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Pixel: Manchmal teuer, manchmal günstig – Googles Portfolio braucht eine klare Preis-Strategie (Kommentar)

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Google hat mit den Pixel-Smartphones im Jahr 2016 eine neue Marke geschaffen, die sich über steigende Marktanteile freuen kann und mittlerweile als etabliert bezeichnet werden darf. Jetzt setzt man einige Hebel in Bewegung, um das Portfolio breiter aufzustellen, verfolgt dabei allerdings unterschiedliche Preis-Strategien. Vielleicht sollte man sich für eine Richtung entscheiden und eine klare Linie ziehen.


Google verfolgt im Hardwarebereich eine Strategie mehrerer Marken, die sich bis auf wenige Überschneidungen nicht in die Quere kommen: Google, Nest, Fitbit und Pixel. Pixel stand zuerst für Smartphones, mittlerweile aber auch für Kopfhörer und schon bald für Smartwatches, Tablets, faltbare Geräte und wahrscheinlich auch smarte AR-Brillen. Viele Nutzer wissen mittlerweile, dass sie mit ‚Pixel‘ ein Google-Produkt kaufen, immerhin befindet sich das vierfarbige „G“ auf jeder Packung.

In welcher Preisklasse ist ‚Pixel‘ unterwegs?
Doch was man als Nutzer nicht so leicht einschätzen kann, ist die Preisklasse, in der man sich bewegt. Ist Pixel eine Premium-Marke? Bietet man eher günstige Geräte oder konzentriert man sich vollkommen auf den durchschnittlichen Massenmarkt? Obwohl Google nach eigenen Angaben immer wieder eine Fokussierung auf wenige Produkte verfolgt, deckt man mit der Hauptmarke Pixel mehrere Bereiche ab. Das ist vollkommen in Ordnung und wird von allen Herstellern so gehandhabt, aber dann sollte man ein transparenteres Namensschema verwenden.

Für die folgende Auflistung reisen wir einfach mal zwei Jahre weiter und gehen davon aus, dass alle derzeit noch in der Gerüchteküche brodelnden Produkte bereits auf dem Markt sind und in der Preisklasse angesiedelt werden, wie wir es aufgrund von Leaks, der technischen Ausstattung oder Googles eigenen Aussagen erwarten.




  • Pixel-Smartphones: mittlere Preisklasse, a-Ableger in der günstigeren Preisklasse und starke Spekulationen über ein Ultra-Gerät im Premiumbereich
  • Pixel Buds: mittlere Preisklasse, A-Ableger in der günstigen Preisklasse und Pro-Ableger in der gehobeneren Preisklasse
  • Pixel Watch: Mit 399 Dollar / Euro vergleichsweise teuer
  • Pixel Tablet: Soll sehr günstig werden, Gerüchte über eine Pro-Version
  • Pixel Notepad: Soll laut geleakten Informationen recht teuer werden
  • Pixel Glass: Noch nichts bekannt, aber vermutlich im Premiumbereich unterwegs

Budget-Ableger und Pro-Ableger
Es zeigt sich, dass die Pixel-Produkte in ganz verschiedenen Preisklassen unterwegs sind. Während die Smartphones mittlerweile eher in der Mittelklasse zu finden sind, wird die Pixel Watch „teuer“. Das erwartete Pixel Tablet wird hingegen sehr günstig und will somit nicht so ganz zur Smartwatch und auch nicht zu den Smartphones passen. Länger etablierte Produkte wie die Smartphones oder die Kopfhörer haben mit der a-Serie und der A-Serie (warum auch immer die Kopfhörer einen Großbuchstaben und die Smartphones einen kleinen nutzen) eigene Ableger im günstigeren Bereich.

Auf der anderen Seite haben die Kopfhörer mit den noch taufrischen „Pixel Buds Pro“ aber auch einen teuren Ableger und die Gerüchteküche rund um ein Pixel Ultra als teures Pixel-Smartphone brodelt gewaltig. Für die Pixel Watch hingegen, die ja schon in der Grundversion teuer ist, kann man kaum eine Premiumversion anbieten ohne selbst den Preis der Apple Watch zu übertrumpfen. Eine Pixel Watch A wiederum ist für die nächste Generation denkbar.

Google sollte eine einheitliche Strategie verfolgen
Ich denke, dass Google etwas aufräumen sollte. Vor allem der Blick auf die Pixel Watch, die bald mehr kostet als ein a-Smartphones, sprengt das Preisgefüge. Google ist sicherlich dazu in der Lage, Premiumpreise zu verlangen – aber überzeugend ist das nur dann, wenn man eine Premium-Marke einsetzt. Eine klare Linie wäre es für mich, wenn alle Produkte ohne Namenszusatz einen massentauglichen Preis aufrufen und als a-Version günstiger und als Pro-Version deutlich teurer und mit besserer Leistung angeboten werden.




Google schwankt bei der Preisgestaltung
Google hat mit den Pixel-Smartphones über mehrere Jahre verschiedene Preisbereiche abgedeckt und hat mit den Pixel 6-Smartphones wohl die goldene Mitte gefunden. Das war ein mehrjähriger Prozess, den vielleicht auch Pixel Watch, Pixel Tablet und andere neue Gerätekategorien durchlaufen müssen. Kein Wunder, dass nach dem Erfolg der Pixel a-Serie auch Gerüchte über ein Pixel Ultra aufkommen, denn man bedient die obere Preisklasse derzeit nicht mehr.

Es wird interessant sein, wie sich das in den nächsten Jahren weiterentwickelt und ob man wieder verstärkt in den Premium-Bereich gehen möchte. Die notwendigen Voraussetzungen dazu hat man längst geschaffen, denn man kontrolliert immer größere Teile der Produktion, hat sich mit „Pixel“ eine von „Google“ leicht entfernte Marke geschaffen und will den Nutzern bestmöglichen Service liefern. Ziel sollte es dennoch sein, alle drei Preiskategorien zu bedienen und einfach nur eine klare Linie zu schaffen, in welcher die Geräte platziert sind.


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