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Großbritannien will Nutzung von Google Glass im Auto verbieten

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In wenigen Monaten, wahrscheinlich pünktlich zum Weihnachtsgeschäft, dürfte Google seine Datenbrille Glass auf den Markt bringen und stellt damit nicht nur Datenschützer und Verschwörungstheoretiker vor neue Herausforderungen sondern auch die Gesetzgebung: In Großbritannien wurden nun Pläne bekannt, dass das tragen und nutzen des Geräts während des Autofahrens streng verboten werden soll.


Einige Autofahrer dürften schon davon geträumt haben dass es spezielle Glass-Apps zur Navigation und/oder Anzeige von für die Fahrt nützliche Informationen geben wird und ihnen diese etwa den täglichen Arbeitsweg erleichtern können. Aber daraus wird nun zumindest in Großbritannien wohl vorerst nichts werden: Das Department for Transport plant ein umfassendes Verbot für die Nutzung der Datenbrille im Straßenverkehr und will ein Vergehen unter Strafe stellen.

Das Department setzt Google Glass mit einem Mobiltelefon gleich, dessen Nutzung während der Fahrt bereits seit 10 Jahren verboten ist, und plant nun ein ähnliches Verbot. Wer mit einer digitalen Brille auf der Nase im Straßenverkehr erwischt wird muss umgerechnet etwa 68 Euro auf den Tisch legen – so der Plan.

„Wir sind uns des baldigen Verkaufsstarts von Google Glass bewusst und befinden uns in Verhandlungen mit der Polizei, um sicherzustellen, dass Personen diese Technologie nicht während der Fahrt benutzen“, zitiert Stuff eine Sprecherin des Department for Transport. „Es ist wichtig, dass Fahrer ihre volle Aufmerksamkeit auf die Straße richten, wenn sie hinter dem Steuer sitzen und sich nicht in einer Art verhalten, die sie daran hintert zu erkennen, was auf der Straße passiert.“

Die Meinungen über dieses Thema dürften stark auseinander gehen, aber es bleibt festzuhalten dass der Fahrer während von möglichst wenig Technologie abgelenkt werden sollte. Genau dies scheint aber mit Glass nicht gewährleistet zu sein und würde den Fahrer permanent mit neuen Informationen versorgen und ihn so zu einem potenziellen Risiko für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer machen.

Andererseits könnten auf der Brille auch nützliche Informationen wie auf einem Heads-Up-Display eingeblendet werden, wie etwa die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, die Navigation zum Ziel oder weitere Informationen zur Verkehrslage. Es kann aber eben nicht garantiert werden, dass sich der Fahrer nicht doch noch nebenbei die Fotos von der Party vom vergangenen Wochenende vor die Augen projizieren lässt.

Statt Flug-Modus Auto-Modus?
Eine mögliche Lösung wäre ein einfacher Auto-Modus der die Nutzung des Geräts einzig und allein für die Aufgaben zulässt die im Straßenverkehr gebraucht werden und den Fahrer nicht vom Geschehen auf der Straße ablenken. Doch wie soll das kontrolliert werden? Das ist nahezu unmöglich und ohne technische Hilftsmittel wohl kaum zu bewerkstelligen.

Wie es aussieht kommt man wohl zumindest am Anfang nicht um ein Komplettverbot herum. Auch andere Länder werden sich zu diesem bereits ihre Gedanken gemacht haben und dürften in den nächsten Monaten ihre Meinung äußern. Geklärt werden muss auch, ob auch der Einsatz auf einem Fahrrad oder gar als Fußgänger (was der absolute Killer für das Gerät wäre) verboten oder nur unter Auflagen erlaubt wird.

[futurezone]


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