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Microsoft-Gründer Bill Gates schießt gegen Googles Internetballons Project Loon

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Vor knapp 2 Monaten hat Google den mobilen Internetzugang Project Loon angekündigt und will damit vor allem Gebiete ohne ausreichende Infrastruktur oder nach Naturkatastrophen vernetzen. Da Microsoft im August noch kein Google-Bash gestartet hat, schickt man nun scheinbar Gründer Bill Gates vor, der von der Idee alles andere als begeistert ist.


Im Project Loon lässt Google Ballons in den Himmel steigen, die dort ein eigenes Netzwerk untereinander aufbauen und auf der Erde einen Internetzugang per Funk ermöglichen. Dieses Netz ist komplett mobil und kann mit sehr kostengünstigen Ressourcen dort aufgebaut werden wo es gerade benötigt wird. Google hat bereits einige dutzend Ballons in die Atmosphäre aufsteigen lassen und will vor allem weniger wohlhabende Gegenden der Erde, die auch keine eigenen Kabelleitungen haben, mit Internet versorgen.

Doch Microsoft-Gründer Bill Gates ist von dieser Idee nur wenig begeistert und glaubt nicht an die Notwendigkeit einer solchen Technologie. Gates selbst ist für seine großzügigen Spenden und den Kampf gegen Armut und Krankheiten bekannt und stiftet mit seiner Bill & Melinda Gates Foundation jährlich Milliarden. Und dies sollte Google seines Erachtens nach auch tun, statt das Geld in solche Projekte zu stecken.

When you’re dying of malaria, I suppose you’ll look up and see that balloon, and I’m not sure how it’ll help you.

Harte Worte vom Philanthropen. Natürlich wird Google mit diesem Projekt wohl kein Menschenleben retten, aber dafür ist es ja nun auch nicht konzipiert worden. Zugang zu Informationen und Kommunikation untereinander sind gerade in Krisengebieten ein wichtiges Gut und sollten natürlich ebenso wie Nahrungsmittel und Arzneimittel zur Verfügung stehen.

When a kid gets diarrhea, no, there’s no website that relieves that.

Man darf nicht vergessen, dass die Menschen selbst in den ärmsten Gebieten mittlerweile Handys und sogar Smartphones besitzen und dies auch dort zu einem sehr wichtigen Kommunikationsmittel zählt. Auch die Ereignissen in der jüngeren Geschichte, der sogenannte arabische Frühling ist erst durch das Internet möglich geworden – auch wenn ich diese Gebiete jetzt natürlich nicht unbedingt dazu zählen würde. Dennoch zeigt es die Wichtigkeit dieses Mediums.

certainly I’m a huge believer in the digital revolution. And connecting up primary-health-care centers, connecting up schools, those are good things. But no, those are not, for the really low-income countries, unless you directly say we’re going to do something about malaria.

Gates scheint sich an seinem Lieblingsthema festgebissen zu haben und hat die Scheuklappen tief ins Gesicht gezogen. Natürlich muss Malaria bekämpft werden, aber muss sich denn jedes Unternehmen darum kümmern und darf sich erst anschließend Gedanken um andere Dinge machen die den Menschen eventuell auch helfen könnten? Meiner Meinung nach ziemlich engstirnig von Gates…

[The Verge]


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