Google-Produkte auf der Abschussliste: Alles was kein Geld, Daten oder KI-Vorteile bringt in Gefahr (Meinung)

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Google ist geradezu berüchtigt dafür, immer wieder Produkte einzustellen und für diese Entscheidungen sämtliche äußere Einflüsse außer Acht zu lassen. Vor wenigen Tagen haben wir euch eine Liste mit potenziellen Abschuss-Kandidaten präsentiert, über die man sicherlich diskutieren kann. Dabei scheint das Muster, nachdem einzelne Produkte eingestellt werden, recht einfach zu sein und den üblichen Regeln der Wirtschaft zu folgen.


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Praktisch jedes Unternehmen mit einem größeren Portfolio wird irgendwann einmal Produkte einstellen. Sei es, weil ein Nachfolger auf den Markt kommt, die Verkaufszahlen nicht mehr passen oder es einfach keine Notwendigkeit mehr gibt. Ein wirtschaftlich agierendes Unternehmen entscheidet in den allermeisten Fällen faktenorientiert. Das ist bei Google nicht anders, aber dennoch wird das Unternehmen immer wieder dafür kritisiert, so vielen Produkten den Stecker zu ziehen – auch hier im Blog.

Warum werden Google-Einstellungen so negativ aufgenommen?
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Während Unternehmen mit physischen Produkten oftmals feste Support-Zeiten haben und ein eingestelltes Produkt in den allermeisten Fällen ja dennoch vom Käufer verwendet werden kann, sieht das bei Google anders aus. Denn Google-Produkte sind für die Ewigkeit konzipiert und haben kein Ablaufdatum. Daher ist jede angekündigte Einstellung eine Überraschung und wird von den Nutzern negativ aufgenommen. Dazu kommt, dass die Produkte nach der Einstellung nicht mehr nutzbar sind. Dass die Produkte oftmals viele Millionen Nutzer haben, sorgt dann noch für die große Aufmerksamkeit.

Bei Google kommt erschwerend dazu, dass das Unternehmen oftmals sehr wankelmütige Strategien hat. Strategieänderungen werden oftmals ohne Rücksicht auf Verluste durchgeboxt und wenn etwas nicht funktioniert, verliert man relativ schnell die Geduld und beginnt vielleicht von vorn. In allen Fällen mit negativen Folgen für die Nutzer. Das hat längst dazu geführt, dass viele Nutzer bei neuen Google-Produkten erst einmal skeptisch sind und diese nicht unbedingt die erste Wahl sind.




Diese Google-Produkte sind gefährdet
Die internen Strategiewechsel lassen sich unmöglich vorhersehen, aber dennoch kann man sich als Endnutzer recht einfach selbst ein Bild davon machen, wie mit dem gerade genutzten Produkt aussieht. Stellt euch einfach die Frage, ob Google einen Vorteil von dem Produkt hat. Gibt es Werbeanzeigen? Bezahlt ihr für das Produkt? Ist es eine wichtige Datenquelle für weitere Produkte? Wenn mindestens eine der Fragen mit JA beantwortet werden kann, sollte das Produkt recht sicher sein.

Die Faustregel ist daher folgende: Wenn Google mit einem Produkt kein Geld verdient, keine wichtigen Daten abgreifen kann oder die KI zu vermeintlich strategisch wichtigen Zwecken integrieren kann, dann ist ein Produkt gefährdet. Und somit ist die Liste der letzten Woche gar nicht so abwegig. Denn so praktisch Google Keep und Google Translate auch sein mögen, so wenig Relevanz haben sie für den Google-Betrieb. Die Produkte dienen lediglich der Nutzerbindung, die bei Google früher sehr wichtig war, heute aber kaum noch beachtet wird.

Da Google-CEO Sundar Pichai schon vor längerer Zeit eine Effizienzsteigerung ausgerufen hat und an dieser nach wie vor festhält, sind weitere überraschende Einstellungen – auch größeren Kalibers – daher kaum auszuschließen. Alles was kein Geld verdient, muss dies ändern, neue Einnahmequellen finden oder rückt auf der Liste der Abschusskandidaten ganz weit nach oben.

Letzte Aktualisierung am 2024-12-03 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!




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