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Erfindung des Lochers – Google-Doodle zum 131-jährigen Jubiläum des deutschen Erfolgsprodukts

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Auch heute begrüßt uns die Google-Startseite wieder mit einem Doodle: Am heutigen 14. November wird das bereits 131. Jubiläum des Lochers gefeiert, dass Google mit einem sehr schönen Doodle zelebriert. Langsam aber sicher scheinen den Doodle-Designern wohl die Ideen für zu ehrende Personen auszugehen, denn es ist nicht das erste mal dass ein Gegenstand geehrt wird. Das Doodle wird heute global in vielen Ländern gezeigt.


Das heutige Doodle ist wirklich sehr schön gelungen: Das Google-Logo ist aus den gestanzten Papierresten geformt, wobei das kleine g heute die Interaktion des animierten Doodles übernimmt. Dieses zeigt einen Papiertrenner in blauer Farbe, der vom obigen Locher gestanzt wird und am Ende über die beiden berühmten Löcher verfügt. Direkt nach der Bearbeitung, freut sich der Papiertrenner darauf, schon bald eingeheftet zu werden. Am Boden liegt das gesamte Konfetti verstreut, das benötigt wurde um das Logo zu formen.

Ich denke den Locher muss ich nicht weiter erklären, denn dieses Werkzeug darf in keinem Büro und auch in den meisten Haushalten nicht fehlen. Was aber wohl nur die wenigsten wussten: Bei dem Locher handelt es sich um ein echtes Produkt Made in Germany. Erfunden wurde er bereits vor über 131 Jahren von Friedrich Soennecken, aber erst am 14. November 1886 wurde das Patent für dieses praktische Gerät erteilt. Benannt wurde die Erfindung damals „Papierlocher für Sammelmappen, Briefordner u. dergl„. Verkauft wurde der erste Handperforator aber erst im Jahr 1901 von der Firma Leitz, die zuvor die dazu passenden Ordner erfunden hatte.

Die Erfindung mag vielleicht sehr trivial erscheinen, aber auch heute noch wäre ein Leben ohne Locher kaum denkbar. Die Ablage von jeglichen Papieren ist dadurch deutlich leichter und auch die ebenso berühmte (und verhasste) Schutzfolie ist eine Folgerung des Lochers. Grundsätzlich hat sich an dem System des Lochers in den vergangenen 131 kaum etwas geändert. Zwar gibt es verschiedene Modelle mit nur einem Loch, vier Lochern, spezielle Locher für dicke Papierberge und natürlich auch industrielle Locher.



Interessant ist übrigens auch, mit welcher Begeisterung die Google-Designer den Locher beschreiben. Zur Vollständigkeit veröffentliche ich die Beschreibung des Doodles einmal in Englisch und auch auf Deutsch:

The quiet anticipation and heady uncertainty as you ask yourself the ultimate question: can it cut through all this? The satisfying, dull “click!” of the blade as it punches through the sheets. The series of crisp, identical holes it produces, creating a calming sense of unity among an otherwise unbound pile of loose leaf. And finally, the delightful surprise of the colorful confetti byproduct – an accidental collection of colorful, circular leftovers.

Es ist eine stille Erwartung und berauschende Unsicherheit, wenn man den Stapel Paper in die Hand nimmt, und sich die ultimative Frage stellt: Wird der Locher alle Blätter zusammen stanzen können? Anschließend kommt das befriedigende CLICK, wenn die Klinge des Lochers tatsächlich durch den gesamten Stapel geht. Die Serie von komplett identischen und perfekt gerundeten Löchern erzeugt ein wohliges Gefühl und ein Gefühl der Einheit zwischen all diesen losen Blättern. Und schlussendlich findet sich das überraschende Nebenprodukt Konfetti im Auffangbehälter – eine Ansammlung an bunten, runden Restprodukten.



Der am weitesten verbreitete Standard für Lochgröße und -abstand ist im internationalen Standard ISO 838 beschrieben. Die Löcher haben einen Durchmesser von 6±0,5 mm. Die Lochmitten liegen 80±0,5 mm auseinander und haben einen Abstand von 12±1 mm zur Papierkante. Die Mitte der Lochung liegt in der Mitte der Papierkante.
 
Die Lochung nach ISO 838 eignet sich für alle Papierformate mit einer Höhe von mindestens 100 mm, also ISO A7 und größer. Die Breite des Lochrandes ist mit 20 bis 25 mm vorgesehen.

Der Locher hat zwar nicht direkt etwas mit den Lochkarten zu tun, aber vielleicht hätte es auch diese ohne Erfindung des Lochers niemals gegeben. Und so kommt es, dass der Locher tatsächlich als eines der wichtigsten Produkte der vergangenen 150 Jahre bezeichnet werden kann. Im Laufe dieser Jahre gab es auch einige kleine Innovationen: So wurde schon relativ früh der Hinweis auf die Papiermitte hinzugefügt und später wurden ein Auffangbehälter für das Abfallprodukt hinzugefügt, damit die kleinen Kreise nicht überall auf dem Schreibtisch herumkugeln.

Bekannt und populär ist natürlich auch das „Abfallprodukt“ des Lochers, das Konfetti. Auch dieses hätte es vermutlich ohne Erfindung des Lochers niemals gegeben. Und je länger man darüber nachdenkt, desto mehr Innovationen fallen einem ein, die erst durch den Locher angestoßen wurde. Schön, dass Google auch in dieser Richtung zum Nachdenken anregt 🙂

Siehe auch
» Google-Doodle: Der Strandkorb – 172. Geburtstag von Wilhelm Bartelmann – so ist es entstanden


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