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Windows 10: Google Chrome wird das neue Info Center für Benachrichtigungen vorerst nicht nutzen

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Normalerweise setzt Google bei seinen Produkten auf eine Plattformübergreifende Strategie und möchte so mit den eigenen Angeboten möglichst viele Nutzer erreichen. Doch bei Windows 8 hatte man eine Ausnahme gemacht, das Microsoft-Betriebssystem so weit es geht boykottiert, und keine Produkte für die Touch-Oberfläche entwickelt. Mit Windows 10 hat Microsoft nun aber vieles richtig gemacht und ist wieder zu den Wurzeln zurückgekehrt. Aber auch jetzt möchte Google nicht auf die von Microsoft geschaffene Infrastruktur setzen und wird das Info Center vorerst nicht unterstützen.


Da sich Google fast schon mit Händen und Füßen gegen die Entwicklung von Apps für Windows 8 gewehrt hat, ging es sogar so weit dass Microsoft selbst Apps für Google-Angebote entwickelt hat – unvergessen ist dabei vor allem der Kampf um die YouTube-App und der Chrome-Browser als Trojanisches Pferd. Mit Windows 10 hat sich Microsoft zu großen Teilen wieder vom neu geschaffenen Design und dessen Bedienkonzept verabschiedet und hat neue Infrastrukturen geschaffen – etwa auch für Benachrichtigungen. Diese werden nun im neuen Action Center (Info Center) gesammelt, was eigentlich auch von Drittanbietern genutzt werden soll.

Googles Browser Chrome verfügt unter Windows und Mac OS über eine eigene Infrastruktur für Benachrichtigungen und zeigt diese mit Hilfe einer im Hintergrund laufenden App an – und dies möchte man auch in Zukunft so beibehalten. Die Chrome-Entwickler haben zwar über die Unterstützung des Info Center in Windows 10 diskutiert, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass man dieses vorerst nicht unterstützen wird. Dabei soll es sich aber um keine Schikane in Richtung Microsoft handeln, sondern lediglich um eine Usability-Entscheidung. Denn es würde zu einer „merkwürdigen Situation“ führen, wenn Chrome seine Benachrichtigungen unter den diversen Windows-Versionen an verschiedenen Stellen anzeigt.

Gleichzeitig hat man aber auch verkündet, dass man diese Informationszentrale „vielleicht in einigen Jahren“ unterstützen wird, wenn diese dann eine weite Verbreitung unter den Windows-Nutzer haben wird. Erst vor wenigen Tagen hatte Microsoft angekündigt, dass bereits mehr als 75 Millionen Nutzer die aktuelle Windows-Version nutzen – also schon eine ordentliche Gruppe an Nutzern. Ein weiterer Nachteil des Windows-Systems soll es auch sein, dass der Nutzer Nachrichten teilweise nur sehr kurz oder manchmal auch gar nicht zu Gesicht bekommt. Man möchte wohl am liebsten selbst die Kontrolle über diese Einblendungen behalten.



Natürlich darf man bei der Angelegenheit nicht vergessen, dass auch Google selbst in seinen Betriebssystemen Android und Chrome OS Benachrichtigungs-Zentralen einsetzt. Man würde es wohl selbst nicht gerne sehen, wenn sich Apps darüber stellen und eigene Wege suchen würden. Vielleicht sollte man es auch einfach dem Nutzer überlassen, an welcher Stelle er seine Benachrichtigungen bekommen möchte und eine entsprechende Einstellungsmöglichkeit anbieten.

[WinFuture]


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