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Googles neue Datenschutzbestimmungen treten morgen in Kraft

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Seit über 4 Wochen werden uns auf jede nur erdenkliche Art die neuen Google-Datenschutz-Bestimmungen vorgehalten, ob es in der Websuche, bei GMail oder bei Google+ ist. Auch per eMail wurden wir alle (Google-Nutzer) informiert, und ab morgen treten sie nun (endlich?) in Kraft.



Das Ziel der neuen Datenschutzbestimmungen ist es gewesen, die über 70 alten Bestimmungen der verschiedensten Google-Dienste knapp und übersichtlich zusammenzufassen und zu vereinheitlichen. Doch natürlich hat Google seine Richtlinien nicht nur für lesefaule geändert, sondern natürlich auch zum eigenen Vorteil.

Google wird mit den neuen Datenschutzbestimmungen die Möglichkeit gegeben die erfassten Daten Angebots-Übergreifend zu verwenden und dadurch ein noch sehr viel genaueres Profil eines Users aufzubauen. Natürlich bringt es für den User auch viele Vorteile wenn der Dienst-Anbieter einen so genau kennt – Google möchte schließlich unser aller persönlicher Assistent und bester Freund werden.

Doch leider ist die Datenschutzbestimmung nur sehr schwammig formuliert, in fast jedem Absatz kommen die Wörter „könnte“, „möglicherweise“, „eventuell“ vor – so dass wir am Ende immer noch nicht genau wissen welche Daten nun erfasst werden. Natürlich ist es nicht einfach so etwas konkret dienstübergreifend anzugeben, aber mit diesen Bestimmungen gibt sich Google einen Freibrief für Alle Daten. Spiegel Online hat dazu eine kleine Analyse.

Vieles wird anders, alles bleibt gleich
Wer Google allerdings bisher schon seine Daten anvertraut hat, der kann und wird dies auch weiterhin tun ohne sich Sorgen machen zu müssen. Google baut zwar ein Profil auf, aber ist es wirklich so schlimm wenn ein paar tote Maschinen und Algorithmen uns besser kennen als wir selbst? Niemand, außer die denen wir Zugang geben, wird diese Daten sehen – und verkauft werden sie schon lange nicht.

Google nutzt all die anfallenden Daten in erster Linie nur dafür uns einen besseren Service bieten zu können, sich besser an uns anpassen zu können. Erst in zweiter Linie geht es darum den User soweit zu kennen, dass man ihm passende Werbung einblenden kann – aber auch dann erfahren die Werbetreibenden nichts von euch. Lediglich die schon angesprochenen Algorithmen entscheiden was uns gefallen könnte und was nicht.

Die Daten gehören immer noch uns
Über das schon vor 2 Jahren eingeführte Dashboard kann jeder User Einsicht in die Daten nehmen die Google bisher über uns gesammelt hat – und diese bei Bedarf auch ändern oder löschen. Auch das löschen des kompletten Datenbestands (sprich die Schließung des Accounts) ist nur wenige Klicks entfernt. Wer also wirklich Verfolgungswahn hat, sollte dies noch heute tun.

Zwar sind die Datenschutzbestimmungen noch verkürzt, aber wem sie immer noch zu lang zum durchlesen sind, der kann sie sich natürlich auch vorlesen lassen 😉

Übrigens hat Google seine Datenschutzbestimmungen in den vergangenen Jahren schon mehrmals geändert.

» Datenschutzbestimmungen (neu & alt)
» Google Dashboard

[SPON]

UPDATE:
» US-Amerikaner erheben Sammelklage gegen Googles Datenschutzbestimmungen


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