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Der gläserne Nutzer: Großes Update für Google Analytics legt jetzt Profile für alle Besucher an

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Wir haben schon lange nichts mehr von Google Analytics gehört, auch wenn die Entwicklung natürlich im Hintergrund immer weiter geht. Doch während die Updates der letzten Monate sehr stark ins Detail gingen und nur für den hochprofessionellen Einsatz interessant waren, gibt es jetzt wieder einmal ein Paket an neuen Funktionen, das auch für den durchschnittlichen Webmaster sehr interessant ist: Insgesamt dreht sich alles um den Nutzer, der noch einmal deutlich transparenter wird.


Wenn man sich einmal tiefer mit Google Analytics beschäftigt, ist es schon sehr erstaunlich wie viele Daten Googles schlanker Tracker erfassen kann und wie viele einzelne Statistiken daraus aufbereitet werden. Wer eine etwas größere Webseite betreibt, kann sich damit stundenlang beschäftigen und sehr tief in die Statistiken einsteigen. Doch bisher waren das alles nur anonyme und tote Zahlen – bis jetzt.

Das Analytics-Team hat heute eine Reihe von Updates angekündigt, die sich rund um die Besucher einer Webseite drehen. Dabei steht nun nicht mehr die Technologie und der eigentliche Klick im Vordergrund, sondern der Besucher selbst. In den Diagrammen können nun direkt die Daten zu der Anzahl von Besuchern statt Pageviews und Aufrufe angezeigt werden. Natürlich liegt die Zahl der Views immer höher als die der Nutzer, so dass man nun besser vergleichbare Daten über echte Nutzer hat.





Aber das ist nicht alles, denn viel wichtiger ist die nun eingeführte Personalisierung dieser Daten. Für jeden einzelnen Besucher werden nun Profile angelegt, die mit Hilfe von Cookies immer wieder erkannt werden. So kann man jeden einzelnen Besucher jetzt separat aufrufen und sieht ein doch recht komplexes Profil. Man kann sehen wie oft der Nutzer die Seite besucht, wie lange er dort aktiv ist, wie viel Umsatz er generiert hat und noch sehr viel mehr.

Außerdem kann man auch sehen, wann der Nutzer zum ersten mal die Seite besucht hat, wann zum letzten mal, und wodurch er auf die Seite gebracht wurde.



Das sind alles sehr wichtige Daten, wenn man die Ströme auf einer Webseite einmal richtig auswerten möchte. So kann man z.B. sehen, ob eine Werbekampagne auch dauerhaft erfolgreich war oder nur kurzzeitigen Erfolg gebracht hat. Meist lässt sich nämlich nur der erste Klick und dessen Conversion Rate messen, aber eben nicht der dauerhafte Erfolg. Hier ist nun zu sehen, ob der Nutzer tatsächlich dauerhaft wiederkommt.

Aber damit ist es noch nicht vorbei, denn man kann auch jeden Aufruf des Nutzers sehen und dessen Weg sehr genau verfolgen. Jeder einzelne Nutzer ist dadurch komplett gläsern – und das noch sehr viel mehr als zuvor. Aus Webmaster-Sicht finde ich das wunderbar, aus Nutzer-Sicht eher bedenklich. Das einzordnen ist schwer, aber Daten sind eben die harte Währung im Internet, und Google setzt alles daran, dass der Nutzer diese auch in vollem Umfang bekommt.

Nutzer werden derzeit durch eine eindeutige ID voneinander unterschieden, und es fehlt eigentlich nur noch die Möglichkeit dem Nutzer einen Namen zu geben um ein komplettes „Stalking“ zu ermöglichen. Was sagt ihr dazu?

» Ankündigung im Google Analytics-Blog


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