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Suchmaschine vom Wikipedia Gründer: Wikia Search

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Der Wikipedia Gründer Jimmy Wales kündigte bereits im Sommer an, zum Ende des Jahres eine Suchmschine vorzustellen. Das Projekt mit dem Namen Wikia Search soll eine freie Open-Source Suchmaschine werden, die nach dem wiki-Prinzip funktioniert. Der Vorteil soll durch intelligente Anpassungen von Menschen in vielen Fällen besser sein als stupide Algorithmen. Seite Initiativen für mehr Interaktivität der Benutzer haben ja bei der Wikipedia ganz gut funktioniert, so dass Google das mit Knol inzwischen in abgewandelter Form nachzumachen versucht. Aber wird auch die Umkehrung, also die Verbesserung der Suche durch das Wiki-Prinzip funktionieren ?

Bereits im Jahre 2002 begannen erste Projekte wie 3apes in diese Richtung zu gehen. Offene Frameworks wie Lucene und Nutch bilden die Grundlage für die Systeme. Seit Mitte 2004 unterstützt Jimmy Wales dieses Projekt, das seitdem mehrfach den Namen und die Ausrichtung wechselte. Im Sommer 2007 wurde die Crawlersoftware Grub von Looksmart dazu gekauft. Inzwischen arbeiten bereits 40 festangestellte Entwickler in San Mateo (Kalifornien) an der neuartigen Suchmaschine, die den Benutzers auch mehr Interaktivität bei der Suche einräumen soll.

Inzwischen sind Amazon und weitere Unternehmen, darunter auch Bessemer (ein US-Wagnisfinanzierer), Mitch Kapor (Gründer des Softwarehauses Lotus), Marc Andreessen (Erfinder des Internet-Browsers Netscape) und Joi Ito (japanischer Wagnisfinanzierer) mit insgesamt 4 Millionen US-Dollar als Investoren eingestiegen. Die Server werden mit dem S3 Service von Amazon betrieben. Im Hintergrund läuft ein verteiltes System, welches nach den selben Map/Reduce Prinzipien wie auch die Google Server arbeitet.

Interessanterweise finden sich auf der Webseite von Wiki Search im Gegensatz zur Wikipedia auch AdSense Banner und es wird deutlich betont, dass das Wiki Search Projekt nichts mit der Wikipedia zu tun hat und nicht von einer Stiftung betrieben wird, sondern von einer Gemeinschaft gewinnorientierter Unternehmen. Sammelt sich hier die Konkurrenz von Google zu einem Gegenschlag unter dem Deckmantel von freien und offenen Technologien ?

Ich finde solche Initiativen eine gute Idee, wenn sie die Forschung und die Fortschreitung dieser Technologien dient. Duch andere Unternehmen gehen ähnliche Wege: http://www.mahalo.com bietet komplett nach dem Wikipedia-Prinzip erstellte Suchergebnisse und die vor einem Jahr angekpndigte Theseus-Initiative der Bundesregierung versucht auch neue Impulse in diesem Forschungsumfeld zu setzen.

Wikia Search Webseite (und auf deutsch)


Interview mit Jimmy Wales in der Süddeutschen Zeitung

[computerwoche.de, pc-welt.de, pc-tipp.ch]


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