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Android Auto & Google Maps: Wettbewerbshüter ermitteln wegen gesperrter Karten-App gegen Google

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Android ist das dominierende Betriebssystem auf dem Smartphone-Markt und sorgt durch Kartellbedenken und Wettbewerbsverfahren immer wieder für eine gute Auslastung der Google-Anwälte. Android Auto war bisher noch nicht durch solche Fälle aufgefallen, doch das hat sich nun auch geändert: In Italien haben die Behörden jetzt Ermittlungen gegen Google eingeleitet, da es angeblich mit Android Auto den Wettbewerb behindert.


Google steht in vielen Bereichen vor dem absoluten Luxus-Problem, dass die eigenen Produkte zu populär sind und viel zu hohe Marktanteile auf sich vereinen. Das reicht von der Websuche über den Chrome-Browser bis hin zu Google Maps und eben auch der gesamten Android-Plattform. Dadurch stehen alle Produkte und die Verknüpfungen zu anderen Diensten stets unter Beobachtung, was in der Vergangenheit schon zu sehr viele Verfahren und teuren Strafzahlungen geführt hat.

Die italienischen Wettbewerbshüter haben nun Ermittlungen gegen Google bzw. Android Auto aufgenommen und wollen herausfinden, ob das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt – die es aber auf dem Auto-Markt gar nicht hat. Stein des Anstoßes war es, dass Google eine App zur Anzeige von Ladestationen für Elektroautos in der Nähe nicht zugelassen hat. Es geht um „Enel X Recharge“, bei der es sich um Karten-App mit integrierter Tankstellen-Anzeige handelt. Die App stammt von einem großen Energieversorger, der diese Ladestationen betreibt.

Pikant an der Geschichte ist, dass die Enel Group früher ein Staatsunternehmen war, das zwar mittlerweile privatisiert wurde, an dem der Staat Italien aber noch immer die Mehrheit hält. Das erklärt auch, warum so ein recht simpler Fall direkt die nationalen Behörden auf den Plan ruft. Google hat sich bereits geäußert und die Nicht-Zulassung damit erklärt, dass Android Auto aus Sicherheitsgründen nur Messaging- und Musik-Apps von externen Anbietern erlaubt, während aktuell keine anderen Kartenanbieter neben Google Maps und Waze zugelassen sind.

Android Auto is designed with safety in mind, to minimize distractions and to ensure apps can be used safely when driving. We are reviewing the complaint and look forward to working with the authority to resolve their concerns.

Der Ausgang der Ermittlungen oder eines möglichen anschließenden Verfahrens ist völlig offen. Zumindest in Italien könnte es aber dazu führen, dass andere Anbieter zugelassen werden müssen – aber bis dahin wird noch sehr viel Zeit vergehen.

Siehe auch
» Google Maps: So bekommt ihr günstige Benzinpreise & Tankstellen in der Nähe direkt in die Maps-Oberfläche

» Die Pixel-Smartphones werden zum Lebensretter: Android Q kann wohl Autounfälle erkennen & Hilfe holen

[futurezone]


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