nicht etablieren sollte, ist es ein Türöffner für viele weitere ähnliche Dienste, die die gleichen Datenmengen produzieren werden. Die Leitungen werden also weiter glühen.

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