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Android-Fragmentierung: Mehr als 24.000 Geräte von 1.300 verschiedenen Herstellern

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Die Fragmentierung auf dem Android-Markt ist bekanntlich sehr groß, sowohl was die Hersteller, die Modelle als auch die Android-Versionen angeht. Wie im vergangenen Jahr hat OpenSignal auch dieses mal wieder auf Grundlage von mehr als 700.000 Nutzern eine sehr umfangreiche Statistik erstellt, die die Fragmentierung sehr gut zeigt. Insgesamt hat man mehr als 24.000 verschiedene Geräte von knapp 1.300 verschiedenen Herstellern in der Statistik erfasst. Dadurch ergeben sich nun sehr interessante Statistiken.


OpenSignal entwickelt diverse Apps und hat auf Grundlage von knapp 700.000 Nutzern anonyme Daten erfasst und wertet diese Bildgewaltig mit vielen Statistiken und Diagrammen aus. Dass allein auf 700.000 Nutzer ganze 24.000 verschiedene Geräte kommt ist schon gewaltig, aber dass es gar 1.300 Hersteller von Android-Smartphones und -Tablets gibt, ist schon eine große Hausnummer. Im Vorjahr gab es „nur“ 19.000 verschiedene Geräte, und im Jahr zuvor waren es gar nur um die 11.000. Das zeigt einerseits, dass die Anzahl von neuen Android-Geräten sehr schnell weiter wächst, und das auch ältere Geräte noch sehr lange Zeit im Einsatz sind.

Der dominierende Hersteller ist nach wie vor Samsung, mit einem Marktanteil von 37,8 Prozent – wobei man trotz heftiger Einbußen im Vergleich zum Vorjahr den zweitplatzierten LG noch immer auf weitem Abstand gehalten hat. Das am weitesten verbreitete Gerät ist überraschend noch immer das Samsung GALAXY S III – und das obwohl die Koreaner mittlerweile schon das S6 auf dem Markt haben. Von LG führt ebenfalls wenig überraschend das G3. Google selbst ist mit seinen Nexus-Geräten nur der zehntgrößte Hersteller von Android-Smartphones, was dann doch etwas überraschend ist.

Auch die Verbreitung der Android-Versionen, über die Google selbst monatlich Berichte abliefert, ist keine große Überraschung und zeigt dass sich in den letzten Jahren praktisch nichts an der Situation verbessert hat. Eher halten sich die alten Versionen immer noch sehr hartnäckig und machen das Problem größer als kleiner. Die Kurve zeigt sogar tendenziell leicht nach unten, obwohl sie im vergangenen Jahr einen kleinen Sprung nach oben gemacht hat – was aber bei der Vorstellung einer neuen Version nichts ungewöhnliches ist.

Bitter sieht das ganze im Vergleich zu iOS aus, aber das ist ja hinlänglich bekannt. Und wer, wie Apple, die volle Kontrolle über Hardware UND Software hat, der kann solche Statistiken natürlich auch locker ausliefern. Auch Google selbst macht mit seinen selbst kontrollierten Nexus-Geräten in punkto Updates einen sehr guten Job, doch diese sind – wie oben bereits erwähnt – eben nur auf Platz 10 der meistverkauften Marken.


OpenSignal liefert auch noch eine ganze Reihe weiterer Statistiken und Daten wie etwa zur verwendeten Displaygröße, dem gesamten Wachstum der Anzahl der Hersteller und auch der in den Geräten verbauten Sensoren. Interessant wird es dann aber noch einmal bei der Weltkarte, die die Dominanz einer einzelnen Marke zeigt. Wenig überraschend führt Samsung hier noch immer die Liste an und ist in den USA und ganz Europa sehr dominant, doch gerade in den wichtigen Märkten China und Indien musste man den Platz mittlerweile an Xiaomi und Sony abgeben.

Auch im nächsten Jahr dürfte die Fragmentierung weiter wachsen und durch die Verbreitung von Android auf viele weitere Plattformen wird das Problem eher immer noch größer. Das ist für sich genommen keine schlechte Sache, denn so haben die Nutzer eine gigantische Auswahl – aber die Update-Problematik muss Google wirklich in den Griff bekommen, damit das ganze Kartenhaus nicht irgendwann einmal in sich zusammenbricht. Die Stagefright-Lücke zeigt sehr eindrucksvoll, wie schnell das gehen kann…

» Die Daten bei OpenSignal

[heise]


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