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136. Geburtstag von Virginia Woolf – Google-Doodle zu Ehren der britischen Schriftstellerin + Entwürfe

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Die britische Schriftstellerin und Verlegerin Virginia Woolf hätte am heutigen 25. Januar bereits ihren 136. Geburtstag gefeiert und wird aus diesem Grund von Google mit einem globalen Doodle geehrt. Woolf gehört zu den bekanntesten und wichtigsten Literaten der britischen Geschichte und ist heute gefragter denn je, wobei auch ihre Werke sehr viel zur Frauenbewegung beigetragen haben.

Virginia Woolf

Das heutige Doodle zeigt Virginia Woolf meiner Meinung nach nicht gerade in einer optimalen Verfassung und beleuchtet viel mehr die Tragik als die Erfolge ihres Lebens. Mit eine eher unglücklichen Gesichtsausdruck ist sie auf den Startseiten zu sehen, der sie sehr nachdenklich wirken lässt. Aus ihrem Bild wird das zweite O des Google-Logos geformt, das mit einigen Herbstblättern ausgestattet ist. Diese Darstellung entspricht allerdings auch dem Stil der Künstlerin (siehe weiter unten).

Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 in London geboren und hat ihren Lebensweg praktisch schon in die Wiege gelegt bekommen. Sie wurde in eine wohlhabende und in Literaturkreisen sehr gut vernetzte Familie geboren und war dadurch ebenfalls sehr früh künstlerisch aktiv. Nach ihren Anfängen in der Bloomsbury Group griff sie ab Mitte 30 selbst zur Feder und veröffentlichte ihren ersten Roman, The Voyage Out, dem noch sehr viele weitere und auch vielbeachtete Werke folgen sollten.

Doch trotz vieler Erfolge litt sie Zeit ihres Lebens an Depressionen, die durch viele Faktoren bestärkt wurden: Der frühe Tod der Mutter, dass sie keine Kinder bekommen konnte und auch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Schon mit 31 Jahren unternahm sie deswegen ihren ersten Selbstmordversuch – dem noch einige weitere folgen sollten.



Schon in ihrer frühen Schaffensphase gründete sie den Verlag Hogarth Press, in dem nicht nur ihre eigenen Werke verlegt wurden, und der in ihrer Lebenszeit einige große Erfolge feiern konnte. In den folgenden Jahren hat sie sich durch viele wichtige Werke in die britische Literaturgeschichte geschrieben und gehörte in den 1920er Jahren zu den international erfolgreichsten Autoren. In den 1970er Jahren wurden ihre Werke wiederentdeckt und vor allem Ein Zimmer für sich allein wurde zu einem der meistzitierten Texte der Frauenbewegung.

2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler vier ihrer Romane zu den 100 bedeutendsten britischen Romanen. To the Lighthouse (Die Fahrt zum Leuchtturm) belegt Platz 2, Mrs Dalloway Platz 3, The Waves (Die Wellen) Platz 16 und Orlando Platz 65.

Trotz aller Erfolge konnte sie ihre Depressionen Zeitlebens nicht überwinden und ging an ihnen zugrunde. Am 28. März 1941 wählte sie den Freitod und ertränkte sich selbst, mit einem großen schweren Stein im Mantel, im Fluss Ouse. Ihre Leiche wurde erst drei Wochen später auf dem Boden des Flusses entdeckt. In ihren Abschiedsbriefen an ihren Mann und ihre Schwester begründete sie ihren Selbstmord mit den Depressionen, die wohl nicht nur sie belastet haben.

„Liebster, ich spüre mit Sicherheit, dass ich wieder verrückt werde. Alles, außer der Gewissheit Deiner Güte, hat mich verlassen. Ich kann Dein Leben nicht länger ruinieren. Ich glaube nicht, dass zwei Menschen glücklicher hätten sein können, als wir gewesen sind.

Das heutige Doodle wurde von Louise Pomeroy gestaltet, die sehr häufig mit dieser Art von Bildern arbeitet. Google hat heute gleich eine ganze Reihe von Entwürfen für das Doodle von Virginia Woolf veröffentlicht, mit denen der Entwicklungsprozess sehr gut nachvollzogen werden kann.







[Wikipedia]

Virginia Woolf

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