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Dein digitales Erbe: Was passiert mit dem Google-Konto nach dem Tod des Nutzers? Hier könnt ihr es festlegen

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Mehrere Milliarden Menschen besitzen ein Google-Konto und nutzen dieses für die vielen Google-Produkte und legen sehr viele Daten darin ab. Um diese Daten zu schützen, werden die Nutzer seit vielen Jahren dazu erzogen, niemand anderem Zugriff auf dieses Konten zu geben oder das Passwort zu verraten. Aber was passiert im Todesfall oder nach einem schweren Unfall mit all diesen Daten? Auch dafür bietet Google umfangreiche Einstellungen und Möglichkeiten.


Die Einstellungen rund um das Google-Konto sind sehr umfangreich und in der Gesamtheit kaum zu überblicken. Erst kürzlich haben wir euch gezeigt, dass es darin sogar ein verstecktes halb-öffentliches Profil gibt und wir ihr verhindern könnt, dass euer Name oder Profilbild in der Google-Werbung zum Einsatz kommt. Aber auch den immer wieder promoteten Google Sicherheitscheck solltet ihr mehrmals pro Jahr durchführen und für die Sicherheit der eigenen Daten sorgen.

Man denkt nicht gerne darüber nach, aber jeder von uns wird eines Tages sterben und nicht nur viele physische Dinge hinterlassen, sondern auch einen (meist) gigantischen Berg an digitalen Daten. Doch währen die Besitztümer meist recht einfach unter den Erben aufgeteilt werden können, sieht das bei den digitalen Daten etwas anders aus, denn diese sind durch ein Passwort oder sogar noch einer Bestätigung in zwei Schritten gesichert. Google bietet dafür eine einfache Lösung an.

Sie haben festgelegt, was mit Ihrem Google-Konto passieren soll, falls Sie es unerwartet nicht mehr verwenden können, zum Beispiel bei einem Unfall oder im Todesfall. Sie können diese Einstellungen hier jederzeit einsehen, ändern oder deaktivieren.

Im Google-Konto gibt es den Kontoinaktivität-Manager, in dem ihr sehr genau festlegen könnt, was mit den Daten passieren soll, wenn ihr euch für einen langen Zeitraum nicht mehr eingeloggt habt. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein und reichen vom eigenen Desinteresse über schwere Unfälle, vielleicht eine lange Koma-Phase bis hin zum Todesfall. In diesem Manager könnt ihr sowohl einen Zeitraum festlegen, ab wann dieser Manager aktiv werden soll als auch einstellen, was mit euren Daten passieren soll.

Ihr könnt dort eine Reihe von Personen angeben, die Zugriff auf die Daten erhalten sollen, aber auch einfach festlegen, dass die Daten einfach vollständig gelöscht werden sollen.



Inaktivitäts-Zeitraum festlegen

Hier könnt ihr festlegen, nach welchem Zeitraum das Konto als inaktiv gelten soll. Ihr habt die Wahl zwischen 3, 6, 12 und 18 Monaten und werdet mehrfach per E-Mail und SMS informiert. Das beginnt zwei Monate bevor der Manager überhaupt erst aktiv wird.

Wer soll benachrichtigt werden?

Bis zu 10 Personen können festgelegt werden, die über das nun als inaktiv markierte Konto verfügen können. Auch eine automatische GMail-Antwort lässt sich einrichten.



Was soll mit den Daten passieren?

Am Ende könnt ihr noch festlegen, was mit den Daten passieren soll, sobald das Konto für drei Monate als inaktiv markiert wurde. Es gibt nur die Wahl zwischen alles löschen und eben nicht löschen. Leider geht auch aus den Details nicht hervor, ob Google die Daten bei einer Deaktivierung dennoch für alle Ewigkeit aufbewahrt.



Denkt genau darüber nach!
Wenn man bedenkt, wie viele Prozesse alleine darum geführt werden, dass Erben Zugang zu Online-Konten der Verstorbenen haben möchten, ist die Einrichtung dieses Managers vielleicht eine sehr gute Idee. Vorab sollten die bedachten Personen am Besten auch darüber informiert werden, dass sie im Ernstfall Zugriff auf diese Daten erhalten werden und einfach nur die Geduld aufbringen müssen, die der Nutzer selbst festgelegt hat. Das kann den Erben sehr viel Ärger und Aufwand ersparen.

Andersherum kann man durch einen relativ kurzen Zeitraum und die vollständige Löschung der Daten sicherstellen, dass die liebe Familie keinen Zugriff auf die eigenen Daten bekommen kann. Schlussendlich handelt es sich ja auch um viele sehr private Dinge, die die anderen Menschen auch nach dem Tod nichts angehen. Wenn man zu Lebzeiten niemandem den Zugriff auf sein Postfach gibt, warum sollte man es dann nach dem eigenen Tod tun?

Dieser Kontoinaktivität-Manager kann natürlich auch jederzeit wieder deaktiviert werden, sodass ihr alles seinen eigenen Gang gehen lasst – das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bitte beachtet aber auch, dass der Zeitraum nicht zu kurz gewählt wird. Ein Beispiel: Nach einem Unfall liegt ihr ein halbes Jahr im Koma und schon sind die Daten weg oder andere Menschen hatten Zugriff darauf. Keine schöne Sache, sollte aber nicht außer Acht gelassen werden. Denkt einfach selbst darüber nach 😉

» Kontoinaktivität-Manager

Siehe auch
» Wie viele Daten hat Google von mir? So könnt ihr euren gesamten verbrauchten Speicherplatz anzeigen

» Google Takeout: So könnt ihr fast alle eure bei Google gespeicherten Daten wieder herunterladen

» Google Sicherheitscheck: So könnt ihr euer Google-Konto absichern und mögliche Angreifer aufspüren


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