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Perplexity will Google Chrome kaufen: KI-Unternehmen bietet 34 Milliarden Dollar für den Google-Browser

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Google könnte noch in diesem Monat dazu verurteilt werden, den Chrome-Browser zu verkaufen, denn das US-Kartellverfahren steht vor einem vorläufigen Abschluss. Vermutlich in weiser Voraussicht hat sich jetzt das KI-Unternehmen Perplexity zu Wort gemeldet und ein konkretes Gebot für den Kauf des Browsers abgegeben. Dieses ist nicht nur überraschend, sondern wirft auch Fragen auf.


Schon seit einigen Monaten ist bekannt, dass Perplexity, OpenAI und Yahoo den Chrome-Browser kaufen wollen – und zwar vollkommen unabhängig voneinander. Jetzt hat Perplexity als erstes Unternehmen nachgelegt und ein konkretes Angebot abgegeben, das über die reine Interessensbekundung hinausgeht: Laut eigenen Angaben bietet das KI-Unternehmen 34,5 Milliarden Dollar für den Kauf des Browsers. Das liegt weit unter dem geschätzten Wert des Browsers von 50 Milliarden Dollar, aber auch weit über dem gesamten Unternehmenswert von Perplexity, der bei „nur“ 18 Milliarden Dollar steht.

Perplexity ist sich dieses Ungleichgewichts bewusst und vermeldet schon in der Ankündigung, dass man interessierte Finanzierungspartner an der Hand hat – ohne diese konkret zu nennen. Weiterhin will man in den zwei Jahren nach der Übernahme bis zu drei Milliarden Dollar in den Browser investieren. Perplexity denkt (eigene Wortwahl des Unternehmens), dass es den Betrieb des Browsers ohne große Einschränkungen stemmen und somit fortführen kann.

Die Übernahme des Browsers ist das eine, aber der Betrieb eine ganz andere Geschichte. Ich hatte schon vor einigen Monaten hier im Blog geschrieben, dass nur Google den Chrome-Browser betreiben kann und bleibe bei diesem Standpunkt. Selbst mit sehr viel Geld kann Perplexity die von Google aufgebaute Infrastruktur nicht über Nacht nachbauen und schon gar nicht die Integration einiger Google-Dienste ersetzen. Es ist nicht zu erwarten, dass Google diese Dienste weiterhin offenhalten wollte oder gerichtlich angeordnet überhaupt könnte.

Wie ernsthaft das Angebot tatsächlich ist, lässt sich nicht sagen. Man hat das Gebot abgegeben, könnte aber auch in dem Wissen sein, dass Google es ohnehin ablehnt und man sich einfach als mächtigen Player ins Gespräch bringen will. Das passt zur Wankelmütigkeit, denn erst vor wenigen Monaten wollte man TikTok USA ebenfalls für eine Milliardensumme übernehmen. Daraus geworden ist nichts und auch der Chrome-Browser steht aktuell noch gar nicht zum Verkauf. Zumindest Letztes könnte sich aber noch in diesem Monat ändern…

[9to5Google]

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