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Fuchsia: Diese Google-Plattformen könnten zukünftig durch das neue Betriebssystem ersetzt werden

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Google hat vor wenigen Tagen den Rollout des neuen Betriebssystems Fuchsia angekündigt, der allerdings ganz anders verlaufen wird, als wir es bisher gedacht hätten. Die große Präsentation des Betriebssystems blieb aus und im Idealfall sollen die Nutzer überhaupt nicht erfahren, dass sie auf Fuchsia unterwegs sind. Das lässt vermuten, dass das Betriebssystem auch auf weiteren Plattformen durch die Hintertür kommen wird – und davon stehen schon heute einige bereit.


Google hat zwei sehr bekannte Betriebssysteme im petto, die in ihren abgesteckten Bereichen große Erfolge einfahren können und nach wie vor wachsen: Android und Chrome OS. Bei Android kommen noch diverse Ableger dazu und mit Fuchsia soll nun das dritte große Betriebssystem etabliert werden, das die anderen beiden Plattformen ergänzen und langfristig vielleicht auch ein Stück weit ersetzen soll. Bislang hat man sich dazu allerdings noch nicht geäußert – und das möglicherweise aus gutem Grund.

Betriebssysteme haben früher eine sehr große Rolle gespielt, weil sie sowohl Unterbau als auch Oberfläche boten und viele wichtige Funktionen enthielten. Als Nutzer hat man an vielen Stellen ständig mit dem Betriebssystem oder deren Schnittstellen interagiert. Das ist heute nicht grundlegend anders, aber die Relevanz für den Nutzer ist stark in den Hintergrund gerückt: Auf dem Smartphone dreht sich alles um Apps und der Launcher (die Oberfläche, mit der man häufig interagiert) ist unter Android beliebig austauschbar. Am Desktop findet vieles nur noch im Browser statt.

Auch Google dürfte die Zukunft der Betriebssysteme eher im Hintergrund sehen, denn genau in diese Richtung ist Fuchsia konzipiert: Eine starke Plattform mit sehr flexiblen Schnittstellen und Ebenen, mit der der Endnutzer aber nicht direkt in Berührung kommt. Und so ist es dann auch möglich, das Betriebssystem weitgehend zu verstecken.




Fuchsia kommt durch die Hintertür
Auf den ersten Smart Displays wird Fuchsia nun durch die Hintertür ausgerollt, so hat es Google zumindest am Dienstag angekündigt: Die Nutzer werden den Austausch nicht bemerken, vermutlich auch nicht darüber informiert und haben (soweit bekannt) keine Möglichkeit, dieses Upgrade bzw. den Wechsel zu stoppen. Wenn sich am Funktionsumfang, der Oberfläche und den sonstigen Parametern von der Kompatibilität bis zum Stromverbrauch nichts ändern, ist es ja auch überhaupt nicht relevant und vergleichbar mit einem Firmware-Update, bei dem man als Endnutzer ebenfalls nicht genau weiß, was sich da eigentlich getan hat.

Smart Displays
Es wird ein breiter Testlauf für Fuchsia, der aus gutem Grund trotz überschaubarer Gerätebasis über mehrere Monate gezogen wird. Es kann aber auch zeigen, wohin die Reise geht und warum Google das neue Betriebssystem trotz nun gestartetem Rollout noch immer nicht offiziell angekündigt hat: Vermutlich gibt es nichts zum Ankündigen, das für externe Personen von Relevanz wäre. Selbst für Entwickler spielt es durch die starke Vorarbeit mit Flutter in den letzten Jahren kaum eine Rolle. Flutter ist ein Entwickler-Framework, das einmal entwickelte Apps auf verschiedenen Plattformen ausführen kann. Jede Flutter-App der letzten Jahre ist automatisch mit Fuchsia kompatibel.

Android TV
Die Smart Displays machen den Anfang, aber bilden natürlich nicht das Ende. Möglich wird der Austausch durch die strikte Trennung von Betriebssystem und Oberfläche, die auch auf anderen Plattformen gegeben ist: Erst Ende vergangenen Jahres hat Google diese Trennung beim Smart TV-Betriebssystem Android TV eingeführt, das mit Google TV eine völlig neue Oberfläche erhält. Das neue Produkt nennt sich „Google TV“, unter der Haube arbeitet aber weiterhin das altbekannte Google TV. Würde man Android TV durch Fuchsia austauschen, würden es die Nutzer im besten Fall gar nicht bemerken.

Android TV wäre der nächste logische Schritt nach den Smart Displays. Aus dieser Betrachtung scheint die Anfangs verwirrende Aufspaltung der Plattform in Android TV und Google TV plötzlich sehr sinnvoll – zumindest dann, wenn man den Unterbau möglichst gut verstecken möchte. Und Fuchsia scheint im aktuellen Stadium dieses versteckte Betriebssystem zu sein, bei dem wir ja noch nicht einmal wissen, ob „Fuchsia“ die endgültige Bezeichnung oder nach wie vor nur ein Projektname ist.




Wear OS
Aber nicht nur auf Smart Displays und Smart TVs scheinen die Weichen gestellt, sondern auch auf einer weiteren stark wachsenden Plattform: Wear OS. Google hat kürzlich den Neustart mit Wear bekannt gegeben, über den bisher nur wenig bekannt ist. Die veröffentlichten Informationen lassen darauf schließen, dass es sich nicht um ein Wear OS-Update, sondern um ein neues Betriebssystem handelt, das in Kooperation mit Samsung entwickelt wird. Rein zufällig arbeitet Samsung schon seit mehreren Jahren auch an Fuchsia. Wie sich das alles zusammenfügen könnte, habe ich im folgenden Artikel ausgeführt:

» Wear = Fuchsia? Googles neue Smartwatch-Plattform könnte auf dem neuen Betriebssystem basieren


Es gibt kaum offizielle Informationen, wie es mit dem neuen Betriebssystem weitergehen wird. Ein versteckter Rollout erscheint mir aber sehr sinnvoll und wurde von mir hier im Blog schon seit zwei Jahren immer wieder prognostiziert. Man schafft sich damit eine starke Basis, die auf den Erfolgen der weiteren Produkte aufbaut und notwendig wird, wenn es eines Tages als echtes neues Produkt gestartet werden soll.

Ich halte es nach wie vor nicht für ausgeschlossen, dass in einigen Jahren auch Android und Chrome OS durch Fuchsia ersetzt werden – zumindest unter der Haube. Die gewohnten Oberflächen und Kompatibilitäten könnten vollständig erhalten bleiben und die Nutzer auch bei diesen Produkten niemals erfahren, dass ein Austausch stattgefunden hat. Das ist sicherlich eine Mammut-Aufgabe mit vielen Hürden, aber eine solche hat man bei Android schon einmal auf sich genommen, als das Betriebssystem wegen des Project Treble in separate Layer aufgeteilt wurde.


Wear = Fuchsia? Googles neue Smartwatch-Plattform könnte auf dem neuen Betriebssystem basieren


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