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Ein schweres Jahr für Google: Profit statt Innovation, bedrohtes Kerngeschäft, Kartellklagen & Mitarbeiter-Unmut

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Obwohl es immer wieder ein gewisses Auf und Ab gab, war das Unternehmen Google bisher recht erfolgsverwöhnt, denn die Reichweiten, der Umsatz und auch der Gewinn stiegen über viele Jahre von Quartal zu Quartal. Doch diese Zeiten scheinen erst einmal vorüber zu sein, denn 2023 und die folgenden Jahre könnten für Google zu echten Krisenjahren werden. Denn plötzlich gibt es einige Brandherde, die dringend gelöscht werden müssen – wenn man es kann.


Google ist in einer ganzen Reihe von Branchen Marktführer, ist in vielen weiteren sehr erfolgreich und hat sich mit zahlreichen Produkten Positionen erarbeitet, die es der Konkurrenz nicht leicht machen. Das Unternehmen war sicherlich erfolgsverwöhnt, denn die wichtigsten Zahlen stiegen Jahr für Jahr und in so mancher Kategorie war nicht der Hauch einer ernsthaften Konkurrenz zu spüren. Kein Wunder, dass die Mutter Alphabet mit derzeit 1,2 Billionen Dollar Marktkapitalisierung zu den wertvollsten Unternehmen überhaupt gehört.

Profit statt Innovation
Doch schon seit Sommer 2022 zeichnen sich erste Probleme ab. Fast aus dem Nichts hat Sundar Pichai in den Krisenmodus geschaltet und das gesamte Unternehmen zu mehr Effizienz aufgerufen. Profit steht über Innovation, Projekte müssen schneller profitabel werden, Prozesse effizienter werden und so manche Nebenschauplätze müssen verlassen werden. Intern gab es in den letzten Monaten wohl viele Weichenstellungen, die schon zu ersten Einstellungen geführt haben und erst vor wenigen Tagen in der Entlassung von 12.000 Mitarbeiter gipfelten.

Verunsicherte Mitarbeiter
Doch ein großer Teil der Mitarbeiter weiß bis heute nicht, ob der eigene Job schon abgesägt wurde. Rund um den Globus wissen Google-Teams, dass Mitarbeiter abgebaut werden, aber darüber informiert werden sie erst in den nächsten Wochen. Dieses über allen Mitarbeitern schwebende Damokles-Schwert dürfte der oft propagierten Wohlfühl-Atmosphäre nicht zuträglich sein und die Motivation eher vom Dachboden in den Keller fallen lassen.




Neue Konkurrenz
Und während das Unternehmen in den letzten Monaten vor allem mit sich selbst beschäftigt war, kam mit ChatGPT und ähnlichen Produkten, die daraus entstehen werden, plötzlich eine ganz neue Konkurrenz aus dem Boden. Aber nicht irgendeine Konkurrenz, sondern eine, die das Kerngeschäft und die Gelddruckmaschine des Unternehmens gefährdet. Noch dazu eine, an der sich Microsoft in letzter Zeit stark beteiligt hat, hinter der unter anderem Elon Musk mit hohen Investitionen steckt und die genau das leistet, was Google seit vielen Jahren versprochen hat. Mehr dazu in diesem Artikel.

Die Google Websuche ist ein absolut dominantes Produkt, das nicht wegzudenken und eigentlich too big to fail ist. Jegliche Konkurrenz scheiterte fast schon im Ansatz und wurde entsprechend belächelt. Aber 2007 haben auch Nokia und Microsoft über das iPhone gelacht.

Kartellklagen gegen das Kerngeschäft
Und als wenn das noch nicht genug wäre, muss man sich in den nächsten Jahren mit riesigen Prozessen beschäftigen und mögliche Änderungen vornehmen oder gar langfristig das Unternehmen zerschlagen: Die US-Regierung hat Google wegen der Marktmacht bei Online-Werbung verklagt. Eine weitere Klage gegen die Websuche läuft, in der EU steht man unter Dauerbeschuss und selbst in Indien musste man kürzlich einen schweren Schlag hinnehmen.


Ich denke, dass 2023 und darüber hinaus für Google schwerer wird, als man es gewöhnt ist, und das Unternehmen verändern könnte. Dabei darf man nicht vergessen, dass Google eigentlich schon seit mehreren Jahren an seine Grenzen kommt und in den letzten Jahren „Glück“ (in Anführungszeichen!) hatte, dass es eine Pandemie gab, die die Geschäfte extrem angekurbelt haben. Jetzt sind wir wieder in der Realität angekommen…

» Google Websuche: Geht die Dominanz langsam zu Ende? Googles Kerngeschäft bekommt Schwierigkeiten


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