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Keine Prime Video-Unterstützung: Amazon-Gründer Jeff Bezos verteidigt Verkaufsstopp des Chromecast

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Ende des vergangenen Jahres hat Amazon nach einer kurzen Übergangsphase den Verkauf des Chromecast eingestellt und hat im Zuge dessen auch andere Geräte wie den Nexus Player oder auch Apple TV aus dem eigenen Angebot entfernt. In einem Interview hat sich Amazon-Gründer Jeff Bezos nun noch einmal zu diesem Schritt geäußert, und bleibt bei seinem Standpunkt. Dem Verkauf des Sticks stehen angeblich die Geschäftsbedingungen von Google im Wege.


Mit dem Chromecast hat Google einen Überraschungserfolg gelandet und hat, wohl sehr zum Ärger von Amazon, mehr Sticks als der Onlinehändler verkaufen können. Da Amazon gerade bei Elektronikprodukten zu den weltweit größten Abnehmern gehört, wollte man Google mit der Verbannung aus dem eigenen Sortiment wohl empfindlich treffen. Natürlich hat man das aber niemals so gesagt und hat andere Gründe vorgeschoben, die von Jeff Bezos nun noch einmal bekräftigt wurden.

Offiziell hatte man den Ausschluss damals damit begründet, dass Amazon nur noch Streaming-Geräte verkaufen möchte, die das eigene Angebot Prime Video unterstützen. Das ist beim Chromecast aus zwei Gründen nicht der Fall: Amazon verkauft seine Inhalte nicht über den Play Store von Google, da man hier eine Abgabe von bis zu 30% an Google zahlen müsste. Der zweite Grund ist schlicht und einfach, dass Amazon das Cast-Protokoll nicht unterstützt und das Streaming auf den Chromecast von sich aus nicht unterstützt.

When we sell those devices, we want our player — our Prime Video player — to be on the device, and we want it to be on the device with acceptable business terms. You can always get the player on the device. The question is, can you get it on there with acceptable business terms?

Jeff Bezos hat die damalige Entscheidung nun noch einmal bekräftigt und spricht von den nicht akzeptablen Geschäftsbedingungen seitens Google. Da die Installation des Prime Video Players auf dem Chromecast nicht möglich ist, und dieser auch nicht offiziell im Play Store zur Verfügung steht, möchte man das Gerät auch nicht verkaufen. Ins Detail geht er dabei nicht, aber es dürfte sich sehr wahrscheinlich um Googles Anteil handeln, den man sich abzwackt wenn Inhalte über den Play Store verkauft werden.



Werden Inhalte über den Play Store verkauft, nimmt sich Google eine Gebühr von 30% – die für Amazon viel zu hoch ist. Da Amazon selbst nur sehr geringe Gewinnmargen hat, dürfte man selbst keine 30% haben die man abgeben könnte. Natürlich kann Amazon das Problem leicht umgehen, da man selbst eine entsprechende Verbreitung hat. Man müsste einfach nur das Casting innerhalb von Prime Video unterstützen, und schon wären die eigenen Inhalte via Streaming auf dem Chromecast-Stick.

Doch daran hat Amazon gar kein Interesse, denn bekanntlich verkauft man selbst den Fire TV Stick, der ein direkter Konkurrent des Chromecast ist. Auf absehbare Zeit werden Google und Amazon in punkto Streaming also nicht mehr zusammenkommen, und so wird auch der Stick wohl so schnell nicht mehr bei amazon verkauft. Da Google selbst mittlerweile einen Onlineshop betreibt und den Stick auch dort anbietet, sollte das aber kein großes Problem sein.

[9to5Google]


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