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Trotz großer Kritik: Google Chrome 76 wird wichtige Bestandteile der URL ausblenden

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Seit gestern Abend wird Google Chrome 76 für alle Plattformen ausgerollt und bringt viele Neuerungen in den Browser, an denen bereits seit längerer Zeit gearbeitet wurde. Jetzt hat eine Entwicklerin eine weitere Änderung angekündigt, die bereits im vergangenen Jahr mehrfach getestet wurde und sehr umstritten war. Dennoch wird noch innerhalb dieses Release die Adressleiste gekürzt und sowohl das „http“ als auch „www“ und einige andere Teile ausgeblendet.


So modern der Chrome-Browser und seine Kollegen auch sein mögen, so sehr basiert das gesamte Browser-System doch auf Technologien, die nun schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Dazu gehören etwa auch URLs, die bei der Übertragung vieler Parameter gefühlt ganze Bücher füllen können. In 99,9 Prozent der Fälle interessiert sich der Nutzer allerdings nicht für die vollständige URL, sondern höchstens für den ersten Teil – nämlich die Domain. Und vielleicht ist bald nur noch diese zu sehen.

Schon im Herbst 2018 wurde erstmals im Chrome-Browser testweise die Adressleiste beschnitten und nun soll es innerhalb kürzester Zeit zum Standard werden. Damals gab es große Kritik an dieser Änderung, die Google natürlich als Verbesserung ansieht, sodass es sehr schnell eine Rolle Rückwärts gegeben hat und diese Verkürzung wieder deaktiviert wurde. Den letzten Teil der Geschichte hat man damals offenbar vergessen.

Jetzt hat eine Chrome-Entwicklerin angekündigt, dass noch im Laufe der neuen Chrome-Version 76 die Adressleiste wieder beschnitten werden soll – also innerhalb der nächsten sechs Wochen über einen serverseitigen Test. Konkret geht es darum, dass einige Standard-Bestandteile ausgeblendet werden sollen, die der Nutzer ohnehin weder eingibt noch im Normalfall beachtet. Ausgeblendet werden soll das „http://“, „https://“ sowie das „www.“ und das „m.“ – also die Standard-Vorzeichen vor jeder URL.

Diese Teile sollen nur dann beschnitten werden, wenn es sich um die erwähnten Werte handelt. Sollte ein anderes Protokoll (z.B. „ftp://“) oder eine andere Subdomain zum Einsatz kommen, soll diese ganz gewöhnlich weiterhin sichtbar sein.



The Chrome team values the simplicity, usability, and security of UI surfaces. To make URLs easier to read and understand, and to remove distractions from the registrable domain, we will hide URL components that are irrelevant to most Chrome users. We plan to hide “https” scheme and special-case subdomain “www” in Chrome omnibox on desktop and Android in M76.

In Sept 2018, we rolled out a change to hide special-case subdomains “www” and “m”. Per my above message on this thread, we rolled back these changes, and announced our intent to re-ship an adjusted version: we will hide “www” but not “m”. For several months, we’ve had this version enabled in our Canary, Dev and Beta channels and are confident that it is ready to be enabled in the Stable channel as well.

Diese Änderung hat natürlich ihre Vorteile und vermutlich wird es ein Großteil der Nutzer nicht einmal bemerken, aber dennoch ist es aus vielen Gründen umstritten. Etwas versiertere Nutzer würden diese Angaben vielleicht gerne sehen und auch beim Markieren und Kopieren von URLs benötigt es nun mindestens zwei weitere Klicks, um den vollständigen Eintrag verwenden zu können. Und dann gib es auch noch Webseiten, bei denen das „www.webseite.de“ nicht gleich „webseite.de“ ist, sondern einen anderen Inhalt aufruft. Das ist zwar sehr selten, aber dennoch nicht ausgeschlossen.

Details zum Rollout wurden noch nicht genannt. Gleichzeitig möchte Google diese Änderung zum Standard erklären und auch in anderen Browsern sehen.

» Google Chrome 76 ist da: Viele Neuerungen für den Browser – Dark Mode, Inkognito Modus, Flash & mehr

Siehe auch
» Fuchsia: Huawei hat plötzlich wieder Interesse an Googles neuem Betriebssystem – für HongMeng OS?

[Golem]

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