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Huawei: Android, Google & 5G & – US-Streitigkeiten sind Existenzbedrohend; 2020 wird ein sehr schwieriges Jahr

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Das Jahr 2019 war für Huawei möglicherweise ein Schicksalsjahr, dessen Auswirkungen sich erst in diesem Jahr zeigen werden – das ist hinlänglich bekannt. Im gerade zu Ende gegangenen Jahr konnte der Konzern seine Umsätze zwar massiv steigern, aber auch Huawei selbst glaubt nicht daran, diesen Kurs ab 2020 fortführen zu können und warnt nun schon einmal vorsorglich vor schwierigen und vielleicht auch existenzbedrohenden Zeiten.


Huawei ist den meisten Menschen vor allem aus dem Smartphone-Bereich bekannt, denn in dieser Branche konnte der Hersteller in den vergangenen Jahren enorm wachsen und war auf dem Weg an die Weltspitze. Tatsächlich ist der Konzern aber sehr viel breiter aufgestellt und hat, so wie etwa auch Samsung, viele weitere Standbeine. In der modernen Kommunikation trifft man an vielen Stellen auf Huawei-Technologien, vom Smartphone über den Router bis zu den Funkmasten. Doch diese Kernpfeiler wanken.


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Schon seit über einem halben Jahr ist es Huawei nicht mehr möglich, neue Smartphones mit vorinstallierten Google-Diensten auf den Markt zu bringen. Wie schnell sich das wieder ändern wird, ist nach wie vor völlig offen. Aber auch bei der wichtigen Telekommunikationssparte trifft man auf harten Widerstand, denn obwohl Huawei zu den größten Netzwerkausrüstern gehört und im Bereich 5G führend ist, könnte das Geschäft stark einbrechen. Die USA üben bekanntlich seit Monaten Druck auf viele Regierungen aus, Huawei aus ihren Netzen bzw. dem Ausbau der Netze zu verbannen.

In diesem Jahr konnte Huawei noch ein kräftiges Umsatzplus erzielen, doch die US-Boykotts in den beiden wichtigsten Unternehmensbereichen könnten 2020 richtig durchschlagen – das weiß auch Huawei. Aufsichtsratboss Xu hat nun schon einmal in einem Interview vorsorglich davor gewarnt, dass 2020 ein sehr schwieriges Jahr werden könnte, aus den bereits genannten Gründen. Eine weitere Umsatzsteigerung ist nach aktuellem Stand kaum denkbar und Xu warnt sogar vor so großen Gefahren, dass der Fortbestand des Unternehmens gefährdet sein könnte.

Die US-Problematik ist für Huawei also offenbar Existenzbedrohend – denn auch wenn es ein chinesischer Koloss ist, wird man durch den Ausschluss von internationalen Geschäften gewaltige Probleme bekommen. Zwischen den Zeilen lese ich ganz persönlich heraus: Es wird eine Kündigungswelle geben.



Die wichtigste Aufgabe der Unternehmensführung wird es nun sein, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und im Interesse des gesamten Konzerns zu handeln. Passt zu meiner Vermutung im vorherigen Absatz. Huawei wappnet sich aktuell für weitere Angriffe der US-Regierung und wird die Unabhängig von US-Unternehmen weiter vorantreiben, aber das kann nur eine Maßnahme für das Consumer-Geschäft sein. Das wichtige Milliarden-Geschäft der globalen 5G-Ausrüstung könnte man verlieren.

Im Jahr 2019 hat Huawei einen Umsatz von 122 Milliarden Dollar erwirtschaftet und damit um gut 18 Prozent zugelegt. Selbst der Smartphone-Verkauf hat angezogen, sodass die Abteilung ganze 240 Millionen Smartphones ausliefern konnte. Und das nach dem durch alle Medien gegangenen Boykott und den zukünftigen Verlust der Google-Dienste. Wie dieses Wunder geschehen konnte, haben wir in diesem Artikel näher beleuchtet.

Wie es 2020 nun weitergeht, steht in den Sternen und hängt stark vom politischen Umfeld ab. Weil sich dieses aber im kommenden Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach eher weiter abkühlen dürfte, kurzfristige Einigungen sind bekanntlich meist nicht viel wert, wird 2020 eine große Herausforderung. Interessant wird das natürlich auch auf dem Smartphone-Markt, denn Huawei ist ein Gigant, dessen Marke ein großes Gewicht hat. Wir dürfen gespannt sein, ob Huawei Lösungen finden wird, die Google-Nutzer von den Alternativen zu überzeugen.

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[Reuters]


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