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Klobiges Smartphone: Motorola gibt Google die Schuld am Nexus 6-Fehlschlag

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Wenn man die Nutzer nach ihrem Lieblingsgerät aus der Nexus-Reihe fragt, dürften die Antworten recht unterschiedlich ausfallen und einige Smartphones der letzten drei Jahre genannt werden. Bei der Frage nach dem unbeliebtesten Smartphone aus der Reihe hingegen dürfte die Antwort wohl bei vielen Nutzern „Nexus 6“ lauten. Zwar ist das Smartphone gar nicht mehr im Verkauf, doch das hindert sowohl Google als auch Hersteller Motorola nicht daran, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.


Im November 2014 haben Google und Motorola gemeinsam das Nexus 6 vorgestellt, den heiß erwarteten Nachfolger des populären Nexus 5-Smartphones. Doch schon nach der Präsentation zeigten sich erste Fans der Reihe enttäuscht über das vorgestellte Gerät, denn für viele Nutzer hatte man mit dem 6 Zoll-Display einfach eine unsichtbare Grenze überschritten. Mit der Größe des Displays schoss auch der Preis in die Höhe, so dass man am Ende ein teures, klobiges und zu großes Smartphone im Angebot hatte, das eigentlich niemand wollte.

Schon kurz nach der Einstellung des Verkaufs im Dezember des vergangenen Jahres hat es sich das Nexus-Team nicht nehmen lassen, das Smartphone als Fehlschlag zu bezeichnen, mit dem man über das Ziel hinaus geschossen ist. In einem Interview sagte das Team damals, dass das Design des Smartphones „in letzter Sekunde“ geändert wurde und man dies dann aus Zeitgründen zähneknirschend hinnehmen musste. Zwar hatte man Motorola nicht offen als Schuldigen benannt, doch wenn die Änderung nicht aus den eigenen Reihen kam, dann kann es nur der Hardware-Partner gewesen sein.

Jetzt schlägt der Marketing-Chef von Motorola zurück und schiebt Google die Schuld zu. Zur damaligen Zeit ging der Trend hin zu immer größeren Displays und man dachte einfach, dass das ein Phablet genau den Nerv der Zeit treffen würde. Motorola selbst hätte lieber ein 5 Zoll-Display verbaut, aber Google soll Motorola unter Druck gesetzt und unbedingt ein 6 Zoll-Display gefordert haben. Dadurch stieg dann natürlich auch der Preis, der das Gerät nicht unbedingt attraktiver gemacht hat.

Sie wollten diese Displaygröße. Wir hätten dieselbe Bildschirmdiagonale wie beim Moto X einbauen können.



Auch an der Rückseite haben die damaligen Entwickler kein gutes Haar gelassen, denn das Smartphone kann nur schwer auf dem Tisch liegend bedient werden. Durch die Formgebung der Rückseite wackelt es beim tippen auf das Display und neigt sogar zum rotieren. Da die Gestaltung der Hülle aber in den Händen von Motorola lag, hat man diesen Fehler zumindest ansatzweise eingestanden. Der Marketing-Chef selbst sagt, dass man nicht unbedingt stolz auf das ist, was man damals abgeliefert hat.

Aber trotz all dem was wohl zwischen den beiden Teams und Unternehmen vorgefallen ist, sieht der Marketing-Chef das Nexus 6 als „gute Erfahrung“, die das Unternehmen vorangebracht hat. Er kann sich auch sehr gut vorstellen, dass Motorola wieder ein Nexus-Smartphone für Google entwickelt. Dann aber wohl unter der Marke Lenovo, in der Motorola in Zukunft aufgehen wird.

[WinFuture]


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