Jahrelang haben Spieler den High Ground wie eine heilige Weisheit behandelt. Ob du in den Straßen von Danzig kämpfst, in Rebirth ein Duell über den Dächern austrägst oder einen staubigen Overwatch-Punkt verteidigst, der Gedanke hat sich in unsere kollektiven Köpfe eingebrannt: Wenn du höher bist, hast du gewonnen.
Aber was ist, wenn wir zu viel erwartet haben? Oder noch schlimmer: Was, wenn die Überlegenheit gar nicht der Cheat-Code ist, an den wir glauben?
Woher der Mythos kommt
In echten Kämpfen und frühen taktischen Shootern spielte die Höhenlage tatsächlich eine Rolle. Sie bot bessere Sichtlinien, Deckungsmöglichkeiten und eine durch die Schwerkraft unterstützte Genauigkeit (zumindest theoretisch). Das galt auch für Spiele wie Call of Duty, Halo und Apex Legends, bei denen du durch das Halten der Position in der Höhe Kugeln auf ahnungslose Spieler regnen lassen konntest. Es war intuitiv: oben = gut, unten = schlecht.
Das hat eine ganze Generation von Spielern hervorgebracht, die automatisch auf Treppen sprinten, Seilrutschen erklimmen oder mit dem Fallschirm von hohen Gebäuden abspringen.
Aber in einem modernen Call of Duty, besonders in Modi wie Warzone oder Resurgence, ist das nicht immer der Fall.
Wenn die Höhe zur Falle wird
Der Haken an der Sache: Wenn du hoch oben stehst, wirst du oft zur Zielscheibe und nicht zum Taktiker. Du hebst dich als Silhouette vom Himmel ab, bist leichter auszumachen und häufig aus mehreren Blickwinkeln zu sehen. Und im Gegensatz zu den alten Zeiten von Halo CE oder Modern Warfare 2 sind moderne FPS-Spiele vollgepackt mit Mobilitäts-Werkzeugen: Ballons, Ziplines und das Klettern an Wänden machen den vertikalen Vorteil kurzlebiger denn je.
Und dann ist da noch das Problem der Reichweite. Einige der dominantesten Ausrüstungen in Call of Duty: Warzone sind für den Kampf auf mittlere oder nahe Distanz ausgelegt. Während du also mit einem Fern-Zielfernrohr auf einem Dach hockst, kann jemand mit einer Meta-SMG in dein Gebäude eindringen, das Treppenhaus einnehmen und dich ausschalten, bevor du einen zweiten Schuss abgeben kannst.
Und da jeder Xbox Guthaben kaufen und seinen Operator bis an die Zähne bewaffnen kann, gab es noch nie einen besseren Zeitpunkt.
Bodenständig, aber tödlich
Wer den Weg nach unten wählt, ist nicht unbedingt im Nachteil. Vielmehr bietet die Bodenlage oft schnellere Rotationsmöglichkeiten, mehr Gelegenheiten zum Flankieren und vor allem besseren Zugang zu Beute.
Überleg mal: Wenn sich alle um ein Dach streiten, ist es meist klüger, unten zu bleiben.
Clevere Spieler nutzen Ablenkungsmanöver, Betäubung und akustische Signale, um Camper auf Dächern zu ködern, damit sie zu lange spähen. Und da Drohnen und Herzschlagsensoren in vielen Ausrüstungen immer noch eine Rolle spielen, können Spieler am Boden unbemerkt bleiben, während Spieler in höheren Lagen oft zu sehr auf ihr Zielfernrohr konzentriert sind, um den leisen Sturm zu bemerken, der auf sie zukommt.
Situationsbewusstsein ist besser als Höhe
Letztendlich hängt der Erfolg in COD, oder eigentlich in jedem Shooter, von mehr als nur der Höhe ab. Bei der Positionierung geht es um Winkel, Timing und darum, was um dich herum vor sich geht. Wenn du über jemandem stehst, hilft dir das nur, wenn du weißt, woher er kommt, was er benutzt und wie du deine eigene Deckung aufrechterhalten kannst.
Blindlings zur Höhe rennen, ohne Informationen zu haben? So wirst du überrumpelt und in die Ecke gedrängt, bevor du überhaupt zum Schuss ansetzen kannst.
Fazit: Hör auf, die Höhe zu vergöttern
Ja, der High Ground kann mächtig sein. Aber es ist keine Garantie für einen Sieg und in der heutigen schnellen, bewegungsintensiven FPS-Umgebung ist es oft nur ein weiteres Risiko mit der Sicht eines Scharfschützen. Die klügsten Spieler betrachten die Erhöhung als Werkzeug, nicht als Religion.
Wenn du also das nächste Mal in Versuchung gerätst, eine Leiter im letzten Kreis hochzusprinten, überleg es dir vielleicht zweimal. Manchmal ist der beste Winkel nicht oben… sondern unten.
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