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Peinliche Panne: Google Domains hat Domain google.com für 12 Dollar verkauft

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Die Domain google.com dürfte wohl zu den wertvollsten der Welt gehören und ist natürlich unverkäuflich. Bei vielen großen Domain-Registraren stehen solche Domains auf einer schwarzen Liste und können daher niemals von einer anderen Person oder Unternehmen registriert oder übernommen werden. Doch offenbar scheint es bei Google Domains keine solche Liste zu geben, denn einem Ex-Mitarbeiter des Unternehmens ist es nun gelungen, sich die Adresse google.com für 12 Dollar zu sichern und war so für wenige Minuten der Besitzer der Domain.


Seit Anfang des Jahres verkauft Google in den USA auch Domains und bietet seinen Kunden dabei einige Vorteile im Vergleich zur Konkurrenz: Wer sich eine Domain über das Angebot registriert, bekommt diese auch automatisch in der Webmaster Console als verifiziertes Konto eingetragen und hat so direkten Zugriff auf diese Daten. Unter anderem dies hätte Google nun schnell zum Verhängnis werden können, denn tatsächlich hatte man die Registrierung der Domain google.com ermöglicht.

Der Ex-Google Mitarbeiter Sanmay Ved wollte sich vor wenigen Tagen eigentlich nur ansehen, welche ähnlichen verfügbaren Adressen Google Domains vorschlägt, wenn man versucht die Domain google.com zu registrieren. Doch zu seiner großen Verwunderung gab es keine Vorschläge, sondern er wurde direkt zum Kauf der Domain weitergeleitet und konnte sich nach einer Zahlung von 12 Dollar tatsächlich die begehrte Adresse kaufen. Der Prozess konnte erfolgreich abgeschlossen werden und er erhielt sofort zwei E-Mails von noreply@google.com in denen einige technische Daten der Domain aufgelistet sind – die man normalerweise nicht zu sehen bekommt.

Zusätzlich hatte er auch sofortigen Zugriff auf die google.com-Daten in der Webmaster Console und konnte sich dort alle Statistiken ansehen und hätte wohl auch viele Einstellungen ändern können. Zusätzlich bekam er auch Informationen und Benachrichtigungen darüber, wenn es Änderungen bei Seiten unter der Subdomain sites.google.com gegeben hat – er hatte also tatsächlich vollen Zugriff und war für Googles Tools der offizielle Besitzer der Domain. Doch die Freude hat natürlich nicht lange gewährt.



Wenige Minuten nach dem Kauf wurde er von Google kontaktiert und ihm wurde mitgeteilt, dass die Bestellung abgebrochen wurde und ihm wurden wieder alle Berechtigungen entzogen. Seine 12 Dollar hat er zurück bekommen, aber Google hat sich laut seinen Aussagen nicht mit ihm in Verbindung gesetzt. Er selbst hat das Security-Team über dieses Problem informiert, wie man weiter verfahren ist, ist aber nicht bekannt. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn die Bestellung nicht abgebrochen worden wäre und er tatsächlich auch die Domain ganz offiziell besessen hätte.

Google kann nun einfach von Glück reden, dass die Registrierung über die hauseigene Stelle vorgenommen worden ist und man so direkt noch vor dem Start des Transfers den Stecker ziehen konnte. Wäre diese Lücke bei einem anderen Registrar aufgetreten, hätte man dem nicht so schnell entgegen wirken können.

» Die genaue Beschreibung des Ablaufs


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