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Bericht: EU-Kommission möchte Google in zwei Unternehmen aufspalten

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Der EU-Kommission ist Googles Marktmacht in Europa und der gesamten Welt schon länger ein Dorn im Auge und man versucht mit immer wieder neuen Verfahren und Sanktionen dem Datenhunger Einhalt zu gebieten, bisher aber – aus EU-Sicht – ohne großen Erfolg. Jetzt will man laut Informationen der Financial Times einen Schritt weiter gehen und den ganz großen Schlag gegen Google planen. Angeblich gibt es Entwürfe die vorsehen, dass das Unternehmen in zwei Teile aufgespalten werden soll.


Google ist weltweit seit vielen Jahren die führende Suchmaschine, auch wenn man nicht in allen Ländern an der Spitze steht. In der EU treibt sich das ganze aber so weit auf die Spitze, dass Google etwa in Deutschland einen Marktanteil von knapp 95 Prozent hat – wobei man eindeutig von einem Monopol reden kann. Schon seit langer Zeit wird diese Position kritisch beäugt, da Google dadurch theoretisch die gesamte Internetlandschaft rein durch die Reihung der Suchergebnisse beeinflussen kann. Was Google nicht findet, existiert nicht – das gilt bei vielen Nutzern bis Heute.


[Bild: TNW]

Außerdem wirft auch die Konkurrenz dem Unternehmen immer wieder vor, die eigenen Angebote in den Suchergebnissen nach oben zu pushen oder gar direkt einzubinden – wodurch Konkurrenzangebote kaum eine Chance haben. Da Google es stets abgelehnt hat den Such-Algorithmus offen zu legen um diese Vorwürfe zu entkräften, plant man in der EU-Kommission nun einen sehr drastischen Schritt um dieses mögliche Vorgehen von der Quelle her zu unterbinden. Google soll in zwei Teile aufgespalten werden.

Konkret plant man die Aufteilung in ein Suchmaschinen-Business und als zweites Unternehmen den ganzen Rest. Google bindet durch viele Online-Angebote die Nutzer an die eigene Marke, verdient aber nur mit den wenigsten tatsächlich Geld. Nahezu alle Angebote werden durch die Websuche subventioniert und könnten in der jetzigen Form nicht ohne die Gelddruckmaschine betrieben werden. Von der Abspaltung verspricht man sich also eine sofortige Wirkung und mehr Wettbewerb in vielen Bereichen. Dieser Entwurf soll vor allem von deutschen Politikern unterstützt und vorangetrieben werden.



Selbst wenn die EU-Kommission dieses Papier vorbringen und offiziell verhandeln würde, wird diesem Plan derzeit keine große Chance eingeräumt. Die EU-Kommission hat nicht die entsprechenden Kompetenzen um die Spaltung eines US-Unternehmens zu veranlassen. Man könnte durch solch einen Druck aber viele weitere Regierungen beeinflussen und vielleicht auch Einfluss in den USA nehmen und den Druck auf Google als Unternehmen stark erhöhen. Außerdem kann man auch die Geschäftstätigkeit von Google in den europäischen Ländern stark erschweren.

Für Google dürfte die größte Sorge aber vor allem sein, dass man durch solche Pläne und entsprechende Medienberichte in ein sehr negatives Licht gerückt wird. Google ist eine Marke die sehr stark auf dem Vertrauen der Nutzer aufbaut, und dieses wurde in der Vergangenheit schon des öfteren erschüttert. Eine langwierige EU-Verhandlung zur Spaltung könnte das Image des Unternehmens noch einmal gewaltig beschädigen, Google dürfte also großes Interesse daran haben solche Pläne schon im Keim zu ersticken – sofern das denn noch möglich ist.

[WinFuture]


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