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Kurze Bestandsaufnahme: Google+ wird von Google selbst (leider) kaum noch genutzt

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In dieser Woche hat Google eine brandneue Version von Google+ angekündigt, die die Grundlage für zukünftige Features legen soll. Das lässt sehr eindeutig darauf schließen, dass das Unternehmen noch große Pläne mit dem Netzwerk hat und es noch eine lange Zukunft haben wird. Allerdings muss man sich dann fragen, warum das Netzwerk Google-intern kaum noch verwendet wird – das geht zumindest aus einer kleinen Bestandsaufnahme hervor.


DISCLAIMER: Dieser Beitrag ist nicht als Abgesang auf Google+ gedacht, sondern eigentlich genau das Gegenteil. Ich bin einer großer Fan von Google+, von dem gesamten Aufbau und auch von der Diskussionskultur. Um so mehr ist es sehr schade, dass ausgerechnet Google selbst das Netzwerk längst nicht mehr zur Kommunikation nutzt und sich stattdessen auf die Plattformen der Konkurrenz verlässt.

Offiziell gibt es keine Angaben zu den Nutzerzahlen von Google+, aber jeder der das Netzwerk aktiv nutzt, wird bestätigen können, dass es sich bester Gesundheit erfreut. Es gibt viele Millionen Profile von Nutzern und Seiten, die regelmäßig posten, viele +1 absahnen und vor allem auch sehr viele Kommentare mit häufig interessanten Diskussionen bekommen – ganz im Gegensatz zu Facebook. Aber warum nutzen dann ausgerechnet die Google-Mitarbeiter ihr eigenes Netzwerk nicht?

Wenn man sich die Profile der prominenten Mitarbeiter ansieht, dann zeigt sich ein wahres Trauerspiel. Teilweise wurden seit mehreren Jahren keine Beiträge mehr veröffentlicht. Aber auch bei den Seiten zu den einzelnen Produkten, die ja von einem großen Marketing-Team betreut werden könnten, sieht es nicht besser aus. Auch diese werden teilweise seit Jahren nicht mehr genutzt, trotz mehreren Hunderttausend Followern.

Bestandsaufnahme Google-Mitarbeiter (Zeit seit letztem Beitrag)



Bestandsaufnahme Google-Produkte (Zeit seit letztemBeitrag)

Es gibt auch positive Beispiele wie etwa die Seiten zu Google+, Google Play oder auch GMail, aber sie sind eben leider mittlerweile in der Unterzahl. Nachvollziehbar ist das vor allem deswegen nicht, weil Googles Marketing-Abteilung fleißig Blogpostings verfasst, bei Twitter höchst aktiv ist, Medium-Accounts besitzt und teilweise auch bei Facebook aktiver ist als bei Google+. Verstehen kann ich das persönlich nicht.

Ganz traurig ist übrigens der Blick auf das Profil von Google-CEO Sundar Pichai. Dort finden sich nicht nur seit fast zwei Jahren keine Beiträge mehr, sondern zwei der drei im Profil verlinkten Webseiten existieren gar nicht mehr: Picasa Web Albums und sogar noch der alt-ehrwürdige Google Reader. Aber selbst der Vater von Google+, Vic Gundotra, hat von seinem ehemaligen Produkt Abstand genommen. Sehr schade.

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Siehe auch
» Bradley Horowitz übernimmt die Leitung von Google+ – Team wurde stark verkleinert
» Analyse von Ex-Mitarbeitern: Aus diesen Gründen ist Google+ gescheitert


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