Google Docs: Kurioses Verhalten – Emojis verlieren Hautfarbe, Geschlecht und Gruppierung (Video)

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Emojis sind aus der modernen Kommunikation kaum wegzudenken und dürfen insbesondere in den Sozialen Netzwerken und Messengern nicht fehlen. Aber auch an vielen anderen Stellen lassen sich Emojis mittlerweile verwenden und werden unter anderem auch von Google Docs unterstützt. Allerdings zeigt sich dabei, dass Google Docs mit den „neuen“ Emojis entweder Probleme oder eine sehr merkwürdige Umsetzung hat. Das sorgt derzeit für viel Spott bei Twitter & Co.


Es ist nicht leicht, über die Hunderten zur Verfügung stehenden Emojis den Überblick zu behalten, denn in jedem Jahr wird die Palette erweitert und erhält immer wieder neue Bildchen, bei denen sich immer häufiger die Sinnfrage stellt. Erst Anfang des Jahres wurden viele neue Emojis vorgestellt und auch Googles Grafiker sind aktiv geworden und haben jede Menge neue Bildchen erstellt, die nun erstmals mit Android 10 ausgeliefert werden.

world emoji day

Emojis haben mittlerweile nicht nur drei Geschlechter und verschiedene Haut- sowie Haarfarben, sondern stehen auch in ihrer Zusammenstellung in zahlreichen Varianten zur Verfügung. Das zeigt sich insbesondere beim Familien-Emoji, das aus vielen verschiedenen Kombinationen an Eltern- und Kinder-Geschlechtern besteht. Allerdings hat nicht jedes Bildchen in jeder Kombination an Farben und Geschlechtern einen eigenen Emoji-Code erhalten, sondern diese werden im Hintergrund aus verschiedenen Codes zusammengesetzt – was für den Nutzer normalerweise aber nicht sichtbar ist.

In Google Docs wird genau das nun aber sichtbar, wie man dem obigen und auch den vielen folgenden Tweets entnehmen kann: Wird dort eines der modernen zusammengesetzten Emojis eingesetzt, lässt sich dieses nicht mehr so leicht löschen. Stattdessen wird Schritt für Schritt bei jedem Tastendruck ein weiteres Element gelöscht, aus dem das fertige Bildchen besteht. Und so kommt es, dass zuerst das erste weibliche Kind, dann deren Schwester, dann die Mutter und am Ende der Vater ausradiert wird.



Interessant ist das auch bei einem einzelnen zusammengesetzt Emoji: Aus der dunkelhäutigen weiblichen Läuferin wird zuerst ein dunkelhäutiger Läufer, dann ein weißer Läufer und erst dann wird dieser gelöscht. Das lässt sich dadurch erklären, dass dieses Emoji einfach nur als „LÄUFER|DUNKEL|FRAU“ zusammengesetzt ist. Genauso wie das vorherige Beispiel aus „MANN|FRAU|MÄDCHEN|MÄDCHEN“ besteht. Eingefügt werden sie in der Gruppe, gelöscht aber separat.

Auf das klassische Ur-Familien-Emoji trifft das nicht zu, weil dieses noch als vollwertiges Bild einen eigenen Emoji-Code erhalten hat. Daraus ergibt sich, dass es nicht zusammengesetzt wurde und sich somit auch in einem einzigen Schritt löschen lässt. Für den Nutzer ergibt sich so die interessante Möglichkeit, sehr schnell herauszufinden, welche Emojs „echt“ und welche nur zusammengewürfelt sind – und vor allem, aus welchen Einzelbildern.

Obiges Beispiel zeigt es an dem verliebten Paar – ich denke, das Konzept dahinter ist mittlerweile, also schauen wir uns noch ein letztes Beispiel an, in dem zu sehen ist, dass auch nicht ganz so häufig verwendete Bilder wie Hexe und Zauberer zusammengesetzt sind.



Interessant wäre es nun, ob das ein Fehler innerhalb von Google Docs ist oder ob dieses Verhalten tatsächlich so gewollt ist. Falsch im Sinne von nicht korrekt ist es ja nicht, denn das Emoji wird einfach nur als eine Gruppe von Informationen eingefügt. Man kann ja auch ein Wort oder einen längeren Text einfügen, aber diesen dennoch auf normalem Wege nur Zeichen für Zeichen löschen. Grundsätzlich ist diese Umsetzung also korrekt.

Dennoch ist es vielleicht nicht das, was sich die Nutzer erwarten. Gerade in den heutigen Genderwahn-Zeiten kann das schnell mal zum Problem werden, wenn man unabsichtlich und unbemerkt ein Geschlecht oder gar eine Hautfarbe entfernt oder ausgetauscht hat. Es wird interessant sein, ob Google auf dieses derzeit in den Sozialen Medien kursierende „Problem“ eine Antwort haben wird.

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comment 3 Kommentare zum Thema "Google Docs: Kurioses Verhalten – Emojis verlieren Hautfarbe, Geschlecht und Gruppierung (Video)"

  • Wie wäre es denn mit einer Rückkehr zu einem kleinen Satz einfacher gelber, geschechts- und haarloser Gesichter? Niemand fühlt sich benachteiligt weil seine Nische nicht bedient wird und niemand muss raten, was sein Gegenüber wohl mit Aubergine-Zauberer-Lama gemeint haben mag.

    • Nein, eben *nicht* danke für dieses Wort. Ich bin schockiert dieses Wort in einem Artikel wie diesem hier zu lesen. Konservativ bis Rechtsextreme nutzen es, um die Gegenseite, Inklusion etc. zu diffamieren, auch weil sie es zum Teil nicht verstehen. Bitte informiert euch und fallt nicht auf dieses Vokabular herein.

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