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Windows 10 Schnellstartleiste: Microsoft platziert Werbeanzeige direkt über das Chrome-Logo

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Microsofts Marketing-Abteilung ist mittlerweile sehr gut darin, die eigenen Nutzer mit nervigen Meldungen und Pop-Ups im Betriebssystem Windows zu gängeln. Jetzt hat diese Abteilung wieder zugeschlagen und hat sich eines der Lieblingsziele von Microsoft herausgepickt – den Chrome Browser. Möchte man diesen starten, bekommt man erst einmal eine Werbeanzeige zu sehen.


Schon als Microsoft alle Nutzer von Windows 7 und 8.x vom Umstieg auf Windows 10 überzeugen wollte, hat die Marketing-Abteilung ihre Krallen gezeigt und alle Register gezogen: Von anfangs unauffälligen Meldungen entwickelte sich das ganze immer weiter und die Benachrichtigungen wurden immer größer, immer lästiger und wurden auch immer häufiger angezeigt. Gegipfelt ist das ganze später sogar in großen Popup-Fenstern. Mittlerweile hat sich Microsoft sogar dafür entschuldigt – aber daraus gelernt hat man offensichtlich nichts.

In den letzten Tagen häufen sich die Meldungen von Nutzern, dass Microsoft ausgerechnet das Chrome-Icon in der Schnellstartleiste als neue Werbefläche ausgewählt hat. Fährt man mit dem Cursor über das Icon, wird obige Werbeanzeige angezeigt und verweist auf eine Chrome-Erweiterung von Microsoft. Ausblenden lässt sich diese Werbeanzeige nicht, denn wenn man den Berichten der betroffenen Nutzer glauben darf, erscheint diese Anzeige auch wiederholt und dürfte wohl Teil einer Marketing-Kampagne sein.

Wirklich dramatisch ist diese Nachricht nun natürlich nicht, denn man kann diese Werbung einfach ignorieren und dennoch den Chrome-Browser ungestört starten. Dennoch muss man sich fragen, wann Microsoft damit begonnen hat, Windows zu einer Werbefläche zu machen und dann noch ausgerechnet bei einem Konkurrenzprodukt anzufangen. Diese Meldung war bzw. ist nur bei Nutzern mit englischer Oberfläche und Windows 10 zu sehen gewesen, aber nach den Beschwerden wird Microsoft wohl von einer Ausweitung Abstand nehmen.



Natürlich hätte Microsoft eine solche Möglichkeit auch für eine andere Nachricht verwenden können, denn bekanntlich führt man schon seit langer Zeit einen Kleinkrieg gegen Google und insbesondere den Chrome-Browser. Erst im vergangenen Jahr wollte man um jeden Preis beweisen, dass der Chrome-Browser mehr Akku verbraucht als der eigene Edge-Browser und hat diesen vermeintlichen Fakt dann später auch allen Nutzern unter Windows angezeigt.

Unvergessen ist natürlich auch die groß angelegte SCROOGLED-Kampagne, mit der man die negativen Seiten von Google aufzählen und der bunten Suchmaschine ein schlechtes Image verpassen wollte. Der damalige Neo-CEO Satya Nadella hat diese Kampagne kurz nach seinem Amtsantritt zwar gestoppt, aber so etwas hallt natürlich lange Zeit nach. Vielleicht sollte man der Marketing-Abteilung diese Kampagne noch einmal zeigen, um sich vielleicht etwas mehr in Zurückhaltung zu üben 😉

[futurezone]


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