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Google Assistant: Revolution für den Sprachassistent – Integration der Bard-KI hätte vieles ändern könnten

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Der Google Assistant hat schon bessere Zeiten gehabt, denn derzeit stehen die Zeichen eher auf eine breite Abwicklung und einem daraus folgenden Neustart des Produkts. Doch soweit hätte es gar nicht kommen müssen, denn tatsächlich soll Google schon vor drei Jahren eine Revolution für den Google Assistant in Arbeit gehabt haben, die niemals freigegeben wurde. Das hätte vieles ändern können.


Auch wenn die mediale Aufmerksamkeit spürbar nachgelassen hat, werden KI-ChatBots eine große Zukunft haben und völlig neue Möglichkeiten in den Alltag vieler Menschen bringen – darin sind sich viele Beobachter einig. Doch anders als bei ähnlichen „Zukunftstechnologien“ nimmt Google bei den KI-ChatBots keine führende Rolle ein, sondern sieht sich derzeit in der Position des Nachzüglers. Man hat sich von ChatGPT überraschen und von Microsoft Bing überholen lassen.

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man diesen Rückstand schon in den nächsten Monaten aufholen wird. Nächstes Jahr kräht dann kein Hahn mehr danach, ob Google nun drei Monate früher, später oder gleichzeitig mit der Konkurrenz auf dem Markt war. Aber dennoch ist man derzeit im Hintertreffen, obwohl man seit vielen Jahren über die Technologien verfügt. Schon auf den letzten Google I/O-Entwicklerkonferenzen wurden immer wieder sehr kurze Auszüge von KI-ChatBots gezeigt, doch gekommen sind sie nie.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass man den Google Assistant schon vor drei Jahren mit einem KI-ChatBot ausstatten wollte. Die Entwicklung soll weit fortgeschritten und erst kurz vor dem ersten öffentlichen Release gestoppt worden sein. Dabei wäre das genau die Funktion gewesen, die man schon vor vielen Jahren beim Start des Assistant in solch einer Form in Aussicht gestellt hat. Ein echter Assistent, mit dem sich Nutzer in natürlicher Sprache unterhalten können. Doch daraus wird wohl nichts mehr werden.




In Kürze wird man mit Bard in der Websuche starten. Das kann man als Reaktion auf Microsofts früh bekannt gewordene Bing-Pläne sehen, zumal man betont, dass Bard nicht die Websuche ersetzen soll. Doch über eine Integration in den Google Assistant ist nichts bekannt, obwohl es DAS Produkt wäre, das damit stark aufgewertet werden können. Man hat sofortige Reichweite, die Nutzer sind an die Assistant-Kommunikation gewöhnt und es wäre der perfekte Layer für ein solches KI-Sprachmodell.

Hätte man 2020 oder 2021 den Google Assistant mit einem solchen KI-Sprachmodell ausgestattet, hätte das einiges verändern können. Die Vorreiterrolle in puncto Intelligenz gegenüber Alexa, Siri, Cortana und Co wäre sprunghaft angewachsen. Das Tool hätte die schon damals dringend benötige Aufmerksamkeit bekommen, die in den letzten Monaten ChatGPT zu Teil geworden ist. Gleichzeitig wäre das OpenAI-Tool nur ein „me too“ geworden und wäre eher im experimentellen Bereich geblieben.

Es ist kaum einzuschätzen, welchen Fortschritt das bis heute gebracht hätte. Die Verbindung aus Googles starker Sprach-KI, der Reichweite des Assistant und den (vergleichsweise) zuverlässigen Fakten aus den Websuche-Datenbanken hätten so manches möglich gemacht. Natürlich wird das noch folgen und Google wird auch in Zukunft von der Suchmaschine und deren Datenbestand profitieren, aber das hätte man deutlich einfacher und mit weniger Risiko haben können. Doch auch bei Google ist in den letzten Jahren spürbar eine Schwerfälligkeit eingezogen, die Innovationen bereits im Keim erstickt – der Fluch eines großen Konzerns.


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