Google Chrome: Google macht Drittanbieter-Cookies sicherer & verbannt sie langfristig aus dem Browser

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Drittanbieter-Cookies gehören im Web seit vielen Jahren zum Alltag und werden vor allem von Werbeplattformen zum Tracking der Nutzer eingesetzt. Dementsprechend sorgen sie auch seit Jahren für große Diskussionen und werden von den ersten Browsern bereits vollständig geblockt. Google möchte einen anderen Ansatz wählen und hat nun erneut die im vergangenen Jahr angestoßene Privacy Sandbox-Technologie bekräftigt und will zugleich Drittanbieter-Cookies im Chrome-Browser langfristig loswerden.


Cookies von Drittanbietern kommen immer dann zum Einsatz, wenn externe Inhalte auf Webseiten eingebunden werden, die Informationen über den Nutzer speichern. Weit verbreitete Netzwerke haben dadurch die Möglichkeit, den Nutzer durch große Teil des Webs zu tracken und somit Interessenprofile aufzubauen. Diese sollen dafür sorgen, dass die Werbung zielgerichteter ausgeliefert werden kann und dementsprechend mehr Klicks erzeugt.

google chrome dark mode logo

Google hat im August 2019 die Privacy Sandbox-Initiative angekündigt und möchte neue Technologien und Standards schaffen, um gewisse Profildaten über den Nutzer lokal zu speichern und begrenzt abrufbar zu machen. Diese Technologie soll langfristig die Drittanbieter-Cookies ablösen, die man nun innerhalb von zwei Jahren soweit wie möglich auch aus dem Chrome-Browser verdrängen möchte. Eine komplette Blockade, wie sie einige Browser schon jetzt durchführen, hält Google für falsch.

Bis es soweit ist, wird das Chrome-Team aber noch an der Verarbeitung dieser Cookies basteln. Ab Chrome 80, das einige interessante Änderungen mit sich bringt, wird der Browser nur noch per HTTPS-Verbindung übertragenen Webseiten das Ablegen von Cookies erlauben. Im weiteren Verlauf des Jahres soll dann die erste Umsetzung der Privacy Sandbox veröffentlicht werden, von der sich Google eine globale Umsetzung erhofft, bei der alle Browserhersteller, Standard-Gremien und auch die Werbeindustrie an einem Strang ziehen.

Es wird interessant sein, wie erfolgreich Google mit diesen Plänen sein wird. Weil man als einziges Unternehmen sowohl auf der Seite der Browserhersteller als auch der Werbenetzwerke steht, gibt es sicherlich auch gewisse Interessenskonflikte, die aber kein anderes Unternehmen in der Form lösen könnte.

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[Chromium-Blog]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Google Chrome: Google macht Drittanbieter-Cookies sicherer & verbannt sie langfristig aus dem Browser"

  • Hätte mich auch sehr gewundert, wenn Google die Drittanbieter-Cookies komplett sperrt. Stattdessen will Google also nur andere Technologien etablieren. Aha… verstehe… Klassische Cookies lassen sich sperren. Ich vermute ganz stark, bei der zukünftigen Technologie wird das nicht mehr so leicht möglich sein.

    Ein Konzrn der Werbeblocker unterbindet hat sicherlich auch kein Problem damit Tracking auf anderen Wegen zu etablieren, die sich nicht so leicht sperren lassen.

    Ein Schelm wer böses dabei denkst.

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