Google Assistant: Ambient Mode und Driving Mode – mit passiver Nutzung auf den Spuren von Google Now

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Der Google Assistant hat sich sehr schnell auf vielen Plattformen ausgebreitet und wartet ständig auf die Anfragen und Aufgaben der Nutzer. Doch ein echter Assistent wartet nicht nur auf Befehle, sondern agiert auch passiv und teilt dem Nutzer wichtige Informationen mit, bevor er danach fragt. Genau diesen Ansatz verfolgt Google mit dem neuen Ambient Mode sowie in gewisser Weise auch mit dem Driving Mode – und bei diesen beiden wird es wohl nicht bleiben.


Die meisten Nutzer können den Google Assistant immer und überall nutzen, denn dieser steht auf vielen Hundert Millionen Geräten vom Smartphone über die Smartwatch bis hin zum Smart Speaker oder auch Smart TV (auch bei OnePlus) zur Verfügung. Ein Knopfdruck oder das magische Keyword „Hey, Google“ reicht aus und schon können beliebige Fragen gestellt oder Aufgaben verteilt werden. Doch das könnte zukünftig nicht mehr das primäre Szenario sein.

google assistant ambient mode tablet

Der Google Assistant ging auf einigen Umwegen aus der Google Sprachsuche hervor und wird dementsprechend aktiv genutzt, aber nun verschiebt sich der Fokus langsam in Richtung der passiven Nutzung – sodass der Assistant seinem Namen endlich alle Ehren machen kann. Vor wenigen Tagen hat Google den Assistant Ambient Mode offiziell vorgestellt und bringt diesen auf die ersten Tablets und auch Smartphones – zukünftig wird er seine Heimat aber vor allem auf Smart Displays haben.

Ein vom Namen ähnlicher, aber in der Anwendung sehr unterschiedliche, Modus ist der neue Google Assistant Driving Mode, an dem derzeit mit Hochdruck gearbeitet wird. Um von Beginn an ein perfektes Produkt zu liefern, nehmen sich die Googler nun noch mehr Zeit und haben den Driving Mode um einige Monate verschoben. Am Konzept dürfte aber nicht mehr gerüttelt werden, sodass man von der damals angekündigten Umsetzung ausgehen kann.

Das Ziel beider neuer Modi ist es ganz einfach, den Google Assistant noch tiefer in den Alltag des Nutzers zu integrieren und diesen stets mit wichtigen Informationen zu versorgen. Das macht die Plattform zu einer sehr wichtigen Anlaufstelle und wird die Nutzer noch stärker dazu motivieren, möglichst viele Informationen beim Assistenten abzulegen.



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Ambient Mode

Der Ambient Mode soll das Always On-Display der Smartphones, Tablets und Smart Displays beherrschen und sich somit noch vor den Lockscreen setzen bzw. auch diesen ersetzen. Alle Geräte werden somit außerhalb der Nutzungszeit zu einer großen Assistant-Werbefläche. Doch langfristig wird dieser Modus wohl noch sehr viel mehr ermöglichen und hat das Zeug dazu, zu einer Standard-Oberfläche für alle denkbaren Geräte mit Display aufzusteigen.

In der Vergangenheit hatte Google bereits die öffentliche Nutzung des Google Assistant ins Spiel gebracht, etwa in Hotels, Restaurants und vielen anderen Stellen. Damals war das im Rahmen des Duplex-Assistenten angedacht, aber grundsätzlich würde sich die Ambient-Oberfläche sehr gut dazu eigenen, dem Nutzer Fragen zu beantworten und Informationen zu vermitteln – dann eben ohne persönliche Daten und eher verallgemeinert.

» Google Assistant Ambient Mode: Google kündigt erste Geräte mit der neue Always on-Oberfläche an

Google Assistant Driving Mode

Driving Mode

Der Google Assistant Driving Mode verzögert sich etwas, wird aber eines Tages auf allen Smartphones aufschlagen und das gesamte Assistant-Konzept in das Auto bringen. Wie auf obigem Vorschaubild schon zu sehen ist, richtet sich dieser Modus vor allem an die Nutzer, die kein modernes Infotainment-System im Fahrzeug haben und stattdessen das Smartphone-Display nutzen. Doch statt einer Launcher-artigen Oberfläche, wie bei Android Auto üblich, läuft es in diesem Modus auf die Stream-Ansicht hinaus.

Der Driving Mode bringt den Google Assistant zwar ins Auto und ermöglicht damit dessen bequeme Nutzung bei einer Situation, in der normalerweise kein Smartphone genutzt werden kann. Das stärkt die Omnipräsenz des Google Assistant, kann aber dennoch nur eine Zwischenlösung sein. Denn Infotainment-Geräte verbreiten sich immer weiter und sind bei vielen Neuwagen quasi Standard. Die vermeintlich modernste Lösung wird also nicht lange benötigt werden.

» Viele Informationen rund um den Google Assistant Driving Mode

» Der Driving Mode verzögert sich um einige Monate



Bisher haben die Modi keine große Bedeutung, aber das wird sich schon in den kommenden Monaten ändern – je nachdem, wann der Driving Mode fertig wird und der Ambient Mode für viele Geräte freigegeben wird. Damit geht der Assistent endlich auch wieder in die Richtung, die Google den Nutzern schon vor einigen Jahren genommen hat: Google Now. Die Plattform hatte es schon sehr früh verstanden, wichtige Informationen für den Nutzer aufzubereiten und als Stream anzubieten. Genau das kommt mit den Modi nun wieder zurück, in einer modernisierten Form und einer besseren Umsetzung als bei dem wenig beachteten Assistant Update-Feed.

Googles Ziel ist es natürlich, tiefer in den Alltag der Nutzer zu rücken und diese mit neuen Produkten abzuholen. Die Google Websuche ist nach wie vor die Cashcow Nummer 1 und wird das noch viele Jahre bleiben, aber sie hat stark an Bedeutung verloren – zumindest in der herkömmlichen Form der Nutzung. Natürlich wird sie noch immer von Milliarden Menschen täglich verwendet, aber relevante Live-Informationen holt man sich an anderer Stelle. Es wäre also nicht überraschend, wenn der neue Discover Feed auch in irgendeiner Form mit den Assistant Modi verknüpft wird.

Hat man die Nutzer erst einmal versammelt, geht es an die Monetarisierung der Plattform. Die Monetarisierung des Google Assistant wurde längst angekündigt und kann angesichts der Verbreitung zu einer sehr bedeutenden Einkommensquelle für den gesamten Konzern werden. Auch wenn es aktuell noch kleinere Projekte sind, prognostiziere ich an dieser Stelle einfach Mal, dass sich die beiden (und später viele weitere) Spezial-Modi schnell verbreiten und viele Menschen im Alltag begleiten werden.

Siehe auch
» Android Automotive: Die Zukunft von Android Auto – Googles Oberfläche im Vergleich zum Tesla UI (Video)

» Googles unterschätzter Konkurrent: Facebook könnte Android im Alleingang ins Wanken bringen




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