GoogleWatchBlog

Wettbewerbs-Missbrauch: Google macht Zugeständnisse

» Web-Version «

Seit mehr als 2 Jahren untersucht die EU-Kommission ob Google seine dominante Position im Suchmaschinenmarkt ausnutzt und Konkurrenten durch die Integration eigener Dienste in die Websuche aus dem Markt drückt. Um einem langwierigen Verfahren zu entgehen hat Google Zugeständnisse eingereicht, die für alle Beteiligten akzeptabel sein dürften.


Im Dezember letzten Jahres hat die EU-Kommission Google eine Frist bis Ende Januar gesetzt um Vorschläge zur Änderung der Geschäftspraxis einzureichen. Dabei geht es in erster Linie darum, dass die Google-eigenen Angebote wie etwa die Maps prominent oberhalb der Suchergebnisse angezeigt wird und die Suchmaschinen der Konkurrenz dadurch sehr viel weniger Klicks erhalten.

Google hatte seine Vorschläge fristgerecht eingereicht und nun sind diese, wenig überraschenden, Zugeständnisse bekannt: Google bietet an, die Links zu konkurrierenden Suchmaschinen deutlicher zu kennzeichnen und diese an prominenter Stelle bei den eigenen Angeboten zu platzieren. Damit dürfte den Forderungen der Konkurrenz und der Kommission genüge getan sein.

Zugeständnisse werfen neue Probleme auf
Doch nun ist natürlich die Frage, welche Anbieter unter „konkurrierende Suchmaschine“ fallen. Gerade im Bereich des Online-Mappings gibt es einen großen, teils auch regional geprägten, Wettbewerb. Welche 3 Konkurrenz-Angebote soll Google denn zusätzlich zu der eigenen Karte anzeigen? Ab wann zählt eine Webseite als Mapping-Dienst und wie sollen die Ergebnisse dieser übersichtlich verlinkt werden?

Fraglich bleibt natürlich auch, inwiefern es der Konkurrenz nützt wenn ihre Links Unter oder Über der großen Google Maps-Karte angezeigt werden. Selbst wenn diese Links eine größere Schriftgröße und Fettschreibung verwenden, fällt der Blick und das Interesse des Nutzers doch nur auf die Karte – da dieses Bild alles zeigt, was der Nutzer sucht.

Die EU-Kommission scheint, nach mehr als zweimonatiger Prüfung, mit den Vorschlägen einverstanden und erwartet nun die Stellungnahme der Konkurrenten die die Untersuchung damals angestoßen haben. Deren Reaktion wird interessant werden, da diese sich sicherlich mehr erhofft haben…

[futurezone]


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren