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Datenschutz-Topliste: Googles Antwort und Änderungen

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Google war von seiner Platzierung bei der Datenschutz-Topliste auf dem letzten Platz natürlich überhaupt nicht begeistert und hat schon direkt nach der Veröffentlichung seine Enttäuschung darüber angekündigt dass Google nicht genügend Zeit gegeben worden ist sich dafür zu rechtfertigen oder darauf zu antworten. Dies wird jetzt in einem Blog-Eintrag und mit einem offenen Brief von Peter Fleischer, Datenschutzbeauftragter bei Google, nachgeholt.

Erst einmal hat Peter sowohl im Blog als auch im offenen Brief angekündigt den Datenschützern entgegen zu kommen und die Anonymisierung von Log-Daten statt nach 24 jetzt schon nach 18 Monaten vornehmen zu wollen. Weiter entgegen kommen kann und möchte Google den Datenschützern nicht, da eine kürzere Frist eventuell zu einem Konflikt mit regionalen Gesetzen führen könnte.

Peter gab auch einige sehr gute Gründe für die Speicherung der Daten an:

Google nutzt die Logdaten…
– zur verbesserung der Such-Algorithmen zum Vorteil der User
– um seine komplette Infrastruktur gegen feindliche Angriffe zu schützen
– um die Stabilität seines Werbe-System zu garantieren und Klickbetrug sowie Spam analysieren zu können
– um seine User (Google Mail) vor Spam- und Phishing-Mails zu schützen
– um auf gesetzliche Forderungen einzugehen und User zurückverfolgen zu können
– um die regionalen gesetzlichen Forderungen der Daten-Speicherung einzuhalten

Zu guter letzt hat Peter auch in Aussicht gestellt dass Google demnächst eine Umstellung seines Cookie-Verfahrens ankündigen und durchführen wird. Seit anbeginn speichert Google auf jedem PC einen Cookie mit der höchstmöglichen Länge von mehreren Jahrzehnten. Was daran genau geändert werden soll oder ob die Gestaltung des Google Accounts komplett umgeändert wird ließ Peter erst einmal offen – könnte aber ebenfalls interessant werden.

Peter ging zwar nicht auf alle Punkte der Liste ein, hat aber dennoch einen sehr guten Rundumschlag gegen diese Liste vorgenommen. Datenschutz ist zwar wichtig und sollte ernst genommen werden, aber teilweise widersprechen diese Richtlinien einfach zu sehr Googles Geschäftsmodell. Vielleicht sollte Google seine User einfach öfter darauf hinweisen dass massenhaft Daten über sie gesammelt und ausgewertet werden – die meisten wissen das eh schon und würden sich daran nicht stören.

» Der offene Brief von Peter Fleischer
» Blog-Eintrag

[heise]


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