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Chromium Edge: Google startet große Kampagne gegen den Microsoft-Browser & drängt zu Google Chrome

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Microsoft hat vor wenigen Wochen den ersten auf Chromium basierenden Edge-Browser veröffentlicht und scheint damit in vielerlei Hinsicht genau ins Schwarze getroffen zu haben. Viele Nutzer zeigen sich vom neuen Browser begeistert und offenbar ist die Anzahl derer, die nun den Browser wechseln, nicht gerade klein. Anders ist es nicht zu erklären, dass Google aktuell aus vielen Rohren feuert und Edge-Nutzer zur Installation von Google Chrome auffordert.


Vor vielen Jahren wurde der Begriff des Browserkriegs geschaffen, der auch tatsächlich einer gewesen ist. Damals ging Microsoft als großer Sieger hervor und der Internet Explorer hätte auf alle Ewigkeit der dominierende Browser bleiben können – wenn sich Microsoft nicht auf den damaligen Erfolgen ausgeruht hätte. Zuerst kam der Firefox und später hat der Chrome-Browser bekanntlich den Markt im Sturm erobert. Nun droht möglicherweise der nächste harte Wettbewerb zwischen zwei großen Unternehmen.


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Vor wenigen Tagen hat Google damit begonnen, direkt im Chrome Web Store vor Microsofts Chromium Edge zu warnen und die Nutzer stattdessen zur Installation von Google Chrome zu verleiten. Das hat hohe Wellen geschlagen und wurde Google nicht unbedingt positiv angerechnet, aber dennoch wurde diese Kampagne nun deutlich hochgefahren und auf viele weitere populäre Produkte und Plattformen erweitert.

Wer mit einem Microsoft-Browser die Google-Startseite, Google News, den Google Übersetzer oder auch Google Docs bzw. Google Drive aufruft, erhält in vielen Fällen eine Meldung wie auf obigem Screenshot. Die Botschaft ist jeweils an das Produkt angepasst und soll die Nutzer daran erinnern, dass Google Chrome der bessere Browser ist. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind solche Meldungen extrem wirksam und haben schon damals zum kometenhaften Aufstieg von Google Chrome beigetragen.



Dass Google nun eine solch breite Kampagne fährt, ist schon sehr beachtlich – vor allem zum jetzigen Zeitpunkt. Offenbar scheint Microsofts Chromium Edge eine große Nutzerschaft anzusprechen und das Chrome-Team möchte versuchen, dass sich die Nutzer gar nicht erst im neuen Browser heimisch fühlen und entweder zu Chrome zurückwechseln oder überhaupt erst einmal den Chrome-Browser installieren und nutzen. Wäre Microsoft Browser erneut ein Flop, würde es eine solche Kampagne mit Sicherheit nicht geben.

Wie erfolgreich solche Meldungen heute sein können, lässt sich schwer sagen. Google genießt vermutlich aber auch heute noch einen sehr guten Ruf unter den Nutzern und gilt für viele als vertrauenswürdig. Und wenn Google sagt, dass man den falschen Browser einsetzt, dann wird das wohl auch so sein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Meldungen – wenn sie an der richtigen Stelle platziert und nicht zu aufdringlich sind – ihre Wirkung nicht verfehlen.

Und wenn die Kampagne keine Wirkung zeigt, kann Google bekanntlich noch ganz andere Geschütze auffahren, mit denen man damals auch den Firefox kleinhalten konnte. Plötzlich funktionieren populäre Plattformen wie YouTube, Google Maps & Co. nicht mehr oder zeigen Fehlermeldungen – natürlich nur im „falschen Browser“ und nicht unter Google Chrome. Wir dürfen gespannt sein, wie das weitergeht und ob auch Microsoft mit einer erneuten Gegen-Kampagne in Windows 10 reagieren wird.

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[9to5Google]


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