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FAZ-Interview mit Marissa Mayer + Heute spannendes Doodle

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In ihrer gestrigen Print-Ausgabe hat die FAZ mal wieder ein sehr interessantes Interview mit Marissa Mayer gebracht. Mayer gibt in dem Interview einen Einblick in zukünftige Entwicklungen, Ziele der Suchmaschine, und spart nicht mit Seitenhieben auf die Konkurrenz. Außerdem kündigt sie für heute ein „weltweit sehr spannendes Doodle“ an – das klingt doch mal interessant 😉

Leider ist das Interview nicht komplett online kostenfrei verfügbar, daher werde ich einfach die Stichpunkte von Michael aufgreifen:

* Zukünftig (Marissa Mayer rechnet mit 5 – 10 Jahren) solle die Google-Suche richtige Fragen beantworten können (Etwa: wann läuft der Film XY in Köln?). Vor allem solle dies dann aber durch Spracherkennung erfolgen. Es gibt schon Versuche Texte von Podcasts herauszuschreiben und durchsuchbar zu machen.
Zumindest der Teil mit der Spracherkennung entspricht so ziemlich genau dem Gegenteil von dem was Googles Forschungschef Peter Norvig gesagt hat. Ansonsten wird sich die Beantwortung von einfachen Fragen wohl auch in Zukunft am einfachsten über OneBoxen lösen lassen – genau die angesprochene Kino-OneBox existiert ja schon.

* Google-Produkte müssen alltägliche oder zuminmdest allwöchentliche Probleme lösen und einfach zu erklären sein, da sich Google-Produkte nur durch Mundpropaganda verbreiten können. Beste Beispiele seien iGoogle und Google Maps.
Ich denke dass ist genau der Punkt der hinter Googles Erfolg steckt. Man kann den User auch mit einem Milliardenbudget nicht zwingen die eigene Software zu nutzen bzw. Informationen freizugeben. So etwas muss freiwillig kommen. Und das funktioniert nur durch Software die wirklich das Alltagsleben erleichtern kann. Wobei ich Google Maps aber nicht unbedingt mit iGoogle vergleichen würde, das eine beschafft die Informationen und das andere sammelt sie nur von tausenden Quellen zusammen.

* Es wird etwa eine von zehn Ideen verwirklicht. Die werden dann bei Google Labs veröffentlicht. Von denen – so hofft man – sollen zumindest 20% bis 25% erfolgreich sein. Es sei wichtig viel auszuprobieren.
Ein Blick auf die Google Labs-Seite zeigt, dass dieses Konzept einfach aber erfolgreich ist. Auf der rechten Seite werden die aus den Labs entstandenen Dienste (darunter Reader, Maps, Notebook und Video) angezeigt und auf der linken Seite die Produkte die sich aktuell noch in Entwicklung befinden. Aus einigen (wie z.B. Transit) wird nie ein eigenständiges Angebot werden sondern die Technik dahinter wird in bestehende Dienste (in diesem Fall Maps) integriert werden. Und einiges wird komplett in der Versenkung verschwinden, so kann man sich die teure Entwicklungsarbeit sparen.

* Google Produktsuche soll besser werden. Wobei es schon im Herbst Verbesserungen gegeben haben soll.
Gerade in den letzten Tagen habe ich die Produktsuche sehr viel genutzt und gemerkt dass hier doch so einiges an Informationen fehlt. Neben den objektiven Daten gibt es keinerlei subjektive Informationen. Keine Sternchen-Bewertung oder Kommentare von Besitzern dieser Produkte. Zu diesen Zwecken musste ich immer zu „Konkurrent“ (derzeit nicht wirklich) ciao.com wechseln.

* Viele Suchanfragen fielen einem unterwegs ein, wenn man keinen Computer zu Verfügung hat. Und wenn man zu Hause am Computer sei habe man die Suche oft schon wieder vergessen. Deswegen sei der Handymarkt für Google sehr wichtig, um diese „verlorenen“ Suchanfragen für sich zu gewinnen.
Ich gehöre leider bis heute immer noch zu denen die niemals im mobilen Web gesurft haben und kann diesen Ansatzpunkt daher sehr gut verstehen. Ich denke wenn das mobile Internet in einigen Jahren selbstverständlich sein wird (dazu müssen aber natürlich die Preise stark fallen) werden sich die Suchanfragen tatsächlich noch einmal verdoppeln wenn nicht sogar verdreifachen. Einige Informationen braucht man eben nur unterwegs.

* Reaktion auf den Vorwurf, Google würde an zu vielen Fronten kämpfen: Es sei nicht alles gleich wichtig für Google. Man konzentriere sich vor allem auf die drei Kernbereiche Anzeigen, Programme im Internet und die eigentliche Suche.
Hm, mit dem Punkt „Programme im Internet“ hat Marissa ja eigentlich alles was nicht in Werbung und Suche passt abgedeckt. Etwas unglücklich formuliert.

* Das Google 98% des Umsatzes aus Anzeigen generiert sei weniger problematisch, als viel dächten, da die Werbekunden aus vielen verschiedenen Branchen kommen und so eine gut laufende Brache eine schlecht laufende in der Regel immer ausgleiche.
Lediglich ein genereller Abschwung könnte Google treffen – wie jeden anderen auch.

Die Abhängigkeit von der Werbung wird Google wohl wirklich eines Tages mal zum Verhängnis werden. Auch in den letzten 4 Jahren konnte keine nennenswerte weitere Einnahmequelle gefunden werden. Die nächste Weltwirtschaftskrise kommt bestimmt… Die Frage ist nur: Was passiert dann mit all den Informationen…?

* Google ist überzeugt davon, dass das eigene Werbeprinzip (welches auf Suchanfragen im Wesentlichen besteht) dem der Social Communities wie z.B. Facebook überlegen sei.
Das sehe ich anders. Facebook hat den Vorteil seine Nutzer sehr genau zu kennen, Daten zu besitzen die Google nur über 1000 Ecken und Kanten herausbekommen kann. Zielgerichteter kann auf jeden Fall bei Facebook geworben werden. Der einzige Vorteil von Google ist, dass sich die Werbung auf das komplette Web erstreckt und nicht nur innerhalb eines Social-Networks-Käfig angezeigt wird.

* Am Montag erscheine „weltweit ein sehr spannendes Doodle“.
Die „Doodle“-Arbeitsgruppe besteht aus Marissa Mayer, dem Marketing-Manager und vier Designern.

Da macht es aber mal wieder jemand sehr spannend… wirds ein Ankündigungs-Doodle? Ein Doodle bei dem man etwas gewinnen kann? Ein neues Logo? Ich freu mich schonmal drauf 😀

» Artikel bei FAZ.net (Kostet 2?)

[thx to: Michael]

Nachtrag:
» Da ist das Doodle: Aber spannend…?


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