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Unsichtbare Grenzen: Google Photos „unbegrenzter Speicherplatz“ ist NICHT unbegrenzt [UPDATE]

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Das vor wenigen Wochen gestartet Google Photos konnte sowohl bei den Nutzern als auch bei der Fachpresse sehr gute Kritiken einheimsen und kann mit einer ganzen Reihe von Highlights glänzen, wovon das wichtigste wohl der unbegrenzte Speicherplatz ist. Doch wie einige Nutzer nun feststellen mussten, ist die Definition von „unbegrenzt“ bei Google Photos wohl eine andere, als man es erwarten würde. Hat man eine bestimmte Grenze überschritten, wird die Upload-Funktion gesperrt.


Per Definition kann es natürlich keinen „unbegrenzten Speicherplatz“ geben, da auch der Speicherplatz auf Googles Servern endlich ist. Doch natürlich sollte man ein solches „unlimitiertes“ Angebot dann nur in der Form starten, dass kein Nutzer an die unsichtbaren Grenzen stößt und man tatsächlich an den endlosen Speicherplatz glauben kann. Zwar ist diese Grenze offenbar sehr hoch angesetzt, doch bei exzessiver Nutzung des Dienstes kann man diese doch erreichen.

Eine ganze Reihe von Nutzern berichten überall im Web, das sie beim Upload ihrer gesamten Fotosammlung an eine unsichtbare Grenze von Google Photos gestoßen sind. Ein Nutzer etwa wollte ganze 70.000 Fotos in Googles neues Tool hochladen und war im ersten Viertel auch sehr zufrieden. Doch nach etwa 20.000 Fotos hat der Upload dann plötzlich gestoppt und ließ sich nicht wieder aktivieren. Auch mit anderen Fotos und Geräten weigerte sich dann Photos anschließend, auch nur ein einziges Foto hochzuladen und auf Googles Servern zu speichern. Der Nutzer ist also ganz offensichtlich auf eine unsichtbare Grenze gestoßen. Wohl gemerkt hat er die Fotos mit „Hohe Qualität“ hochgeladen, die NICHT auf den Speicher angerechnet werden.

Zum Test hat er dann zusätzlichen Speicherplatz von 100 GB für 1,99 Dollar gekauft – und voila, der Upload ging plötzlich wieder weiter. Und das obwohl der Speicher ja eigentlich nicht angerechnet wird. Doch auch damit wollten sich die 70.000 Fotos nicht auf die Server drücken lassen, so dass er erneut den Speicher aufgestockt und sich 1 TB für 9,99 Dollar zugelegt hat. Seitdem laden die Fotos wieder und sollten jetzt wohl mittlerweile alle auf den Servern gespeichert sein. Jetzt kann man natürlich darüber spekulieren, warum der Erwerb des zusätzlichen Speicherplatzes plötzlich die Upload-Funktion wieder aktivieren konnte.



Möglicherweise liegt der Grund in Googles interner Organisation des Speicherplatzes. Vielleicht werden die Fotos während des Uploads erst einmal doch angerechnet und erst in einem späteren Schritt wird dem Nutzer dieser Platz wieder gutgeschrieben. Oberflächlich bekommt der Nutzer dadurch vielleicht nichts mit, aber intern könnte es durchaus so laufen. Anders lässt es sich kaum erklären dass der Kauf des Speicherplatzes das Limit angehoben hat. Wie hoch das Limit ist, ob es sich dabei um ein Speicherplatzlimit oder eine Fotoanzahl-Limit handelt, und wie oft dieses zurückgesetzt wird ist aktuell nicht bekannt.

Natürlich darf man nicht vergessen dass es sich bei Google Photos um ein komplett kostenloses Angebot handelt, das von Google subventioniert werden muss um es zu finanzieren. Vielleicht sollte man aber dennoch daran arbeiten, dass man diese unsichtbaren Grenzen etwas höher ansetzt, so dass die Nutzer nichts davon bemerken. Als weitere Alternative könnte man natürlich auch sagen: Ihr bekommt zwar kostenlosen Speicherplatz, aber mehr als 10 Gigabyte pro Monat sind nicht drin. Mit diesem Limit kann jeder Nutzer locker leben – wenn man denn von diesem wüsste.

[AndroidPolice]

[UPDATE]
Laut einem Google-Mitarbeiter soll das „Problem“ nun behoben sein, wobei man aber nicht näher darauf einging ob es sich um einen technischen Fehler oder um ein tatsächliches Limit gehandelt hat.


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