Ohne eine echte Ankündigung hat Google große Änderungen bei den Android-Updates vorgenommen, deren erste Auswirkungen bereits sichtbar geworden sind, aber schon bald viel bedeutender sein könnten. Denn das neue Update-System schneidet praktisch alle Partner von den monatlichen Updates ab und sorgt dafür, dass die hauseigenen Pixel-Smartphones möglicherweise bevorzugt werden.
Praktisch seit dem Start des Betriebssystems sind Android-Updates ein leidiges Thema, das Google trotz unzähliger Initiativen, Partnerschaften und technischen Verbesserungen nie vollständig in den Griff bekommen hat. Daher folgt jetzt die nächste Runde, denn die Android-Updates werden umgebaut und künftig nicht mehr jeden Monat, sondern nur noch alle drei Monate erscheinen. Davon ausgenommen sind lediglich sicherheitskritische Patches. Alle Details dazu erfahrt ihr im verlinkten Artikel.
Man kann diesen Schritt als notwendig betrachten, der dafür sorgt, dass viel Druck von den Smartphone-Herstellern genommen wird, die in den meisten Fällen bisher nicht mit Googles Tempo mithalten konnten. Auf der anderen Seite gibt es aber auch negative Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, die sehr viel folgenreicher sein werden. Denn mit dieser Änderung geht auch einher, dass Google nur noch alle drei Monate einen Security-Patch für das AOSP und für die Smartphone-Hersteller veröffentlicht.
Eine Gefahr für das AOSP
Diese Änderung hatte sich schon vor einigen Monaten abgezeichnet und ich hatte das hier im Blog bereits als Google-Angriff auf das AOSP beschrieben. Denn die Open Source-Schiene von Android wird damit faktisch unsicherer, wenn die Updates nur noch alle drei Monate, statt jeden Monat, erscheinen. Eine spezielle Versorgung von Google für die kritischen Schwachstellen – wie sie die Smartphone-Hersteller erhalten – gibt es nicht.
Smartphone-Partner dürfen sich freuen – aber wie lange?
Bis auf wenige Ausnahmen waren viele Smartphone-Hersteller bisher mit Googles Tempo überfordert. Die bereitgestellten Updates werden meist erst spät oder gar nicht umgesetzt. Dass Google jetzt Druck herausnimmt, wird die Entwicklungsabteilungen freuen, denn zwar sind die Patch-Pakete nun größer, aber nicht mehr ganz so zeitkritisch wie zuvor. Das ist für die Software-Organisation im Hintergrund eine gute Nachricht.
Allerdings sorgt das auch dafür, dass die Smartphone-Hersteller bis zu drei Monate hinterherhinken. Selbst wenn sie die Patches schnell umsetzen, könnten sie nur vier Mal pro Jahr auf dem aktuellen Stand sein – bis es dann wieder drei Monate bis zum nächsten Paket dauert. Anders bei Google Pixel, denn die Entwickler sitzen an der Quelle und könnten auch weiterhin monatliche große Pakete veröffentlichen.
Das verschafft Google Pixel einen großen Vorteil, bei dem wir noch nicht wissen, wie sehr dieser genutzt werden wird. Google könnte damit werben, stets die sichersten Smartphones zu bieten und würde damit noch nicht einmal lügen. Nicht ohne Grund wurden schon vor bald zwei Jahren die Abteilungen von Android und Pixel unter einem Dach zusammengelegt. Vielleicht der nächste Schritt auf dem Weg zum großen Smartphone-Player.
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