Google hat den unverschlüsselten HTTP-Verbindungen schon vor längerer Zeit den Kampf angesagt und setzt dazu auf zwei der eigenen mächtigsten Werkzeuge: Die Websuche und der Chrome-Browser. Schon vor langer Zeit hatte man laut darüber nachgedacht, in Zukunft unverschlüsselte Verbindungen als unsicher zu markieren und den Nutzer praktisch schon vor dem Aufruf solcher Seiten zu warnen. Jetzt hat man das ganze konkretisiert und hat erstmals gezeigt, wie diese negative Markierung aussehen wird.
In den letzten Jahren hat Google nahezu alle hauseigenen Angebote auf verschlüsselte HTTPS-Verbindungen umgestellt und hat angekündigt, dass man Webseiten mit unverschlüsselt Verbindungen in Zukunft immer weiter in den Hintergrund drängen möchte. Als letzter Teil der Websuche wurde nun auch der Cache umgestellt, der ursprünglich verschlüsselte Webseiten nun ebenfalls über eine HTTPS-Verbindung ausliefert.
Schon seit vielen Jahren setzt Google bei den eigenen Angeboten auf eine HTTPS-Verschlüsselung und hat nur noch sehr wenige eigene Seiten, die nicht verschlüsselt ausgeliefert werden. Nach und nach möchte man diese Sicherheit nun auch im gesamten Web etablieren und auch "normale" Webseiten zu einer Verschlüsselung zwingen. Nachdem man seit einiger Zeit verschlüsselte Webseiten mit einem besseren Ranking in den Suchergebnissen belohnt, werden diese nun auch vollautomatisch indexiert und über die unverschlüsselte Verbindung gestellt.
Nicht erst seit dem NSA-Skandal setzt Google auf verschlüsselte Verbindungen, hat aus diesem Anlass aber den Turbo eingelegt: Nahezu alle Google-Angebote sind mittlerweile über verschlüsselte Verbindungen erreichbar, doch bisher gab es eine große Ausnahme: Die Anzeigen innerhalb des eigenen Werbenetzwerks. Ab dem 30. Juni möchte man nun auch alle Anzeigen von AdSense bis AdWords über HTTPS-Verbindungen ausliefern und damit auch in diesem Bereich den Nutzern eine erhöhte Sicherheit bieten.
Die letzten Jahre waren im Internet von den Themen Spionage und Sicherheit geprägt und haben vor allem den großen IT-Unternehmen einen kräftigen Image-Dämpfer verpasst. Google hat, so wie viele andere Anbieter auch, daher der Spionage den Kampf angesagt und setzt dabei vor allem auf die standardmäßige Verwendung von sicheren HTTPS-Verbindungen. Zum ersten mal setzt Google nun auch den hauseigenen Chrome-Browser dafür ein, und warnt in dem Canary-Build des Browsers nun vor dem Besuch von jeglicher unverschlüsselter Website.
Bis vor wenigen Jahren gab es die SSL-Verschlüsselung über HTTPS nur bei Webseiten die sensible Daten vom Nutzer übertragen oder enthalten haben, doch in der letzten Zeit wurden auch immer mehr "normale" Webseiten auf die sichere Verbindung umgestellt. Google kämpft schon seit einiger Zeit dafür, dass die verschlüsselte Verbindung zum Standard wird, und wird dafür schon bald einige Schritte unternehmen: Ein neuer Plan sieht nun vor, dass der Chromium-Browser in Zukunft alle nicht-verschlüsselten Verbindungen als unsicher einstufen soll.
Google selbst verschlüsselt immer mehr Dienste und stellte einige schon komplett auf die sichere Verbindung HTTPS um. Zwar verbrauchen verschlüsselte Verbindungen mehr Traffic und belasten den Server. Daher ist es etwas überraschend, dass Google mit YouTube seinen traffic-strärksten Service optional komplett verschlüsselt anbietet und zwar durchgehend. Alle Ressourcen (außer Werbung) werden verschlüsselt übertragen.