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Google Assistant: Chatbots sollen menschlicher werden & Smalltalk führen – Google arbeitet an Project Meena

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Chatbots gibt es schon seit vielen Jahren und erfreuen sich vor allem bei Unternehmen mehr oder weniger großer Beliebtheit, um Kunden-Support zu leisten. Google beschäftigt sich schon seit langer Zeit mit der Entwicklung solcher Bots und hat mit dem Google Assistant eine der populärsten Lösungen überhaupt im Portfolio. Mit dem neuen Projekt Meena möchte Google nun erreichen, dass die Chatbots sehr viel menschlicher werden.


Schon vor über 50 Jahren gab es erst Experimente mit einem Chatbot, der schon damals die Menschen begeistern und zum Teil trügen konnte – lest einfach mal den Wikipedia-Artikel zu ELIZA. Tatsächlich haben sich Chatbots in diesen 54 Jahren nur sehr wenig weiterentwickelt, während die restliche Technologie-Welt geradezu explosionsartige Fortschritt gemacht hat. Google möchte nun auch die Chatbots auf die Überholspur bringen und sie deutlich menschlicher machen.

Heute ist es für viele Menschen selbstverständlich mit dem Google Assistant, Alexa oder auch Siri zu kommunizieren, den die Sprachassistenten verstehen die Anfragen mittlerweile sehr genau und können auch umfangreiche Informationen liefern oder Aufgaben erfüllen. Die Antworten der Assistenten lassen allerdings zu wünschen übrig, denn trotz vieler witziger vorgegebener Antworten der Entwickler ist an eine echte Kommunikation kaum zu denken.

Google hat nun das Project Meena vorgestellt, das die Chatbots deutlich menschlicher machen soll. Erreicht werden soll das vor allem durch sehr spezifische Antworten, die nur auf diese eine Frage passen, Bezug zum Thema nehmen und weit über sehr allgemeine Antworten hinausgehen. Das erfordert natürlich sehr großen Aufwand und auch eine Künstliche Intelligenz, die immer wieder mit neuen Konversationen gefüttert wird.

If anything seems off — confusing, illogical, out of context, or factually wrong — then it should be rated as, “does not make sense”. If the response makes sense, the utterance is then assessed to determine if it is specific to the given context.

For example, if A says, “I love tennis,” and B responds, “That’s nice,” then the utterance should be marked, “not specific”. That reply could be used in dozens of different contexts. But if B responds, “Me too, I can’t get enough of Roger Federer!” then it is marked as “specific”, since it relates closely to what is being discussed.



Meena wurde von Google mit 384 Gigabyte an öffentlich zugänglichen sozialen Konversationen trainiert, sodass der daraus resultierende Chatbot zu sehr spezifischen Antworten in der Lage ist. Ziel ist es, dass der Nutzer mit der Meena-Technologie über fast jedes Thema reden und eine echte Konversation führen kann. Dabei geht es weniger um die Informationsabfrage eines Google Assistant, sondern auch um eine Smalltalk-Ebene, die heute noch kaum möglich ist.

Googles System soll in einer selbstentwickelten Skala schon jetzt 79 Prozent erreichen und damit vor der Konkurrenz liegen. Ein durchschnittlicher menschlicher Gesprächspartner kommt auf 86 Prozent. Smalltalk und Gesprächsqualität ist natürlich sehr subjektiv und kaum zu bewerten und vermutlich verfolgt Google auch einfach nur das Ziel, die Sprachassistenten menschlicher zu gestalten, um noch tiefer in den Alltag der Nutzer integriert zu werden.

Ein interessanterweise nicht damit verwandter Ansatz ist Google Duplex, das in seinem sehr spezifischen Einsatzgebiet weder bei den Antworten noch der Stimme von einem Menschen unterschieden werden kann.

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[9to5Google]


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