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Microsoft stellt Astoria Bridge ein: Android-Apps kommen jetzt doch nicht in den Windows Store

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Da Microsoft es trotz einiger Anstrengungen nicht geschafft hat, die Entwickler von der eigenen Plattform zu überzeugen und den Windows Store mit Apps zu füllen, hat man im vergangenen Jahr die sogenannten „Bridges“ angekündigt. Diese sollen eine Brücke zwischen den einzelnen Ökosystemen bauen und die Apps von anderen Plattformen nahezu vollautomatisch auf Windows portieren. Jetzt hat Microsoft angekündigt, dass man die Entwicklung der Android-Brücke nicht weiter fortsetzen wird.


Um das hauseigene Betriebssystem trotz der standhaften Weigerung der Entwickler mit Apps zu versorgen, hatte Microsoft im vergangenen Jahr gleich eine ganze Reihe von Brücken-Projekten angekündigt. Mit diesen sollen sowohl Web-Apps als auch Apps von Android (Project Astoria) und iOS (Project Islandwood) ohne großen Programmieraufwand in den Windows Store gebracht werden. Doch offenbar ist man jetzt schon wieder von der Strategie abgerückt, alle Plattformen anzapfen zu wollen.

Die Entwicklung der Astoria-Bridge zur Portierung von Android-Apps auf Windows geriet bereits kurz nach der Ankündigung ins stocken und der Zeitplan für die Veröffentlichung wurde nach hinten verschoben. Wahrscheinlich hatte man schon damals Zweifel und hat einige Ressourcen von dem Projekt abgezogen, denn in den letzten Monaten ist nicht mehr viel passiert. Jetzt hat Microsoft endgültig den Stecker gezogen und hat angekündigt, dass diese Brücke nicht weiter entwickelt wird.

Als Grund gibt Microsoft an, dass man nicht zu viele Bridges betreiben möchte und eine einzige Bridge von einem mobilen Betriebssystem zu Windows ausreicht – und man hat sich eben für iOS als Quelle entschieden. Die Islandwood-Brücke wird weiter entwickelt und dürfte noch eine längere Zukunft vor sich haben. Für Entwickler, die nun mit der Entwicklung einer Android-Brige gerechnet haben, hat Microsoft lediglich den Tipp, dass sich diese das iOS-Betriebssystem ansehen sollen und ihre Apps für Apples Plattform entwickeln sollten.

We received a lot of feedback that having two Bridge technologies to bring code from mobile operating systems to Windows was unnecessary, and the choice between them could be confusing. We have carefully considered this feedback and decided that we would focus our efforts on the Windows Bridge for iOS and make it the single Bridge.



Die Begründung von Microsoft macht natürlich in der Richtung Sinn, als dass es die meisten Apps ohnehin für Android UND iOS gibt, und man dann natürlich nur eine Brücke zur Portierung auf Windows benötigt. App-Entwickler hätten dann stets die Wahl gehabt, ob sie nun ihre Android- oder ihre iOS-App auf Windows portieren, und diese Entscheidung hat man den Entwicklern nun abgenommen.

Warum sich Microsoft für iOS statt für Android entschieden hat, hat man in dem Blog-Post nicht beantwortet. Möglicherweise wollte man Android als dominierendes Betriebssystem nicht noch weiter stärken und noch mehr Entwickler zu Googles Plattform lotsen. Die App-Auswahl bei Android ist mittlerweile deutlich größer, dafür hat iOS noch immer eine bessere Qualität der Apps – und genau auf diese setzt Microsoft natürlich.

» Ankündigung im Windows Blog


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